Nr. 3106
Das Trojanische Imperium
Ein einzigartiges Sternenreich – es entwickelt sich im Verborgenen
Uwe Anton
Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
In der Milchstraße schreibt man das 6. Jahrtausend nach Christus, genauer das Jahr 5658. Das entspricht dem Jahr 2071 NGZ nach der galaxisweit gültigen Zeitrechnung. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan die Menschheit zu den Sternen führte und sie seither durch ihre wechselvolle Geschichte begleitet. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen.
Terraner, Arkoniden, Gataser, Haluter, Posbis und all die anderen Sternenvölker stehen gemeinsam für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, womöglich umso stärker, seit ES, die ordnende Superintelligenz dieser kosmischen Region, verschwunden ist.
Als die Liga Freier Galaktiker erfährt, dass in unmittelbarer galaktischer Nähe ein sogenannter Chaoporter gestrandet sei, entsendet sie mit der RAS TSCHUBAI das größte Fernraumschiff der Liga, um den Sachverhalt zu klären. Denn es heißt, von FENERIK gehe eine ungeheure Gefahr für die Milchstraße aus.
Perry Rhodan leitet als Allianz-Kommissar die Mission, die ihn bis in die Andromeda vorgelagerte Kleingalaxis Cassiopeia führt. Schon früh stößt er auf Hinweise, die das Gerücht bestätigen: FENERIK ist in Cassiopeia und dort auf unterschiedliche Weise höchst aktiv. Unterstützung ist dem Terraner daher hochwillkommen. Deshalb besucht er DAS TROJANISCHE IMPERIUM ...
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Terraner muss immer wieder kurz hinaus.
Harper LeCount – Der Trojaner bittet zum Gespräch.
Volascou Rosman – Der Historiomime erzählt aus trojanischer Vergangenheit.
Major Fracer Whooley – Ein terranischer Soldat bricht mit Traditionen und gründet den trojanischen Staat.
1.
BJO BREISKOLL
5. Juli 2071 NGZ
»Ortung!«, sagte Perry Rhodan angespannt.
Sofort bedauerte er seinen unfreundlichen Tonfall. Er war, wie man so sagte, mit dem falschen Fuß aufgestanden. Und der Tag war nicht gerade dadurch besser geworden, dass die Kabinenpositronik die Härte der Wellen in der Ultraschalldusche aus ungeklärten Gründen viel zu hoch eingestellt hatte. Von den außen verbrannten und innen noch aus halbrohem Teig bestehenden American Pancakes, deren bessere Variante er schon in seiner Jugend gerne gegessen hatte, ganz zu schweigen ...
Perihan Leko, die Ortungschefin der BJO BREISKOLL, wusste damit umzugehen. Sie runzelte die Stirn und sah ihn weniger pikiert als spöttisch an.
»Aktive Tastung oder passive Ortung oder die Sensoren insgesamt?«, fragte sie. »Ich bitte um präzise Anweisungen, der Herr.«
Rhodan riss sich zusammen. »Beides«, antwortete er schon freundlicher. »Ich meinte beides. Sensoren also.«
Wo bleibt die KUPFER & GRANIT?, fragte er sich. Was, wenn ich mit meiner Vermutung falschliege, und sie kommt gar nicht?
Leko sah von ihren Instrumenten auf und schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, ich habe nichts in der Ortung. Wir sind hier so sicher wie in Abrahams Schoß. In der Tastung sehe ich auch nichts.«
Rhodan runzelte die Stirn. Hatte sein Instinkt ihn wirklich dermaßen getäuscht?
Die Terranerin bemerkte seinen zweifelnden Blick. »Du kannst mir ruhig glauben«, sagte sie leicht pikiert. »Niemand interessiert sich für uns, niemand treibt sich in verdächtiger Nähe herum. Auch von der KUPFER & GRANIT ist nichts zu sehen.«
Perihan kann manchmal ziemlich kratzbürstig sein. Rhodan räusperte sich. »Ich habe nichts gesagt.« Immerhin hatte er sie angeraunzt. Er trug Schuld an der kleinen Verstimmung, nicht sie.
Sie öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen, schloss ihn aber wieder, ohne dass ein Ton über ihre Lippen gekommen wäre.
Perry Rhodan war ganz froh darüber.
»Die KUPFER & GRANIT wird kommen«, sagte Harper LeCount, der neben ihm stand. »Khosen wird nicht länger auf Fajem bleiben, als unbedingt nötig ist.«
Der Major des Trojanischen Imperiums wirkte ebenfalls angespannt. Er hatte allen Grund dazu: An Bord der KUPFER & GRANIT befanden sich –