Über den Autor
Über den Autor
Sigmund Freud (1856–1939), österreichischer Neurologe und Tiefenpsychologe, schuf mit seinen Theorien über das Unterbewusste und den Ödipus-Komplex eines der bedeutendsten Gedankenkonstrukte des 20. Jahrhunderts: die Psychoanalyse.
Zum Buch
»Der Mensch ist nicht Herr seiner selbst.«
Mit dieser These schockierte Sigmund Freud seine Umgebung, als er die Dynamik des Unbewussten als gesetzmäßig erkannte. Er betrachtete das Seelenleben als einen aus Einzelteilen zusammengesetzten Apparat. Dieser psychische Apparat des Menschen besteht nach Freud im Wesentlichen aus drei Ebenen, die sich in einem steten seelischen Kräftespiel von Trieb und Kontrolle befinden: Das ES ist die älteste psychische Instanz, das Unterbewusste, birgt die ererbten Anlagen, gehorcht dem Lustprinzip und ist gesteuert von den Trieben. Die zweite Instanz, das ICH, ist die bewusste Vermittlungsinstanz zwischen Wünschen des ES sowie den Anforderungen der Umwelt. Das ÜBER-ICH repräsentiert die gesellschaftlich-kulturelle Ebene, die anerzogenen Normen, Verhaltensmuster und auch Moralvorstellungen.
»Nicht die Psychoanalyse ist neu, sondern Freud. Sowie nicht Amerika neu war, sondern Columbus. Psychoanalyse gab es immer; jeder Arzt, jeder Dichter, jeder Staatsmann, jeder Menschenkenner musste es sein, war es unbewusst oder automatisch.«
Arthur Schnitzler
»Er hat eine Tür aufgemacht, die bis dahin verschlossen war. Es gibt Partien (…), die muten an wie ein spannender Kriminalroman. Wie da die Theorien langsam keimen und aus den platzenden Hüllen kriechen, wie sie sich scheu ans Licht wagen, ins Helle sehen und plötzlich sehr bestimmt und fest auftreten: Nun sind sie da und leben und wirken. Die Darstellungskunst Freuds ist fast überall die gleiche: in den grundlegenden Schriften, in den kleinen Aufsätzen, so in dem wunderschönen Gedächtnisartikel für Charcot – überall ist ein klarer, methodisch ordnender Geist am Werk. (…). Bleiben wird der große Erneuerer alter verschütteter Wahrheiten - der Wahrheit: Der Wille des Menschen ist nicht frei.«
Kurt Tucholsky
Inhalt
Erinnern, wiederholen und durcharbeiten
Bemerkungen über die Übertragungsliebe
Wege der psychoanalytischen Therapie
Massenpsychologie und Ich-Analyse
II Le Bons Schilderung der Massenseele
III Andere Würdigungen des kollektiven Seelenlebens
V Zwei künstliche Massen: Kirche und Heer
VI Weitere Aufgaben und Arbeitsrichtungen
III Das Ich und das Über-Ich (Ich-Ideal)
Über Psychotherapie
Vortrag, gehalten im Wiener Medizinischen Doktorenkollegium