Der Weihnachtsabend - Eine Geistergeschichte. Charles Dickens. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Charles Dickens
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958494565
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      Inhaltsverzeichnis

      Inhalt

      Erstes Kapitel - Marleys Geist

       Zweites Kapitel - Der Erste der drei Geister

       Drittes Kapitel -Der Zweite der drei Geister.

       Viertes Kapitel -Der Letzte der drei Geister.

       Fünftes Kapitel - Das Ende.

       Der Weihnachtsabend

      von Charles Dickens

      Illustrationen von John Leech

      (Überarbeitete Fassung)

      Published by Guter&Stoff

      Copyright ©2015 by Guter&Stoff

      Auflage 2015

      ISBN: 9783958494565

      Lizenzbedingungen

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       Werk und Autor

      Charles John Huffam Dickens (als Pseudonym auch Boz; *7.Februar 1812 in Landport bei Portsmouth, England; † 9. Juni 1870 auf Gad`s Hill Place bei Rochester, England, sein Grab liegt in der Westminster Ebby) war Schriftsteller und Journalist. Er litt an Schlaflosigkeit und erkundete in den Nächten die Elendsviertel in London. Als einer der besten Autoren seiner Zeit, machte er in seinen Werken mit klaren Blick auf Armut und Elend in der Gesellschaft, aufmerksam.

      Ebenezer Scrooge ist ein reicher geiziger Geschäftsmann im viktorianischen London. Er ist verbissen und hartherzig und fristet ein einsames Leben. Mitgefühl und Barmherzigkeit sind ihm fremd. Die Armut und das Elend der Menschen in seiner Umgebung lassen ihn kalt. Am Weihnachtsabend erscheint ihm der Geist seines vor sieben Jahren verstorbenen Geschäftspartners Marley, der direkt aus der Hölle kommt, um ihn zu warnen. Er kündigt ihm die Geister der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht an. Ein schaurig schönes Abenteuer erwartet Scrooge. Kann er den Weg in die Hölle noch vermeiden?

      Die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens ist eines der beliebtesten und meist gelesensten Werke. Das Buch diente oft als Vorlage für Film, Fernsehen und das Theater. Eine der bekanntesten Hollywoodverfilmungen ist der Film mit Jim Carrey in der Rolle des alten Scrooge.

      Eine Geschichte, die sich besonders gut zum Vorlesen zu Weihnachten eignet, aber auch eine wunderbare Lektüre an kalten Wintertagen ist. Dickens vermittelt in seiner Geschichte auf vortreffliche und unterhaltsame Weise einen realistischen Blick auf die Gesellschaft im London des 19. Jahrhundert.

      In dieser überarbeiteten Fassung sind viele für uns mittlerweile nicht mehr verständliche Begriffe in zeitgemäße Termini übersetzt worden. Die Geschichte ist nach wie vor packend und mitreißend und hält den dunklen menschlichen Seiten wie Gier und Geiz den Spiegel vor und ist damit zeitlos.

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      Charles Dickens

       Der Weihnachtsabend

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      Fezziwigs Weihnachtball

      Der

      Weihnachtsabend

      Eine Geistergeschichte

      von

      Charles Dickens (Boz)

      Aus dem Englischen

      von

      E. A. Moriarty

      (überarbeitete Fassung)

      Mit 8 Federzeichnungen

      von

      J. C. Leech

      Marleys Geist

      Marley war tot, damit wollen wir anfangen. Kein Zweifel kann darüber bestehen. Die Todesurkunde ward unterschrieben von dem Geistlichen, dem Küster, dem Leichenbestatter und dem Leidtragenden. Scrooge unterschrieb ihn und Scrooges Name wurde auf der Börse respektiert, wo er ihn nur hinschrieb. Der alte Marley war so tot wie ein Türnagel.

      Versteht mich bitte recht! Ich will nicht etwa sagen, dass ein Türnagel etwas besonders Totes für mich hätte. Ich selbst möchte fast zu der Meinung neigen, dass ein Sargnagel das toteste Stück Eisenwerk auf der Welt sei. Aber die Weisheit unsrer Urväter liegt in den Gleichnissen und meine unheiligen Hände sollen sie dort nicht stören, sonst wäre es um das Vaterland geschehen. Man wird mir daher erlauben, mit besonderem Nachdruck zu wiederholen, dass Marley so tot wie ein Türnagel war.

      Wusste Scrooge, dass er tot war? Natürlich wusste er es. Wie konnte es auch anders sein? Scrooge und er waren, ich weiß nicht seit wie vielen Jahren, Compagnons gewesen. Scrooge war sein einziger Testamentsvollstrecker, sein einziger Verwalter, sein einziger Erbe, sein einziger Freund und sein einziger Leidtragender. Und selbst Scrooge war von dem traurigen Ereignis nicht so entsetzlich gerührt, dass er selbst am Begräbnistag nicht ein vortrefflicher Geschäftsmann gewesen wäre und ihn mit einem unzweifelhaft guten Handel gefeiert hätte.

      Die Erwähnung von Marleys Begräbnistag bringt mich zurück zu dem Ausgangspunkt meiner Erzählung. Es ist ganz unzweifelhaft, dass Marley tot war. Das muss scharf ins Auge gefasst werden, sonst kann in der Geschichte, die ich eben erzählen will, nichts Wunderbares geschehen. Wenn wir nicht vollkommen fest überzeugt wären, dass Hamlets Vater tot ist, ehe das Stück beginnt, würde durchaus nichts Merkwürdiges in seinem nächtlichen Spaziergang bei scharfem Ostwind auf den Mauern seines eignen Schlosses sein. Nicht mehr, als bei jedem andern Herrn in mittleren Jahren, der sich nach Sonnenuntergang rasch zu einem Spaziergang auf einem luftigen Platz entschließt, z. B. auf dem St. Pauls Kirchhof.

      Scrooge ließ Marleys Namen nicht entfernen. Noch nach Jahren stand über der Tür des Geschäftseingangs „Scrooge und Marley“. Die Firma war unter dem Namen Scrooge und Marley bekannt. Leute, die ihn nicht persönlich kannten, nannten ihn zuweilen Scrooge und zuweilen Marley; aber er hörte auf beide Namen, denn es war ihm ganz gleich.

      O, er war ein wahrer Blutsauger, dieser Scrooge! Ein gieriger, zusammenscharrender, festhaltender, geiziger alter Sünder; hart und scharf wie ein Kiesel, aus dem noch kein Stahl einen warmen Funken geschlagen hat; verschlossen und selbstgenügsam und für sich, wie eine Auster. Die Kälte in seinem Herzen machte seine alten Züge starr, seine spitze Nase noch spitzer, sein Gesicht runzelig , seinen Gang steif, seine Augen rot, seine dünnen Lippen blau, und sie klang aus seiner krächzenden Stimme heraus. Ein frostiger Reif lag auf seinem Haupt, auf seinen Augenbrauen, auf den starken kurzen Bartstoppeln. Er schleppte seine eigene niedere Temperatur immer mit sich herum; in den Hundstagen kühlte er seine Geschäftsstube wie mit Eis; zur Weihnachtszeit wärmte er es nicht um einen Grad.

      Äußere Hitze und Kälte wirkten wenig auf Scrooge. Keine Wärme konnte ihn wärmen, keine Kälte frösteln machen. Kein Wind war schneidender als er, kein Schneegestöber gnadenloser, kein schlagender Regen unerbittlicher. Schlechtes Wetter konnte ihm nichts anhaben. Der ärgste Regen, Schnee oder Hagel konnten sich nur in einer Art rühmen, besser zu sein als er: sie gaben oft im Überfluss, und das tat Scrooge nie.

      Niemals trat ihm jemand auf der Straße entgegen, um mit freundlichen Blicken zu ihm zu sagen: „Mein lieber Scrooge, wie