Jan Hanser
Die Jagd
nach der
silbernen Feder
Mit Illustrationen von
Harry Seifert
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abruf bar.
ISBN 978-3-86506-791-3
© Copyright 2015 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers
Titelgrafik und Innen-Illustrationen von Harry Seifert
Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers
Satz: Brendow Web & Print, Moers
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015
Für
Emil, Mio & Momme
INHALT
Durch den Ostausgang und hinaus
GESCHICHTENZEITEN
Es gibt Tage, die sind wie gemacht zum Geschichtenerzählen. Auf einmal sind sie in meinem Kopf, die Geschichten. Dann müssen sie raus. Am besten möglichst bald, solange sie noch frisch und heiß und spannend sind. Dann warte ich sehnsüchtig auf den Abend, denn die eigentliche Geschichtenzeit ist bei uns zu Hause abends. Beim Zubettgehen.
Also, an solchen Geschichtenabenden kuscheln wir uns zusammen ins gemütliche Bett, meine drei Söhne und ich. Vielleicht lernt ihr sie eines Tages kennen. Es sind drei ganz famose Söhne. Aber welcher Vater würde das nicht von seinen Söhnen behaupten?
Wir ziehen uns die Decke bis an die Ohren und schalten die kleine Nachttischlampe an. Dann beginne ich zu erzählen.
Und während die Geschichten aus meinem Mund hinauswandern, gleiten sie in den Raum hinein und huschen schnurstracks in die Köpfe meiner Jungs. Das merkt man gar nicht so richtig, wie das passiert. Auf einmal sind sie da und wir sind mittendrin.
Spürst du, wie der Wind des anbrechenden Sommers die warme Decke anhebt? Siehst du das klare Leuchten der Sterne im tiefdunklen Himmel über dir? Dort oben, schau genau hin! Ganz deutlich hebt sich im Osten das Sternbild des großen Löwen hervor.
Der Junge, der in diesem Moment in rasendem Tempo über das flache Land reitet, fühlt den Wind auf seiner Haut und schaut hinauf zu den Sternen am Himmelszelt. Er ist wohl kaum älter als du. Seine Beine pressen sich fest in die Flanken des riesigen Tieres, auf dessen mächtigem Rücken er