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Um dem Anliegen einer geschlechtersensiblen Sprache gerecht zu werden, werden abwechslungsweise männliche und weibliche Sprachformen verwendet, wobei in beiden Fällen das andere Geschlecht jeweils mitgemeint ist.
Erste Auflage Herbst 2020
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Bildnachweis: Cover, Kapitelseiten: © Anna Volotkovska | 123rf.com Porträt Rüegger: © Monika Stock Porträt Kunz: © Stadtspital Waid und Triemli
Design E-Book: Clara Cendrós
ISBN Book: 978-3-906304-70-0
ISBN E-Book: 978-3-906304-76-2
1. Zur Entwicklung des Sterbens
Sterben als fremdverfügtes Schicksal
Vom Kampf gegen den Tod zum Einsatz für ein friedliches Sterben
2. Selbstbestimmtes Sterben zwischen Forderung und Zumutung
Die Angst vor medizinischer Übertherapie und die Einforderung des Rechts auf den eigenen Tod
Medizinische Lebensende-Entscheidungen
Selbstbestimmung beim Sterben als Zumutung für die Sterbenden
Moralisierung des Sterbens: das eigene Sterben verantworten müssen
3. Selbstbestimmung als zentraler ethischer Wert
Voraussetzungen von Selbstbestimmung
Aktuelle und antizipierte Selbstbestimmung
Stellvertretende Entscheidungen
Grenzen der Selbstbestimmung
4. Schwierigkeiten des Entscheidens über Leben und Tod
Das Ideal eines guten Sterbens
Die Frage nach der rechten Zeit zum Sterben
Entscheidungsfindung in Grenzsituationen
5. »Ars moriendi« – sich mit der eigenen Sterblichkeit anfreunden lernen
Leben lernen heißt sterben lernen
Aspekte einer Vorbereitung auf das Sterban
6. Über Rahmenbedingungen und Rollen
Rechtliche Bestimmungen
Rollendifferenzierung unter den Beteiligten
Ärztliche Information und Kommunikation
Freiheit von Druck durch das Umfeld
Gesprächspartner
7. Sterben: Entscheiden und Geschehenlassen
Selbstbestimmung als aktives und passives Geschehen
Sterben zwischen Schicksal und Machsal
Die Entwicklung der modernen Medizin hat dazu geführt, dass der Prozess des Sterbens immer mehr mit medizinischen und existenziellen Fragen verbunden ist, die von der betroffenen Person entschieden werden müssen: Welche therapeutische Option will ich noch? Wie lange soll gegen ein mögliches Sterben angekämpft werden? Welchen Preis an Einbuße von Lebensqualität und an zunehmender Gebrechlichkeit bin ich bereit, für ein gewisses Maß an Lebensverlängerung zu bezahlen? Welche Ziele möchte ich in meinem Leben noch erreichen und wann ist der Zeitpunkt gekommen, um das Sterben zuzulassen?
Wir haben heute die Möglichkeit, in beeindruckendem Maße selbst zu bestimmen, wann für uns die Zeit zum Sterben gekommen ist. Das ist gegenüber früher ein Zugewinn an Freiheit. Selbstbestimmtes Sterben ist zum neuen Paradigma unter den Rahmenbedingungen eines modernen Gesundheitswesens und einer hoch entwickelten Medizin geworden. Allerdings liegt in solcher Selbstbestimmung nicht nur ein Angebot an Freiheit. Sie erweist sich zugleich als Zumutung für Sterbende. Denn es ist gar nicht immer so einfach, herauszufinden, was man denn eigentlich will, was in einer konkreten Situation für einen stimmig ist und wie man sich entscheiden soll. Ja, manche empfinden die Herausforderung selbstbestimmten Sterbens schlicht als eine Überforderung, als eine Freiheit, die man so gar nicht unbedingt ausleben will.
Für Ärzte war es über lange Zeit indiskutabel, dass ihr Auftrag primär darin besteht, den Tod zu bekämpfen und Leben –