Marianna schüttelte verneinend den Kopf. Sie tat nun wieder sehr kläglich, verdrehte die Augen, stöhnte, wimmerte und hing sich so schwer an die Herrin, dass sie alle beide taumelten.
Jendrek musste zuspringen. Sie nahmen das Mädchen in die Mitte und schleiften es ins Haus hinein, die Treppe hinauf und ins Bett.
Der Knecht, als er sah, wie sich die Herrin um die Magd mühte, glotzte ganz starr: ‚Bei Gott, die war aber mal eine gute Frau!‘
Frau Tiralla rieb der Marianna die eiskalten Füsse und die Hände, und dazwischen fragte sie in einem fort: „Ist dir noch nicht besser? Ach Gott, dir ist doch schon besser, nicht wahr?!“
Es rührte den Knecht, wie die Gute sich ängstigte; man hörte es ja ihren Fragen an: ‚Ist dir schon besser, ist dir denn noch nicht besser?!‘ Da möchte man auch schon krank sein, dachte sich Jendrek und nahm sich vor, das nächste Mal am Montag auch so zu schreien und zu stöhnen: ‚Gift, Gift!‘ und sich auch so lang an den Boden zu legen und sich auch so zu wälzen. Es musste recht süss sein, wenn der Frau weiche Hände einen so streichelten — über die Backen, über die Stirn — wie sie jetzt der Marianna tat, und sie dabei fast weinte. Und wenn sie dann in die Küche rannte, was hast du was kannst du, und Tee brachte, gutes Warmes, eine ganze Tasse voll, und einem die an die Lippen hielt: ‚Trinke, mein Liebchen, trinke!‘
Aber Marianna mochte nicht trinken. Sie schlug der Herrin fast den Tee aus der Hand. Und als diese sanft zuredete: „Trinke, ei, so trinke doch, es wird dir gut tun,“ sagte sie patzig: „Werd ich mich hüten. Trink ich nicht!“ und kehrte sich ab, das Gesicht nach der Wand zu.
Ei, warum trank sie denn nicht so etwas Gutes?! Das hätte der Knecht gern gewusst.
Aber Frau Tiralla fragte nicht. Die Tasse klirrte in ihrer Hand; als sie vom Bette zurücktrat, zitterte sie so, dass sie sich hinsetzen musste auf den nächsten Schemel. Für einen Moment schloss sie die Lider ganz schwach. Aber dann riss sie sie auf, und die fragenden Blicke des Knechts bemerkend, sagte sie, wie entschuldigend, ihn dabei anschauend mit einem süssen, schüchternen Lächeln fast: „Ich bin nicht sehr stark. Mich greift es so an. O, der Schrecken!“
Als sie nun die Treppe hinabstiegen, die steil war und dunkel, tastete sie nach seinem Arm: „Führe mich, Jendrek! Ich kann nicht allein gehen. O, die arme Marianna!“
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