Kleine Frauen, Band 3: Kleine Männer. Louisa May Alcott. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Louisa May Alcott
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783849658885
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      KLEINE FRAUEN

      Band 3: Kleine Männer

       Deutsche Neuübersetzung

      LOUISA MAY ALCOTT

      

      

      

       Kleine Männer, L. May Alcott

       Jazzybee Verlag Jürgen Beck

       86450 Altenmünster, Loschberg 9

       Deutschland

      

       ISBN: 9783849658885

      

       www.jazzybee-verlag.de

       [email protected]

      

      

      Inhalt:

       I. NAT.. 1

       II. DIE JUNGS. 13

       III. SONNTAG... 20

       IV. STOLPERSTEINE.. 36

       V. LIRUM, LARUM, LÖFFELSTIEL.. 46

       VI. EIN BRAND... 63

       VII. DIE FRECHE NAN... 80

       VIII. STREICHE UND SPÄßE.. 89

       IX. DAISYS BALL.. 99

       X. WIEDER DAHEIM... 110

       XI. ONKEL TEDDY.. 125

       XII. HEIDELBEEREN.. 137

       XIII. GOLDLÖCKCHEN... 157

       XIV. DAMON UND PHINTIAS. 164

       XV. DIE WEIDE AM BACH.. 181

       XVI. DAS FOHLEN WIRD GEZÄHMT.. 197

       XVII. AUFSÄTZE.. 206

       XVIII. ERNTEZEIT.. 217

       XIX. JOHN BROOKE.. 225

       XX. AM FEUER.. 236

       XXI. THANKSGIVING... 254

      I. NAT

      "Bitte, Sir, ist das Plumfield?", fragte ein zerlumpter Junge den Mann, der das große Tor öffnete, vor dem der Bus ihn abgesetzt hatte.

      "Ja, wer hat dich geschickt?"

      "Mr. Laurence. Ich habe einen Brief für die Dame des Hauses."

      "Na gut, geh zum Haus und gib ihn ihr; sie wird sich um dich kümmern, kleiner Kerl."

      Der Mann sprach freundlich mit ihm, und der Junge, den diese Worte sehr aufmunterten, ging weiter. Durch den milden Frühlingsregen, der auf sprießendes Gras und knospende Bäume fiel, sah Nat ein großes, quadratisches Haus, ein gastfreundlich aussehendes Gebäude, mit einer altmodischen Veranda, breiten Stufen und Licht, das aus vielen Fenstern schien. Weder Vorhänge noch Fensterläden verbargen den fröhlichen Schimmer; und als er einen Moment innehielt, bevor er läutete, sah Nat viele kleine Schatten an den Wänden tanzen, hörte das angenehme Summen junger Stimmen und meinte, es sei kaum möglich, dass das Licht, die Wärme und die Heimeligkeit im Inneren für einen obdachlosen "kleinen Kerl" wie ihn bestimmt sein könnten.

      "Ich hoffe, die Dame des Hauses wird mich empfangen", dachte er bei sich und betätigte schüchtern den großen Klopfer aus Bronze, der wie ein lustiger Greifenkopf aussah.

      Eine Dienerin mit rosigem Gesicht öffnete die Tür und lächelte, als sie den Brief nahm, den er ihr schweigend entgegenhielt. Sie schien es gewohnt zu sein, fremde Jungen zu empfangen, denn sie zeigte auf eine Stelle in der Vorhalle und sagte mit dem Kopf nickend:

      "Setz dich da hin, da kannst du auf die Matte tropfen, während ich das hier zu Missis bringe."

      Nat hatte keine Probleme, sich zu beschäftigen, während er wartete; er starrte neugierig auf seine Umgebung, genoss das, was er sah, freute sich aber auch, dies unbeobachtet in der dämmrigen Nische bei der Tür tun zu können.

      Im Haus schien es von Jungen, die sich in der verregneten Dämmerung die Zeit mit allerlei Vergnügungen vertrieben, nur so zu wimmeln. Überall waren Knaben, "oben und unten und im Zimmer der Dame", denn die verschiedenen offenen Türen zeigten fröhliche Gruppen aus großen, kleinen und mittelgroßen Jungs bei allen möglichen abendlichen Zeitvertreiben, um nicht zu sagen überschwänglichen Spielen. Zwei große Zimmer auf der rechten Seite waren offensichtlich Schulräume, in denen Schreibtische, Karten, Tafeln und Bücher verstreut waren. Ein offenes Feuer brannte auf der Feuerstelle, und mehrere faulenzende Burschen lagen davor auf dem Rücken und diskutierten so angeregt über einen neuen Cricketplatz, dass ihre Stiefel durch die Luft wirbelten. Ein großer Junge übte in einer Ecke auf der Flöte, gänzlich ungestört von dem Lärm um ihn herum. Zwei oder drei andere hüpften über die Tische, hielten inne, um Luft zu holen, und lachten über die skurrilen Skizzen eines kleinen Witzbolds, der den ganzen Hausstand auf einer Tafel karikierte.

      Im Raum zu seiner Linken war ein langer, mit Abendbrot gedeckter Tisch zu sehen, auf dem große Krüge mit frischer Milch, ganze Haufen von Vollkorn- und Weißbrot und Stapel dieser glänzenden Lebkuchen, die Jungs so sehr lieben, dargeboten wurden. Der Geruch von Toast lag in der Luft, ebenso ein Hauch von gebackenen Äpfeln – sehr verlockend für ein empfindsames Näschen und einen hungrigen kleinen Magen.

      Die Vorhalle war jedoch die Attraktion schlechthin, denn im oberen Hausflur wurde gerade ausgelassen Fangen gespielt. Auf einem Treppenabsatz wurde mit Murmeln gespielt, auf einem anderen Dame, während auf der Treppe ein Junge las, ein Mädchen seiner Puppe ein Wiegenlied vorsang, zwei Welpen und ein Kätzchen miteinander spielten und eine nicht enden wollende Schar kleiner Jungs das Geländer herunterrutschte, sehr zum Schaden ihrer Kleidung und höchst gefährlich für ihre Gliedmaßen.

      Nat war so begeistert von diesem aufregenden Rutschen, dass er sich immer weiter aus seiner Ecke herauswagte; und als ein sehr lebhafter Junge so schnell herunterrutschte, dass er sich nicht mehr halten konnte, sondern so heftig vom Geländer fiel, dass jeder Kopf dabei gebrochen wäre, außer einem, der durch elf Jahre ständiges Anstoßen fast so hart wie eine Kanonenkugel