Die drei feinen Erinnerungshüllen sind die Vorbereitungskräfte für das absolute Leben in Gott. Diese Lichthüllen haben die Schwingung der drei Vorbereitungsebenen, der drei Lichtebenen vor dem Himmelstor. Wie ich dir schon offenbarte, lernst du dort das Absolute Gesetz anzuwenden, bis du wieder absolut bist. Das ist dir schon als Mensch möglich, wenn du dich rechtzeitig Gott zuwendest und dich von seiner Liebe- und Wärmestrahlung einhüllen, durchdringen und führen lässt. Wenn du dich Gott immer und immer wieder anvertraust und Ihm in jeder Situation dein Vertrauen schenkst, dann strahlt Er über die drei feinen Lichtebenen in deine Gedankenwelt und bereitet dich mehr und mehr für das absolute Leben in Ihm vor.
Die Seelenhüllen sind gewissermaßen die Sprossen auf der Leiter zum göttlichen Leben. Diese Sprossen werden auch Bewusstseinsstufen genannt. Wenn du die ersten vier Bewusstseinsstufen auf der Leiter zum ewigen Leben hinter dir hast, wenn sich also die vier dunklen Seelenhüllen gereinigt oder gar aufgelöst haben, weil in ihnen keine Schatten mehr liegen – da du dein Leben, das heißt dein Denken, Sprechen und Handeln, auf Gott ausgerichtet hast –, dann erlangst du immer mehr die unmittelbare Führung durch Gott. Du lebst dann in der feinen Strahlung der Geduld, Liebe und Barmherzigkeit, in den Vorbereitungskräften vor dem Himmelstor, vor dem ewigen Sein, und stehst dann in Gottes unmittelbarer Führung.
Diese drei feinen Seelenhüllen bergen alles das als Erinnerung, was du in den vier Reinigungsebenen an Entsprechungen abgebaut hast. Wenn du in der feinen Strahlung der drei Seelenhüllen Geduld, Liebe und Barmherzigkeit lebst, also in den Vorbereitungskräften für das reine Leben in Gott, dann hast du keine Entsprechungen mehr. Das Sündhafte ist überwunden. Jedoch wie du es überwunden hast, bleibt noch als Erinnerung in diesen drei feinen Hüllen.
Wenn nun eines deiner Geschwister Hilfe braucht oder einen guten Rat, um sein Leben positiver zu gestalten – und du hast Gleiches oder Ähnliches schon überwunden –, dann werden die entsprechenden Erinnerungen in den drei feinen Hüllen deiner Seele aktiv; sie kommen ins Schwingen und schwingen in deine Gedanken ein. Du weißt plötzlich, wie du deinem Nächsten selbstlos helfen kannst oder was du ihm sagen sollst, damit er durch den guten, selbstlosen Rat wieder auf seine richtige Lebensbahn findet. Du erinnerst dich, wie du deine Entsprechungen, die Belastungen deiner Seele, angepackt hast, wie oft du deinem Ich unterlegen warst und wie groß oder klein der Kampf war, bis du davon frei geworden bist. So kannst du nun mit den Erinnerungen – mit dem, was du einst verursacht und schon überwunden hast – Gott und deinem Nächsten fortan selbstlos dienen. Wer sich durch die Kraft des Christus besiegt hat, wer also in dieser feinen Erinnerungsstrahlung lebt und daher aus dem göttlichen Gesetz empfängt und gibt, der ist zum wahren Gefäß der Liebe Gottes geworden und ist selbstlos.
Wisse, liebes Geschwister: Die Erinnerungen an Überwundenes müssen bleiben. Mit ihrer Hilfe kannst du nicht nur deine Mitmenschen verstehen, die noch in gleicher oder ähnlicher Situation sind, wie du einst warst – du kannst ihnen auch selbstlos dienen und helfen.
Gott, unser himmlischer Vater, und dein Schutzgeist können auch dich selbst über deine Erinnerungen sehr schnell ermahnen, nicht noch einmal Gleiches oder Ähnliches zu tun, wie du es einst verursacht hast. In deinem Inneren erwacht plötzlich der Gedanke: »Halt, nicht so! Falle nicht wieder zurück in das, was du schon abgelegt hast. Es ist nur noch als Erinnerung in dir!«
Wisse, Gott, unser himmlischer Vater in Christus, deinem Erlöser, ist bestrebt, über deine Erinnerungen anderen Menschenkindern beizustehen. Er kann Menschen, die mit Sorgen, Problemen, Nöten und Krankheiten beladen sind, zu dir führen, oder Er führt dich zu ihnen, wenn du Gleiches oder Ähnliches bereits überwunden hast. Dann kannst du aus der eigenen Erfahrung sprechen und helfen.
Ich wiederhole: Gott regt also in dir Erinnerungen an, die in einer der drei Vorbereitungshüllen liegen. Du erinnerst dich dann, wie du das Problem oder die Krankheit überwunden und gemeistert hast. Und du spürst, wie du deinem Nächsten helfen kannst oder was du ihm sagen musst, damit er aus seiner Situation herausfindet, in der er augenblicklich steht; denn du erinnerst dich, dass einst auch du in einer gleichen oder ähnlichen Situation gestanden hast – und wie du diese gemeistert hast. Plötzlich findest du die rechten Worte, oder du weißt, welche Hilfe du deinem Nächsten nach dem Gesetz des Lebens geben darfst. Du weißt also in der Situation das rechte Wort und in der Ausweglosigkeit einen gangbaren Weg.
Erkenne: Das war dann die Hilfe von Gott durch dich für deinen Nächsten. Das ist doch wunderbar, so unmittelbar von Gott geführt zu werden! Voraussetzung ist jedoch, dass du eine gleiche oder ähnliche Situation mit Gottes Hilfe oder der Hilfe eines geistigen Menschen, durch den Gott wirkt, schon selbst durchlebt und gemeistert hast.
Je mehr Menschliches du überwunden hast durch die Hilfe des Herrn, um so reicher bist du an geistigen Erfahrungen. Wenn es heißt, Gott habe in dieser Welt keine anderen Hände als die deinen, so soll damit ausgedrückt werden: Wenn du weitgehend rein bist, kann Gott durch dich wirken.
Die Erinnerungen in deinen feinen Seelenhüllen, in dieser feinen, lichten, gesetzmäßigen Strahlung, sind also Transformatoren der göttlichen Kraft. Über das von dir Überwundene, das in dir noch als Erinnerung ist, wirkt Gott in dieser Welt, um Seinen Menschenkindern beizustehen und ihnen zu helfen. Für dich ist das die unmittelbare Führung, und für deinen Nächsten, den Gott durch dich anspricht und dem Er durch dich Hilfe zuteil werden lässt, ist das die mittelbare Führung.
Wie geschieht das? Hat ein Mensch Schwierigkeiten und ist in Not, du jedoch hast Ähnliches schon überwunden, dann führt dir Gott diesen Menschen zu — oder Er bewirkt, dass du zu ihm gehst, wenn es für den Betreffenden gut ist. Seine Schwierigkeiten gehen als Schwingungen von ihm aus und treffen auf deine Erinnerungen. Deine Erinnerungen schwingen in dein Oberbewusstsein und werden in deinen Gedanken lebendig. Diese teilen dir mit, wie du deinem Nächsten helfen kannst – oder was du sagen sollst, damit er aus seiner augenblicklichen Situation herausfindet.
Das Erinnerungsfeld in deiner Seele begann also stärker zu schwingen. Die geistigen Atome deiner Seele, die auf die Urkraft, auf den göttlichen Wesenskern, ausgerichtet sind, ziehen sodann aus dem ewigen, allumfassenden Gesetz die gesetzmäßige Antwort für den betreffenden Menschen an. Oder das ewige Gesetz, Gott, zeigt dir ein inneres Bild, wie du helfen kannst oder was der Betreffende tun müsste, damit ihm Hilfe zuteil wird. Das ist die Hilfe von Gott durch dich – und für dich die unmittelbare Führung.
In eine weitgehend rein gewordene Seele strömt viel Gottesenergie. Infolge des vermehrten Einströmens göttlicher Kraft schaut der göttliche, durchstrahlte Mensch seinen Nächsten, wie er ist – nicht, wie er sich gibt. Er empfindet, was sein Nächster nicht ausspricht, und erkennt, was er eventuell mit seinen Worten verschleiern möchte.
Wenn deine Seele weitgehend licht ist, dann schaust du auch in die Gesten und die Mimik deines Nächsten und liest aus seinem Gesichtsausdruck, seiner Körperform, seiner Körperhaltung und auch aus seiner Kleidung, wer er ist. Dein Nächster braucht nicht zu sprechen – du schaust ihn.
Geistige Menschen, welche die vier Reinigungsebenen weitgehend überwunden haben und in der feinen Strahlung leben, kennen die Körpersprache ihrer Mitmenschen. Dem Reinen bleibt nichts verborgen. Er ist in Gott – und Gott wirkt durch ihn und offenbart ihm alle Dinge. Menschen, die sich nur noch in dieser feinen Strahlung, also im Gesetz der Liebe, befinden, das heißt, sich in reinen Empfindungen, Gedanken, Worten und Handlungen bewegen, sind selbst göttliches Bewusstsein geworden.
Der Mensch, der in der feinen Strahlung des Göttlichen lebt, muss nicht mehr erhorchen, was Gott ihm zuspricht. Er ist weitgehend göttlich geworden. Und wer weitgehend göttlich geworden ist, muss nicht mehr fragen: Er weiß. Er muss nicht mehr sehen: Er schaut. Er muss nicht mehr horchen: Er hört. Erkenne die feinen Nuancen vom Menschlichen zum Göttlichen!
Gelangen Seele und Mensch allmählich in die feine Strahlung, in die drei feinen Seelenhüllen, dann spricht Gott zum Menschen immer deutlicher. Was Gott Seinem Kind sagt, ist jedoch nicht für Zweite oder Dritte bestimmt, sondern allein für das Kind selbst!