Why not?. Lars Amend. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lars Amend
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Личностный рост
Год издания: 0
isbn: 9783833863097
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      3. LOSLEGEN UND EINFACH MACHEN

       Lass mich dir kurz was zu diesem Jemand sagen! (>)

       Ich habe eine Botschaft für dich! (>)

       Hier gibt es kleine Komplimente! (>)

       Ich möchte dir eine Geschichte erzählen! (>)

       Darf ich dir kurz etwas zeigen? (>)

       Ich möchte dich an etwas Wichtiges erinnern! (>)

       Bevor du das Buch aus der Hand legst, habe ich noch eine letzte Botschaft für dich! (>)

      DIESER JEMAND

      Jetzt, in diesem Augenblick, verliebt sich jemand. Jemand erlebt seinen ersten Kuss und spürt die Schmetterlinge fliegen. Jemand hält sein neugeborenes Baby in den Armen. Jemand feiert Geburtstag mit all seinen Freunden. Jemand lacht so laut, dass er sich den Bauch halten muss. Jemand träumt einen wirklich schönen Traum. Jemand schläft mit einem Lächeln ein und denkt dabei an den Menschen, den er liebt. Jemand tanzt ausgelassen, ohne an morgen zu denken. Jemand bekommt einen Heiratsantrag. Jemand lernt im Café um die Ecke seinen Seelenverwandten kennen. Jemand bekommt die Zusage zu seinem Traumjob. Jemand findet seinen Seelenfrieden. Jemand schaut aufs Meer hinaus und ist glücklich. Jemand verlässt mit einem Lächeln das Haus, weil er weiß, dass heute etwas WUNDERbares passiert. Selbst wenn du es noch nicht für möglich hältst, eines Tages wirst du dieser jemand sein.

      Dieses Buch ist für dich.

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      AUFTRITT: DER BRAINFUCKER

      »Er ist auch schon mal traurig, so abgrundtief traurig, dann ist er schaurig traurig, dann tut ihm alles weh.«

      ALFRED JODOCUS KWAK

      Ich war vollkommen in der Routine des Nichtstuns gefangen. Ich saß da, beobachtete die Schneeflocken, die vom Himmel fielen, und fragte mich, wie die ZEN-Mönche das meinen, wenn sie sagen: Sitze ruhig, tue nichts, der Frühling kommt und das Gras wächst von alleine. Ich hatte diese Strategie lange und sehr gewissenhaft ausprobiert, doch der Frühling winkte nur aus weiter Ferne seinem Freund, dem eisigen Winter, zu, der mit einem fetten Grinsen im Gesicht seinen schmutzigen Schneematsch durch die Stadt verteilte. Aber selbst das war mir egal, denn im Gegensatz zu den Menschen, die sich morgens durch die Kälte zur Arbeit quälen mussten, gab es für mich keinen ersichtlichen Grund, meine gemütliche Wohnung zu verlassen.

      Erfolge aus der Vergangenheit, das wurde mir bewusst, bedeuten gar nichts, wenn sie dir in der Gegenwart keinen Nutzen bringen.

      Ich lebte ein Leben, um das mich viele beneideten. Ich hatte meinen ersten Nummer-1- Spiegel-Bestseller geschrieben, in meinem Postfach landeten täglich Einladungen für Premierenfeiern, VIP-Partys und Rote-Teppich-Veranstaltungen und die größten Popstars Deutschlands wollten mit mir zusammenarbeiten. Oberflächlich betrachtet war alles in Ordnung, aber in meinem Herzen sah es völlig anders aus. Dort war gar nichts in Ordnung und mit jedem Tag, der verging, wurde diese Unordnung größer.

      Im Klartext hieß das: Meine finanziellen Ressourcen wurden immer kleiner, meine Sorgen dafür größer und gleichzeitig lehnte ich alle Angebote ab: eine echte Loose-loose-Situation. Ich hatte das Gefühl, mich in einem ewigen Kreis zu drehen. So hatte ich mir mein Leben nicht vorgestellt. Wo waren der Spaß, die Freude, das Glück? Kennst du dieses Gefühl von Traurigkeit, die einen überkommt, wenn man nicht weiß, wie man diesen einen Schritt, der noch fehlt, gehen soll? Oder die Sehnsucht nach innerer Ruhe, die Angst davor, falsche Entscheidungen zu treffen; die Schwierigkeit, seinem Traum zu folgen; nicht zu wissen, welche Aufgabe man hat in dieser Welt.

      HALLO, ZWEITES ICH!

      »Weißt du, was das Problem mit den Lügen ist?«, fragte er.

      »Nein«, sagte ich.

      »Eine Lüge ist unwiderruflich. Sie schwebt wie eine Wolke über dir und wartet auf den richtigen Moment.«

      »Und der wäre?«

      »Der Moment, in dem es regnet und die Vergangenheit dich nass macht.«

      »Von welcher Vergangenheit sprichst du?«

      »Von deiner, mein Freund.«

      »Wie bitte?«

      »Ich rede von gestern, vorgestern, von letzter Woche, letztem Monat, dem ganzen letzten halben …«

      »Ja, ja, schon gut«, unterbrach ich ihn. Das war ja nicht auszuhalten. Wie gerne hätte ich den Mistkerl zum Mond geschossen. Er saß auf einer Brücke, unter der ein kleiner Bach floss, schaukelte mit den Beinen und grinste mich an.

      »Was willst du von mir?«, schrie ich.

      »Die Frage müsste lauten: Was willst du von mir?«

       »Und was will ich deiner Meinung nach von dir?«

       »Du willst, dass es zu regnen aufhört. Du willst nicht mehr jeden Tag mit diesem Gefühl aufwachen. Du willst dich nicht mehr selbst belügen. Du willst frei sein. Du willst, dass die Sonne wieder scheint.«

      »Kannst du dich nicht von dieser verdammten Brücke stürzen und tot umfallen? Lass mich in Ruhe. Ich will meinen Frieden!«

      Ich war wütend und kurz davor auszurasten. Der Klugscheißer hatte recht, und zwar mit jedem verdammten Wort, das er sagte, und ich hasste ihn dafür. Ich hasste ihn so sehr.

      »Die gute Nachricht ist«, klatschte er freudig in die Hände, »es ist vollkommen unwichtig, wer du gestern warst. Es zählt nur, wer du heute bist oder sein willst. Du musst dich nicht mehr belügen. Hör einfach auf damit. Lass es sein.«

       »Hmm«, brummte ich vor mich hin. Langsam beruhigte ich mich wieder. »Darf ich dich was fragen?«

       »Dafür bin ich hier.«

       »Ist es okay, sich manchmal verloren zu fühlen?«

       »Natürlich.«

       »Und wie lange hält das an?«

       »Das hängt davon ab, wie sehr du es wirklich willst. Es ist ganz allein deine Entscheidung.«

       »Aber warum finde ich dann den Ausweg nicht? Ich will ja, dass es aufhört, aber … es ist … Warum ist es nur so schwer?«

       Er gähnte mich gelangweilt an. Ich war fassungslos.

       »Hey Arschloch, ich