Hoffnung bricht durch. Elisabeth Büchle. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Elisabeth Büchle
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783955684075
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      Hoffnung bricht durch

      24 Weihnachtsgeschichten

      mal besinnlich, mal heiter

      © 2015 by Bibellesebund, Gummersbach

      Alle Rechte vorbehalten

      © 2020 der E-Book-Ausgabe

      Bibellesebund Verlag, Marienheide

      Alle Rechte vorbehalten

       https://shop.bibellesebund.de/

      Autor: Monika Büchel (Hrsg.)

      Coverbild: B. und E. Dudzinscy – Fotolia.com

      Covergestaltung: Gisela Auth

      ISBN 978-3-95568-407-5

      Hinweise des Verlags

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      Inhalt

       Titel

       Impressum

       Das schwarze Schaf

       Die Blume der Heiligen Nacht

       Die Lichterpredigt

       Königskind

       Weihnachten unterm Sternenzelt

       Überraschung auf vier Beinen

       Das Buschbaby

       Krippe und Kreuz

       Die Geschenke der Weisen

       Heiligabend im Zug

       Die Verwechslung

       Weihnachten mit Oma

       Ein Fotobuch zu Weihnachten

       Der perfekte Weihnachtsbaum

       Die Kerzenmacherin

       Man lernt nie aus

       Weihnachtsbotschaft auf der Straße

       Weihnachten 1968 oder das Kind unter dem Tannenbaum

       Zu Besuch bei Frau Meier

       Das Versprechen

       Eine leuchtende Idee

       Der Zettel des kleinen Engels

       Die rötlichen Hirten

       Die bittenden Hände

       Hinweise für Gruppenstunden

      von Anneli Klipphahn

      Jakob lümmelte sich auf seinen Stuhl und schaute zum Fenster hinaus. Was interessierte ihn das Geschwafel der Lehrerin über Weihnachtsbräuche? Er seufzte hörbar. Frau Micklich warf ihm einen tadelnden Blick zu, fuhr aber, ohne sich zu unterbrechen, mit ihren Ausführungen fort. Jakob hielt ihrem Blick stand und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Lehrerin schüttelte leicht den Kopf und wand sich Manuel zu, der von einer Weihnachtskrippe erzählte, die sein Urgroßvater schnitzte. Ja klar, dachte Jakob. So etwas musste ja kommen! Manuel, das Muttersöhnchen, ist viel zu brav und benimmt sich überhaupt nicht wie ein Junge der sechsten Klasse!

      Schon seit Wochen nervten Jakob die Gespräche über Weihnachten und die Vorfreude der anderen darauf. Wenn es nach ihm ginge, würde er Weihnachten abschaffen. Es war ein Fest für alle, die eh schon auf der Sonnenseite des Lebens standen. Und die schwarzen Schafe wurden wieder einmal ausgegrenzt. Für ihn würde es auch in diesem Jahr kein richtiges Weihnachtsfest geben. So, wie es für ihn keine Familie gab. Wieder würde er das Fest im Kinderheim verbringen, zusammen mit einer Handvoll anderer Kinder, die ebenfalls nicht abgeholt wurden. Und Erzieherinnen, die genervt sein würden, weil sie an Weihnachten nicht freihatten. Sie würden wie immer Kartoffelsalat mit Würstchen essen, Kerzen anzünden, ein paar Geschenke bekommen und die selbst gebackenen Plätzchen essen. Einige, die Lust hatten, würden mit einer Erzieherin in die Kirche gehen. Aber darauf konnte er verzichten.

      Am Nachmittag schnappte sich Jakob einen Fußball und ging hinaus. Der Sportplatz, der sich in der Nähe des Kinderheimes befand, lag einsam und verlassen da. Ja klar, dachte Jakob. Die Muttersöhnchen hocken zu Hause vorm Computer. Und Manuel sitzt wahrscheinlich brav bei seinem schnitzenden Urgroßvater. Wütend trat Jakob gegen den Ball und verfehlte knapp das Tor. Beim zweiten Mal traf er mitten hinein. Der dritte Ball landete in der rechten Ecke. Doch allein machte das keinen Sinn, wenigstens einer müsste da sein, der im Tor stand. Wenigstens einer. Wieder wanderten Jakobs Gedanken zu Manuel. Der hatte im Fußballturnier gegen die Parallelklasse im Tor gestanden und fast alle Bälle gehalten.

      Während Jakob weiter nachdachte, trugen ihn seine Füße wie von selbst in Richtung des Hauses, in dem Manuel wohnte. Die Fenster waren geschlossen, es sah aus, als sei niemand da. Jakobs Blick fiel auf das Garagentor, auf dem ein Halteverbotsschild gemalt war. Eine tolle Zielscheibe, fand Jakob. Es war gar nicht so leicht, den Kreis mit dem Ball zu treffen. Er versuchte es wieder und wieder. Plötzlich wurde ein Fenster aufgerissen.

      „Hey, was soll das?“, rief Manuel.

      Jakob fuhr herum und grinste. „Nicht schlecht, eure Zielscheibe. Hab schon viermal einen Volltreffer gelandet!“

      „Du spinnst wohl!“, schimpfte Manuel. „Das ist kein …“

      „Kommst du mit zum Fußballplatz?“, unterbrach ihn Jakob.

      Noch ehe Manuel antworten konnte, öffnete sich ein anderes Fenster und Manuels Mutter schaute heraus. Sie nickte Jakob zu und sagte: „Wir wollten gerade meine frisch gebackenen Plätzchen kosten, möchtest du hereinkommen?“

      Jakob leckte sich über die Lippen. „Okay.“ Dann bückte er sich, nahm den Ball unter den Arm und lief zur Haustür.

      Ohne ein Wort zu sagen, ließ Manuel ihn herein. Im Haus duftete es nach Plätzchen. Manuel ging ihm voran ins Wohnzimmer. Dort stellte er Jakob dem Urgroßvater vor, der gerade dabei war, die Kerzen auf einer vierstöckigen Pyramide anzuzünden.

      Manuel deutete auf die Pyramide: „Die hat Uropa übrigens selbst gebaut.“

      „Cool“, sagte Jakob.

      Da kam Manuels Mutter herein, stellte Plätzchen, Tee und Kakao auf den Tisch und setzte sich. Während sich Jakob die Plätzchen schmecken ließ, erzählte der Urgroßvater von seiner Kindheit. Jakob fand es in der geschmückten Stube so gemütlich, dass er sich wünschte, für immer hier sitzen bleiben zu können.

      „Wird wohl heute nichts mehr werden mit Fußballspielen“, meinte Manuel plötzlich und deutete auf das Fenster. „Es regnet.“

      „Vielleicht