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      Der Maharadscha und ich | Erotischer Roman

      von Dorothy Brown

      Dorothy Brown lebt mit ihrem Ehemann, zwei Kindern und einem Hund im Norden Londons. Seit frühester Kindheit ist es ihre Leidenschaft, Geschichten zu erzählen und aufzuschreiben. Heute verfasst sie am liebsten erotische Geschichten. Ihr Ehemann ist geborener Inder und betreibt in London ein Restaurant, das vor allem euro-asiatische Fusionsküche anbietet.

      Lektorat: Daniela Jungmeyer

      Originalausgabe

      © 2018 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: Yuri_Arcurs @ istock.com Valentyn_Volkov @ depositphotos.com pius99 @ depositphotos.com nejron @ depositphotos.com

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783964770615

      www.blue-panther-books.de

       1.

      »Wie konnte ich nur so bescheuert sein und mich auf eine Reise nach Indien einlassen? Überall stinkt es nach Räucherstäbchen, das Essen ist grausam, die Luft zu feucht und überhaupt ist es viel zu warm. Ich bin gute deutsche 22 Grad gewohnt, höchstens. Hier sind es schwüle 35 Grad – im Schatten. Wer kann das schon aushalten?« Auch die vierte Dusche, die sie heute schon genommen hat, hilft ihr da nicht. »Es ist einfach zu heiß. Sollen die anderen doch losziehen und sich irgendwelche Paläste und Tempel ansehen, ich bleibe in unserer Unterkunft. Nur gut, dass das Hotel so große Fenster hat, so dass immer ein kleiner Durchzug weht. Der Blick auf den See hilft ebenso. Ich mag jetzt keine kleinen verwinkelten Gässchen sehen mit irgendwelchen bunt gekleideten Indern, die einem aus der Hand lesen oder eben diese stinkenden Räucherstäbchen andrehen wollen.«

      Sandrine legt sich auf das breite Bett, das mitten in dem geräumigen Zimmer steht. Ein großer Baldachin überdeckt es. An seinen Seiten hängen weiße Seidenvorhänge, die sich sanft im Wind bewegen, der durch den Raum weht. Es ist weniger ein Zimmer als vielmehr ein Saal, in welchem zentral vier weiße Säulen aufragen, verziert mit feinsten Ornamenten, Blüten und Blättern. Auch die Fenster sind von diesen kunstvoll geformten Ranken und Blättern in Weiß umgeben, ihre Form selbst ist geschwungen mit einer auslaufenden Spitze in der Mitte.

      All das nimmt Sandrine nicht wahr. Sie hört nur das Pochen in ihrem Schädel, der schmerzt. Sie spürt den Schweiß auf ihrer Haut. Vor ihr sieht sie nur Bilder eines herbstlichen Ostseestrandes mit kühlem Wind. Das Hämmern in ihrem Schädel ist so laut, dass sie dieses andere Pochen an ihrer Tür nicht hört. Es ist eine große Holztür, die ebenfalls mit feinsten filigranen Schnitzarbeiten verziert ist.

      »Massage, Madame!«, sagt eine Stimme mit diesem typischen indischen Akzent. Sandrine braucht einen Moment, um zu realisieren, dass sie nicht an der Ostsee ist, dies kein ostdeutscher Kellner mit einem Bier ist, sondern ein sie sympathisch anlächelnder Inder. Man habe ihn gerufen, weil sie Kopfschmerzen habe. Es gäbe kein besseres Rezept gegen Kopfschmerzen als eine gute Massage. »Aber nicht am Kopf!«, vermag Sandrine noch zu sagen. Alles andere ist ihr egal.

      Flink und behende kommt der Mann zu ihrem Bett und breitet eine Vielzahl von Dingen aus, die Sandrine nicht alle erkennt. Er ist kaum zu hören, aber ein erfrischender Duft geht von ihm aus. Ganz leicht und – betörend. Sandrine schnuppert mehrmals mit ihrer Nase, bis sie bemerkt, dass es ein zarter Jasminduft ist, den er verströmt. Ungewöhnlich für einen Mann, denkt sie.

      Da spürt sie etwas Kaltes an ihren Füßen. Er scheint ihre Füße in kühle, feuchte Tücher gewickelt zu haben. Welche Wohltat! Sofort hört diese pochende Hitze im ganzen Körper auf und es kommt ihr so vor, als würden diese feuchten Stoffe an den Füßen den Schweiß der gesamten Haut aufsaugen. Ein erleichterter Seufzer entfährt Sandrine. Die Tücher werden gegen eine gelartige Creme ausgetauscht. Auch die fühlt sich angenehm kalt an auf der Haut, sehr angenehm. Langsam beginnt er, ihre unteren Gliedmaßen mit diesem Gel zu massieren, umkreist die Füße, umkreist sie immer wieder, fährt dann mit seinen feinen, flinken Fingern zwischen ihre Zehen, knetet jeden davon einzeln. Jetzt verschwindet langsam auch dieses unangenehme Pochen im Kopf an den Schläfen. Sandrine weiß nicht, wie er das fertigbringt, ihr den Kopfschmerz zu nehmen, indem er ihre Füße massiert, aber – es funktioniert. Eine wohltuende Leichtigkeit und Weite breitet sich sogar in ihrem Kopf aus. Ganz leicht wird ihr zumute. Sie glaubt fast zu schweben.

      Die Vorhänge an den Seiten des Bettes wehen und tanzen im Wind. Jetzt erst kann Sandrine sie sehen. Es kommt ihr sogar so vor, als könne sie sie auch spüren, als fühle sie die zarten Bewegungen der Seide auf ihrer Haut. Wie ein Streicheln, wie einen Hauch. Es ist ihr so weich und so leicht wie schon lange nicht mehr. Und dann dieser betörende Duft. Der Jasmin scheint jetzt das gesamte Zimmer zu füllen. Sie sieht sich selbst als eine einzige große Jasminblüte, die ihre Blätter öffnet, langsam Blatt für Blatt öffnet. Ein Stöhnen dringt aus ihrem Mund. Was immer dieser Mann da mit ihren Füßen macht, sie scheint wie ausgewechselt. Jetzt in diesem Moment möchte sie am liebsten immer in Indien bleiben und sich in die Hände dieses Mannes begeben.

       2.

      Als der Mann am nächsten Tag wieder an ihrer Tür klopft, sagt sie ohne Zögern »Come in!«, legt sich auf das Bett und erwartet schon seine kalten Tücher und dieses wunderbare Gel. Ja, sie habe wieder diese entsetzlichen Kopfschmerzen, doch seine Massage am gestrigen Tag habe ihr sehr geholfen. Wieder duftet der Mann nach Jasmin. Die kühlen Tücher erfrischen sie, entspannen sie, entspannen sie so sehr, dass diese Blüte zwischen ihren Beinen ihre Blätter öffnet und ihren betörenden Duft verströmt. Sandrine selbst kann ihn riechen. Sie weiß nicht, was er gemacht hat, aber irgendetwas bei der Fußmassage muss nun auch die Pforte zu ihrer Himmelstür geöffnet haben.

      »Nice smell!« – angenehmer Geruch. Ihre Ausdünstung ist also auch ihm nicht verborgen geblieben. »Good massage!«, kann sie nur schüchtern herausbringen. Ob sie noch weiter massiert werden wolle und ob er auch den ganzen Körper miteinbeziehen dürfe, fragt er sie. Sie kann kaum ein Wort sagen. Es ist mehr, als würde diese Blüte zwischen ihren Beinen die Antwort wissen und bereits ausgesprochen haben. Ja, sie möchte noch mehr von dieser Massage.

      Langsam knetet er mithilfe des Gels ihre Beine, massiert sich Stück für Stück von den Füßen aufwärts. Sein betörender Jasminduft kommt immer näher und mischt sich mit ihrem süßen Blütenduft. Irgendwann kann sie dann spüren, wie er ihr erstes Blütenblatt berührt, es sanft zur Seite schiebt, um das darunterliegende Blütenblatt sanft zu streicheln. Ihre Schamlippen erzittern und ihr Blütensaft tropft, strömt. Seine Hände sind so weich und so zart. Ganz sanft umkreisen sie auch ihren Blütenstempel, die Lustperle. »Yoni of a goddess«, sagt er. Das muss wohl so viel bedeuten wie göttliche Möse, denkt sie sich. Es ist ihr egal, wie er ihre Pforte nennt. Sie möchte nur, dass er sie dort immer weiter massiert, jedes Blütenblatt weiter verwöhnt und streichelt. Das Gel fühlt sich so aufregend, so erregend, so weitend an. Sie hat den Eindruck, als würde sich ihre Blüte wie ein großes Tor öffnen. Ihm öffnen. Sie schreit vor Lust, als er dann in sie eindringt, tief in sie eindringt, ihr gesamtes Inneres ausfüllt, erfüllt. Sie schreit, schreit immer wieder, lustvoll, laut.

      Eigentlich hatte sie gedacht, dass Inder kleine Schwänze haben, aber das Ding da in ihr fühlt sich sehr groß und sehr gewaltig an. Sie traut sich, den Kopf zu drehen, um sehen zu können, wie er in sie eindringt und was er da für einen Ständer hat. Es ist nicht sein Penis, mit dem er in sie stößt. »Shiva lingam«, sagt er. Das bedeutet wahrscheinlich auch wieder irgendwas Göttliches, sinniert Sandrine. Das Teil in seinen Händen ist schwarz, offensichtlich aus Stein und gewaltig groß. Sehr groß. Sandrine dreht sich wieder um. Was auch immer es ist, wie auch immer es heißt, es bereitet ihr köstliche Freuden, beendet sie ihr Nachdenken. Immer wieder dringt er in sie ein, dreht diesen Stein, zwirbelt ihn offensichtlich zwischen den Handflächen. Köstliche Wellen durchströmen Sandrine. Sie kommt erneut, kommt immer wieder. »Good massage!«, lobt sie ihn. »Tomorrow more massage.« Ja, morgen würde sie wieder eine solche Massage haben wollen. Würde sie ihren Freundinnen eben wieder erzählen, dass sie Kopfschmerzen habe.

       3.