Ob es um die Jagd nach „Sprites“ geht, die man mit dem Mobiltelefon fängt, virtuelle Reisesimulationen in der Namib-Wüste oder Ausflüge in einem Holografie-Sarg, ob um Smartwatches, die Menschen steuern, Avatare, die Leben nach dem Tod fortführen, oder Roboter, die sich verselbstständigen – der Fantasie sind beim Thema künftiger technischer Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Computer, Tablets, Smartphones und Simulationen befördern uns in neue Welten. Wir reisen in die virtuelle Realität bzw. das, was bald Realität werden könnte. Dabei geht es immer um die Menschen in sich rasant verwandelnden Welten. In spannungsreichen, bewegenden Geschichten wird die Vielfalt der virtuellen Möglichkeiten ausgelotet und ein visionärer Blick auf die Auswirkungen der Digitalisierung geworfen.
in Zusammenarbeit mit |
Jürgen Rink (Herausgeber)
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Wege in die virtuelle Welt
Science-Fiction-Kurzgeschichten
Inhalt
Tino Falke
Peter Schattschneider
Michael Rapp
Stephan Becher
Stephan Becher
Arno Endler
Bernhard Horwatitsch
Matthias Falke
Arno Endler
Helge Lange
Matthias Falke
Ulf Fildebrandt
Jan Gardemann
Michael Rapp
Arno Endler
Dirk Alt
Rupert Meier
Tom Turtschi
Der Herausgeber und die Autoren
Vorwort des Herausgebers
Science-Fiction-Literatur spielt dann ihre Stärke aus, wenn sie nicht nur eine spannende Geschichte erzählt, sondern unsere Welt konsequent weiterdenkt. Dabei ist die geschilderte Zukunft, die da aufgeblättert wird, kein Freibrief für Spinnereien – das wird der Fantasy überlassen –, sondern soll so plausibel wie möglich sein: Beste Unterhaltung also, die horizonterweiternd wirkt.
Manche Science-Fiction lese ich deshalb zweimal. Das erste Mal genieße ich die spannende Story, beim zweiten Mal achte ich auf Technik, Technologie und Naturwissenschaftliches. Oft finden sich dann Details, die im Sog der Spannung beim ersten Lesen untergegangen sind.
Science-Fiction-Autoren sind Vordenker, insbesondere diejenigen, in diesem Buch vorkommen. Wussten Sie, dass sich Naturwissenschaftler von Science-Fiction für ihre Forschung inspirieren lassen? Vor allem die Forschung zu Mensch-Computer-Interaktionen profitiert davon.
Science-Fiction kann sogar noch mehr. Sie kann Entwicklungen, die die Welt verändern werden, aufgreifen, sie kann Orientierung geben und für die Meinungsbildung wichtige Impulse geben. Gerade jetzt, wo die Politik bei dringend notwendigen öffentlichen Debatten über Digitalisierung und deren ethische und moralische Aspekte versagt, sind solche Denkanstöße wichtig.
Das gilt für Entwicklungen der künstlichen Intelligenz, der Biogenetik, aber auch für die virtuelle Realität, das Thema dieses Bandes der c’t Stories. Heute projizieren Brillen virtuelle Objekte ins Wohnzimmer, um die neue Wohnungseinrichtung vor dem Kauf zu präsentieren. Wie wird virtuelle Realität in Zukunft auf unser Leben Einfluss nehmen und die Wahrnehmung prägen?
Antworten geben die Autoren in 18 Kurzgeschichten, indem sie versuchen, diese Zukunft zu antizipieren.
Plötzlich sind Leistungsnachweise aus der virtuellen Welt nicht nur der Punktestand eines Online-Spiels, sondern haben deutliche Auswirkungen auf das reale Leben. In einer anderen Kurzgeschichte lernen Sie einen Holojektor kennen, einen Raumerzeuger für den ökologisch unbedenklichen Urlaub in den tiefen Schluchten des Himalaya, wo das Abenteuer beginnt.
Darf es etwas Horror sein? Wie reagieren Sie, wenn Vater und Großmutter nach deren Tod im virtuellen Raum, ohne den Sie nicht leben können, sich weiterhin in ihr Leben einmischen? Der Verwandtschaftshorror 2.0 … Vom Tod zur verhinderten Geburt: Maßgeschneiderte Nachkommen werden in naher Zukunft möglich sein. Die virtuelle Welt macht für die Eltern in spe das Kind erfahrbar – und sie bevorzugen doch den Nachwuchs mit anderem Charakter und Aussehen. Letzten Endes