Sing to me - Wicked Love. Danara DeVries. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Danara DeVries
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Контркультура
Год издания: 0
isbn: 9783947288021
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genau diesen Wunsch, alle Grenzen, die ich mir vielleicht sogar selbst auferlegt hatte, zu sprengen. Auf der anderen Seite fühlte ich mich gerade durch diese Grenzen und vielleicht auch die Erwartungen der anderen eingeengt. Ich wollte so gerne frei sein und der Versuchung nachgeben.

      Die Blicke von Coach Ella verkörperten genau das: die Erwartungen der anderen. Einen Augenblick lang glaubte ich, dass sie zurückkommen und mich retten würde, aber genauso schnell war der Gedanke verflogen und sie wandte sich ab. Warum sollte sie mich auch retten? Ich war alt genug, selbst auf mich aufzupassen. Ob sie wusste, wie alt er war? Wohl kaum, denn wenn Coach Ella eine Ahnung gehabt hätte, würde sie mich aus der Halle schleifen und Jaakko in hohem Bogen ins Wasser befördern.

      Bei der Vorstellung, wie er wild rudernd ins Wasser klatschte, musste ich auflachen.

      »Was?«, machte er und drehte mich zu sich herum. Als mein Blick auf die Badehose fiel, prustete ich erneut.

      Jaakko zuckte hilflos mit den Schultern. »Die hatten in dem Laden an der Kasse nichts anderes.«

      Ich deutete auf die großen, gelben Sonnenblumen seiner Shorts. »Das glaube ich dir nicht. Mit Sicherheit hätte es eine hübschere Badehose gegeben, aber du wolltest albern aussehen, oder?«

      Seine Mundwinkel zuckten. »Erwischt.« Er beugte sich vor und gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze. »Aber wenn es dich zum Lachen bringt und deine Nervosität vertreibt, mache ich mich gerne zum Gespött.«

      Meine heitere Stimmung verflog. Es lag aber nicht daran, weil Jaakko sich gerne meinetwegen zum Affen machte.

      »Mission erfüllt«, murmelte ich abwesend, den Blick starr auf seine nackte Brust gerichtet. Sie vibrierte sanft, als er lachte. Jaakko war kein Muskelmann und ein paar Fitness-Einheiten täten ihm gut. Aber ich mochte ihn so wie er war. Ich mochte seinen schmalen Körperbau, seine drahtigen Oberarme. Überhaupt liebte ich den leichten Bauchansatz über der lächerlichen Badehose. Meine Hand legte sich auf seinen Oberkörper und ich verlor mich in der Betrachtung seiner hellen Behaarung. Sie war nicht richtig blond; eher rötlich und daher viel dunkler als sein Haupthaar.

      Dabei fuhr ich spielerisch über seine nackte Haut und merkte gar nicht, wie er die Arme um mich legte und mich an sich zog. Sein Atem ging ruhig, aber er zuckte leicht unter meinen Berührungen zusammen.

      Irgendwann holte er tief Luft: »Möchtest du noch mit mir schwimmen?«, fragte er in die schier endlose Stille, die nur noch vom Rauschen der Filteranlagen durchbrochen wurde. »Falls du nicht zu müde bist«, setzte er spöttisch hinzu.

      Ich hob das Kinn. Er grinste mich an. »Wenn du dich in dem Ding überhaupt ins Wasser traust«, entgegnete ich und löste das Handtuch von meinen Schultern.

      »Mhhhh«, machte er und ließ seinen Blick über mich in meinen schwarzen Einteiler gleiten. »Du hast nicht zufällig einen Bikini dabei, oder etwas weniger Spießiges?«

      »Spießig?« Ich holte mit dem Handtuch nach ihm aus und er brachte sich mit einem gewagten Seitensprung in Sicherheit. Dabei kam er dem Beckenrand gefährlich nahe. »Das ist Wettkampfkleidung und dient nicht deinem privaten Vergnügen!«

      Jaakko stolperte, konnte sich aber gerade noch so vor dem drohenden Sturz ins kühle Nass retten. »Nicht? Ich finde, du hast sowieso viel zu viel an.« Er machte einen Schritt auf mich zu und wollte gerade an meinem Trägergurt rumzupfen, er hatte allerdings nicht mit meiner Schnelligkeit gerechnet. Geschickt drehte ich mich zur Seite und versetzte ihm einen leichten Kick mit der Hüfte. Sein Straucheln brachte mich auf eine Idee und für seine Unverschämtheit hatte er sowieso eine kleine Abreibung verdient. Vielleicht auch für die Badehose.

      Jaakkos Augen weiteten sich, als er mein heimtückisches Grinsen sah. Er schüttelte panisch den Kopf, konnte dem schwungvollen Stoß meiner Hüfte allerdings nicht mehr ausweichen. Natürlich versuchte er es trotzdem - Reflexe eben - aber da ging er schon baden.

      Sein schockierter Gesichtsausdruck, der so gar nicht männliche Aufschrei und schließlich das Aufklatschen im Wasser brachten mich dermaßen zum Lachen, dass er mich anscheinend gar nicht böse anfunkeln konnte, als er wiederauftauchte.

      Ich hockte mich an den Beckenrand und streckte ihm kameradschaftlich die Hand hin, während ich die andere immer noch prustend auf meinen Bauch presste.

      Jaakko strich sich die nassen Haare aus der Stirn und schwamm zu mir. »Du bist ein ganz schön freches Ding!« Seine Mundwinkel zuckten und seine Augen sprühten nur so vor Lebensfreude. »Aber auf jede Aktion folgt unweigerlich eine Reaktion.«

      Er ergriff meine dargebotene Hand und noch ehe ich die Bedeutung seiner Worte überhaupt erfasste, zog er mich schon schwungvoll von den Beinen. Das Wasser schlug mir mit erbarmungsloser Härte ins Gesicht. Der Aufprall kam völlig unerwartet und trieb mir sämtliche Luft aus den Lungen. Aber dann übernahmen meine Reflexe als geübte Schwimmerin die Kontrolle und mit ein paar kräftigen Zügen durchstieß ich die Oberfläche. Prustend schüttelte ich mir das Wasser aus dem Gesicht und sah mich nach Jaakko um. Doch er war verschwunden. Dieser Mistkerl!

      Eigentlich hatte ich die Revanche ja verdient. Ich hatte ihn schließlich auch nicht gerade wie ein rohes Ei behandelt. Noch während ich mich nach ihm umsah, spürte ich seine Arme um meine Taille. Als mich sein Atem streifte, drehte ich mich in seiner Umarmung herum. Er lachte, seine Augen funkelten spitzbübisch.

      »Das wirst du mir büßen«, gurrte ich, zog die Arme aus dem Wasser und verpasste ihm eine volle Breitseite ins Gesicht. Das Wasser schwappte über ihm zusammen und meine Hand folgte. Noch während seine Gesichtszüge entgleisten, drückte ich ihn unter Wasser. Beim Auftauchen schnappte Jaakko nach Luft und ich drückte ihn erneut hinunter. Mein Lachen bekam er wahrscheinlich gar nicht mit. Doch nach dem dritten Tauchgang umfasste er blitzschnell meine Taille und wirbelte mich geschickt herum. Zappelnd hing ich in seinem Rettungsgriff.

      »Du bist schwer zu bändigen, Kitty«, keuchte er. Sein Atem streichelte mein Ohr und jagte mir trotz der Kühle des Wassers heiße Schauer über den Rücken. Die Berührung seiner Lippen in meinem Nacken ließ mich erstarren und ich wagte nicht mehr, ihn noch weiter zu reizen, aus Angst, dass er sich mit einem Tauchgang für mich revanchieren würde. Aber er schien meine Nähe viel zu sehr zu genießen. Sein Griff verstärkte sich und ich ergab mich der Nähe. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab, sein Atem an meinem Hals, sein Keuchen, als er uns mit ein paar kräftigen Zügen zum Beckenrand brachte, war wie seine Musik. Ich spürte ihn mit jeder Faser meines Körpers und wollte mich ewig so treiben lassen. Die Welt um mich herum verschwamm im Rauschen des Wassers und seines Atems. Ich spürte nur noch ihn; die Schwerelosigkeit ließ mich seine Nähe noch viel intensiver wahrnehmen.

      Das Becken war viel zu klein. Zu schnell spürte ich den Rand vor mir. Jaakko schmiegte sich an meinen Rücken, ließ seine Nase über meinen Nacken gleiten. Seine Zunge berührte flüchtig die empfindliche Stelle unter meinem Ohr. Seine Arme hielten mich gefangen, nein, umfangen. Ich hatte mich noch nie so gut gefühlt, so berauscht und so … begehrt. Seine Zärtlichkeiten waren weder plump noch kamen sie mir aufgesetzt vor. Die Intensität dieser Gefühle überwältigte mich.

      Ich legte die Arme auf dem Beckenrand ab und bettete meinen Kopf darauf, während er sich einfach nur an mich schmiegte. »Magst du das?«, fragte er nach einer gefühlten Ewigkeit, die mir dennoch viel zu kurz erschien.

      »Mhhhh«, antwortete ich und drehte mich zu ihm. Sein Lächeln verschlug mir die Sprache und ich legte die Arme auf seine Schultern.

      Jaakko strich sich das nasse Haar aus der Stirn und kam näher.

      Ich verschränkte die Arme in seinem Nacken und zog ihn noch enger an mich. Meine Beine schlangen sich um seine Hüften, so als wollte mein Körper so intensiven Kontakt wie möglich herstellen.

      Jaakko atmete hörbar ein, als ich mich um ihn wickelte. »Was hast du vor, Mädchen?«, krächzte er.

      Ich zuckte mit den Schultern. Versonnen streichelte ich seinen Nacken und wickelte mir eine kurze Strähne um den Finger. Ich antwortete nicht, sondern starrte nur auf seinen Mund.

      Gierig leckte er sich die Unterlippe, wanderte genüsslich