Christian Vogt
Ace in Space
Trident
Erstausgabe
Ach je Verlag
Berlin – AT&Tlantis – Tschuri
am Ende des Ebooks
Fürs Cyan-Squadron.
»Es macht trotzdem Spaß.«
Inhaltsverzeichnis
11 Dank
13 Razor Love
16 Impressum
Orientierungsmarken
1 Titelei
2 Warnung
3 Widmung
Stunde Null
//YOLOGRAM
Status von ProphetΨ
Guerillas im Nebel! Na, wo waren wir unterwegs? Like, wer gespannt ist auf den neusten Run der Tridents!
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Neuste Kommentare:
Dark-Bunny-Pendragon: Wenn du dich mit der Hydra einlässt, verändert sich nicht die Hydra. Nein, die Hydra verändert dich! #Piraten #Hydranebel #Lucky20 #pewpew
Tox-O-Meter: @Dark-Bunny-Pendragon Hast du den Spruch von einem Achtsamkeits-Kalender? #Bullshit
Danai tauchte in den Nebel ein wie eine Turmspringerin ins Becken. Die in Grünund Rottönen leuchtende Suppe aus ionisierten Gasen verdichtete sich schnell und verschlechterte ihre Sicht zusehends. Auch die Sensoren ihres Slipstream-Raumjägers wurden von Interferenzen gestört, weißes Rauschen ließ die Bildschirme flackern. Ideale Voraussetzungen, wenn man drauf stand, in tödliche Fallen zu laufen.y
»Ich hasse es hier«, drang Prophets Stimme aus dem Comm; durch die elektrostatischen Interferenzen des Nebels ebenso verzerrt wie das Sensorsignal, aber halbwegs verständlich.
»Gibt sicher tolle Aufnahmen für den Stream. Das ist doch sonst deine oberste Priorität, Prophet.« Das war Advocats Stimme. Sie besetzte das Heckgeschütz von Prophets Nulltime-5B – auch, wenn sie nicht gerade eine Meisterschützin war. Die kleine Gang der Tridents konnte es sich jedoch nicht leisten, ein Mitglied am Boden zurückzulassen.
»Wir waren uns doch einig, dass der Run Vorrang hat. Ich halte mich nur an deine Anweisungen, Advocate«, antwortet Prophet.
»Geschnatter einstellen. Das ist keine Kaffeefahrt. Haltet lieber Sensoren und Augen offen«, funkte Danai.
»Aye, eure Hoheit«, betätigte Prophet – eine Anspielung auf Danais Callsign: Princess. Sie war nicht nur eine Prinzessin im Cockpit, sondern auch die Queen der Staffel und damit verantwortlich für ihrer aller Leben. Als solche ließ sie dann und wann ihre Konzernausbildung raushängen. Kommandoketten standen bei Chopper-Jockeys offiziell nicht so hoch im Kurs, aber hinter den Kulissen gab es oft klare Weisungsbefugnisse. Die halfen dann doch dabei zu überleben.
»Von jetzt an könnte die Scheiße jeden Moment den Ventilator treffen. Enge Formation«, befahl Danai. »Sorgen wir dafür, dass wir harmloser aussehen, als wir sind.«
Sie rollte ihre schnittige Slipstream genau über Prophets wuchtige Nulltime, die vor allem aus Ecken und Kanten zu bestehen schien, passte ihre Geschwindigkeit an und verringerte mit den Manöverdüsen den Abstand bis auf eine halsbrecherische Armeslänge. Sie pflügte knapp über der Nulltime, die sich nun sozusagen unter ihrem Hintern befand, durch den Nebel.
»Ausgeführt«, funkte Flinn, Callsign: Radio Silence, und Danai wusste, dass xier ein entsprechendes Manöver an der anderen Seite der Nulltime ausgeführt hatte. Zum Glück machte xier dem Rufnamen alle Ehre und sparte sich unnötige Kommentare.
Nun würde ihre kleine Staffel, bestehend aus drei Choppern und einem Wohnmodul, das an Prophets Nulltime angedockt und beinahe so groß war wie der schwere Bomber selbst, auf den Sensoren irgendwelcher Bogeys als einzelner Blip erscheinen. Die Sensorsignatur würde aussehen wie ein einsames Handelsschiff; leichte Beute, der das Wort »Opfer« geradezu auf der Stirn prangte.
Seit Prophet und Princess ihre alte Gang, die Daredevils, verlassen und sich mit Advocate zusammengetan hatten, hatten sie der Jagd nach Likes und Sponsoren größtenteils entsagt. Sie waren einigermaßen berühmt und sehr gut in dem, was sie taten. Das wollten sie nutzen, um zumindest ein paar Ecken des Kobeni-Gürtels zu einem besseren Ort zu machen – und das bedeutete meistens, dass sie gegen die Macht der Megacorps vorgehen mussten. Alsohatten sie sich auf Charity-Runs spezialisiert, meist für anarchistische Gemeinschaften, im Namen von aufständischen Siedelnden oder Organisationen, die das Spiel um Macht und Geld nicht mitspielen wollten. Sie waren immer noch abhängig von Unterstützungsabos und Crowdfundings, um das durchzuziehen, also mussten sie ihre Runs weiterhin ins Datanet streamen. Aber sie operierten unabhängig