Publiziert mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und weiterer, auf der Seite 17 genannten Personen und Institutionen.
Umschlagbild: Sowjetische Bomber Tupolev Tu-16. (Armija Sovetskaja, hg. vom sowjetischen Verteidigungsministerium, 1987)
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© 2010 hier + jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte GmbH, Baden
www.hierundjetzt.ch Print-ISBN 978-3-03919-165-9 eBook-ISBN 978-3-03919-799-6
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«Wie im grossen Verhältnis der Bipolarität der Jahre 1944–1989 die Frage dominiert, ob und inwiefern die tatsächlichen Haltungen mit den vermuteten, unterstellten und mitunter plakativ vorgeworfenen Haltungen übereinstimmten und wie mit Haltungen insbesondere allenfalls bestehende Aggressionsabsichten gemeint sind, steht auch für die Schweiz die Bedrohungsfrage im Vordergrund.»
(Georg Kreis, Schweizer Historiker, 2004)
«Von der Sowjetunion her droht nichts. Ihr Potential ist defensiv und nicht aggressiv.»
(Herbert Wehner, SPD-Vorsitzender, 1979)
«Die Ausdrücke ‹massierter Gegenschlag› oder ‹massive Vergeltung› dienen der Verschleierung des aggressiven Wesens der amerikanischen Strategie. Die Imperialisten der USA […] bereiten in Wirklichkeit einen überraschenden atomaren Überfall auf die Sowjetunion und die übrigen Länder des sozialistischen Lagers vor.»
(Vasilij Danilovič Sokolovskij, Marschall der Sowjetunion, 1962)
«In den Nachkriegsjahren, in den 70er- und 80er-Jahren, spielte die Schweiz in keinem einzigen strategischen Plan der Sowjetunion, das möchte ich betonen, eine Rolle. Es war kein Angriff auf die Nato und andere westeuropäische Staaten vorgesehen. In allen Übungen war die Abwehr einer möglichen gegnerischen Aggression vorgesehen. Der Übergang zum Angriff durch die Streitkräfte des Warschauer Vertrags wäre nur als Antwort auf eine Aggression, welche durch die Streitkräfte der Nato begonnen worden wäre, erfolgt. Während des Übertrittes und Vordringens der Armeen nach Westen war geplant, das Territorium der Schweiz zu umgehen und keine Verletzung ihrer Bodengrenzen und ihres Luftraumes zuzulassen. Und nur im Falle, wenn Armeen der Nato auf das neutrale Territorium Österreichs oder der Schweiz übergetreten wären, nur in diesem Fall, wäre in Erwägung gezogen worden, dass auch Streitkräfte des Warschauer Vertrags auf Schweizer Territorium ausschliesslich gegen die Nato-Staaten vorgegangen wären.»
(Viktor Georgievič Kulikov, Marschall der Sowjetunion und von 1977 bis 1989 Oberkommandierender der Streitkräfte des Warschauer Vertrags, an der Frühjahrstagung der Militärischen Führungsschule an der ETH Zürich 1999)
Inhalt
Die «Sicht Ost» am Beispiel eines Referats von Marschall Kulikov
Der Kalte Krieg – eine gigantische Absichtsspiegelung
Die marxistisch-leninistische Ideologie als Grundlage des Verhaltens des Ostblocks
1.2 Die marxistisch-leninistische Auffassung von Geschichte
1.2.1 Die Theorie des historischen Materialismus
1.2.2 Die Theorie von der allgemeinen Krise des Kapitalismus
1.3 Die marxistisch-leninistischen Ansichten bezüglich Krieg und Frieden
1.3.1 Die Ansichten bezüglich Krieg
1.3.2 Die Ansichten bezüglich Frieden
1.3.3 Die Verwendung des Begriffs «Kalter Krieg» im Ostblock
1.4 Die marxistisch-leninistischen Ansichten bezüglich Neutralität
1.4.1 Marx’, Engels’ und Lenins Neutralitätsverständnis