Peter Strauß, geboren 1968 in Wiesbaden, arbeitet seit zwanzig Jahren als Ingenieur in der Autoindustrie und hat dabei Einblicke in Strukturen verschiedener Unternehmen gewonnen. Als Projektleiter erlebt er täglich die Herausforderungen zwischenmenschlicher Kommunikation und Zusammenarbeit. Seine Wahlheimat Berlin fasziniert ihn mit ihrer Vielfalt an Menschen, Kulturen und alternativen Lebensmodellen. Neben seiner Arbeit beschäftigt er sich mit Psychologie und Soziologie, insbesondere mit der Kinder-„Erziehung“ und ihren Auswirkungen auf das gesamte Leben.
Peter Strauß
Ende offen
Der Weg des Menschenaus der Steinzeit in die Zukunft
© 2020 Peter Strauß
www.peterstrauss.berlin
Umschlaggestaltung: François Lamalle
Lektorat, Korrektorat: Martin Bering
Verlag und Druck:
tredition GmbH
Halenreie 40-44
22359 Hamburg
ISBN 978-3-347-02027-6 (Paperback)
ISBN 978-3-347-02028-3 (Hardcover)
ISBN 978-3-347-02029-0 (E-Book)
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
Inhalt
Vorwort
1 Einleitung
1.1 Erste Motivation: Zukunft
1.2 Zweite Motivation: Vergangenheit
1.3 Vor fünfhundert Jahren, in fünfhundert Jahren
1.4 Zusammenfassung des Buches
2 Woher wir wirklich kommen
2.1 Der Wert von Menschen, Tieren und Umwelt
2.2 Menschliche Eigenschaften aus der Steinzeit und ihre heutige Wirkung
2.3 Gier, Macht und Hierarchie
2.4 Das Gefühl des Richtig-Seins
2.5 Aggressivität und Liebesfähigkeit
2.6 Minderheiten und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
2.7 Gewalt im Kleinen und im Großen, Krieg und Langzeitfolgen
2.8 Industrialisierung, Individualismus und Gemeinschaft
2.9 Wir sind richtig
3 Vom Zustand der Welt im Jahr 2020
3.1 Ressourcenabbau und Umweltzerstörung
3.2 Besitz und Wegwerfen
3.3 Unmögliches und unnötiges Wachstum
3.4 Wettbewerb und Zusammenarbeit
3.5 Entmischung von Gesellschaft und Wirtschaft
3.6 Banken und Finanzmärkte
3.7 Neoliberalismus
3.8 Reichtum und Armut
3.9 Das Problem der Verteilung
3.10 Unsere Werte bestimmen unsere Welt
3.11 Reformstau seit fünfzig Jahren
3.12 Demokratie ist kein Zustand, sondern ein Prozess
4 Wie kann es weitergehen?
4.1 Der Weg zur Selbst-Bewusstwerdung
4.2 Wir haben mehr Möglichkeiten, als wir glauben
4.3 Unser Sozialverhalten wandelt sich
4.4 Menschliche Reife
4.5 Gestaltete Weiterentwicklung
4.6 Wir sind eine Menschheit
4.7 Auf gute Zusammenarbeit!
4.8 Friedliche Veränderung
4.9 Mit uns geht es nur weiter, wenn wir etwas tun!
5 Literaturempfehlungen
6 Quellenangaben
Vorwort
Dieses Buch – wie jedes andere auch – baut auf dem Wissen der Menschen vor uns auf und will einen kleinen Beitrag zum nächsten Schritt unserer Weiterentwicklung leisten. „Wir sind Zwerge auf den Schultern von Riesen, aber wir können weiter sehen als diese.“ Auch ich führe hierin verschiedene für mich wichtige Erkenntnisse und Denkwege zusammen1 und entwickle daraus meinen Standpunkt.
Vielleicht sind Sie an einigen Stellen mit meiner Argumentation nicht einverstanden. Das eine oder andere werden Sie möglicherweise widerlegen können. Aber bitte bedenken Sie: Nicht wer das letzte Wort hat, hat automatisch recht. Im Sinne einer fairen Auseinandersetzung möchte ich Sie bitten, nicht zu prüfen, an welchen Stellen ich irren könnte, sondern, ob Sie nachvollziehen können, was ich sagen will.
Das Buch ist aus einer großen Zahl von Notizen zu Beobachtungen entstanden. Wenngleich die verschiedenen Quellen aus völlig unterschiedlichen Bereichen und Zeiten stammen, habe ich mich bemüht, viele Puzzleteile zu einem Bild zusammenzufügen.
1 Ich habe mich nach Kräften bemüht, alle Ideen, die ich von anderen übernommen habe, als solche kenntlich zu machen.
1 Einleitung
1.1 Erste Motivation: Zukunft
Die Bundesregierung hat beschlossen, den Betrieb von Kohlekraftwerken hierzulande bis zum Jahr 2038 einzustellen, um dem Treibhauseffekt entgegenzuwirken. Im Bedarfsfall aber kaufen wir Strom aus Polen dazu. Unser Nachbarland setzt weiterhin auf die Energiegewinnung durch Kohle und baut diese sogar aus.
Das Elektroauto boomt in Deutschland. Leise und mit Ökostrom gespeiste Antriebe versprechen sauberere Städte und damit einen Gewinn an Lebensqualität. Die Kehrseite: Für die Akkus der Fahrzeuge wird Kobalt benötigt, das unter anderem in Minen im Kongo abgebaut wird. Bei dieser schweren Arbeit werden auch Kinder eingesetzt, und immer wieder kommen welche von ihnen zu Tode.
Ebenfalls dem Gedanken des Umweltschutzes folgt die kontinuierliche Aufstellung von Windrädern. An den Rotorblättern der Stromerzeuger aber verenden jedes Jahr Hunderttausende Zugvögel. In ländlichen Regionen laufen Bürger Sturm gegen die Anlagen, deren optische Dominanz und Dauergeräusch ihre unmittelbare Wohnumgebung entwerten.
Wenn es um Probleme oder Weichenstellungen für die Zukunft geht, suchen die meisten von uns eine Lösung innerhalb ihres Bereiches oder Fachgebietes. Viele Überlegungen, die Menschen anstellen, dienen der Planung für sich selbst, ihre Familie, ihren Betrieb, ihren Verein, ihre Partei oder ihr Land – also für das, was sie als ihr Aufgabengebiet und ihren Einflussbereich betrachten. Selten wird themenübergreifend oder menschheitsübergreifend gedacht, geplant und gehandelt.
Ich wollte ein Buch schreiben, das bei Adam und Eva anfängt und in der Zukunft endet. Dies sollte kein Buch über die Banken oder die Umwelt werden, sondern ein Buch, das den Zusammenhang zwischen sämtlichen für unsere Zukunft relevanten Themen herstellt. Wir haben lange Zeit geglaubt, dass Veränderungen innerhalb der bestehenden Systeme ausreichend seien: „Man hat den erreichten zivilisatorischen Standard der europäischen Nachkriegsgesellschaften offenbar für gegeben