OLIVER GRUDKE
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KATHOLISCH…ODER?
Ein Killer Tal Krimi
© 2020 Oliver Grudke
Lektorat, Korrektorat: Nadine Senger
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN | |
Paperback: | 978-3-347-02956-9 |
Hardcover: | 978-3-347-02957-6 |
e-Book: | 978-3-347-02958-3 |
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Der Regen prasselte unaufhörlich auf die große Glasfront des neuen Hauses. Das monotone Geräusch, welches er dabei erzeugte, wirkte in Verbindung mit den Klängen der bretonischen Sängerin, die ihre erotische Stimme aus den W-Lan-Lautsprechern im großzügigen Wohnbereich von Alex Kanst erklingen ließ, erregend! Nebel war aufgezogen und es schien schon jetzt, und es war erst 14.00 Uhr, dunkel zu werden.
Doch die 24 Kerzen und das prasselnde Kaminfeuer sorgten für eine wohlige und stille Atmosphäre.
Sonntagnachmittag und so ein Wetter! Ideal für gemütliche Spiele zu zweit. Rita rekelte sich unter der flauschigen bordeauxfarbenen Fließdecke, während Alex Kanst eine Flasche spanischen Torro geöffnet, gekostet und in zwei Gläser gefüllt hatte.
Das graue Strickkleid lag über ihren schwarzen Stiefeletten am Fuße der Couch. Die Strumpfhose hatte Alex mit zwei Fingern in rhythmischen Bewegungen und unter anhaltenden Zungenküssen abgestreift.
Alex Kanst wusste, dass Rita jetzt nur noch ihren silbernen String trug.
Noch!
Alex Kanst atmete tief ein! Sie trug ein starkes Rosenparfüm, welches sich durch den leichten beerigen Rauch des brennenden Mehlbeerholzes aus dem Kamin noch verstärkte.
Ein perfekter Nachmittag an einem dafür gemachten düsteren Novembertag.
Rita war ein Jahr älter als Alex, circa einhundertsiebzig Zentimeter groß, brünett mit halblangen Haaren. Ihre Figur war nicht schlank, aber auch nicht dick.
Eine Frau wie er es brauchte.
Jetzt, heute und das nicht zum ersten Mal.
Rita war glücklich verheiratet, hatte drei Kinder und ihr Mann handelte im Nachbarort so mit allem, womit man handeln konnte. Mal mit diesem, mal mit jenem. Auch finanziell fehlte es Rita an nichts. Sie musste nicht arbeiten, außer den gelegentlichen Unterstützungen im Büro ihres Mannes. Auch Alex Kanst kannte den Mann von Rita gut und sie hatten schon hie und da ein Bier zusammen getrunken.
Doch in sexuellen Sachen war Ritas Mann eine Null. Blümchensex und das nur bis zur Sportschau. Ein Rein-Raus-Syndrom, wie es Dr. Kanst öfters bei seinen Patienten nannte.
Das reichte Rita nicht!
Reichte dies überhaupt einer Frau. Wohl eher nicht! Und so kam der Zufall und Rita brachte Dr. Kanst eine bei ihrem Mann bestellte Ware persönlich vorbei.
Holzanzünder aus Lappland.
Sie brachte es in sein neues Haus.
Abends, in einer lauen Sommernacht, und sie ließ sich zu einem kühlen Weißwein überreden.
„Ich habe Zeit, Benn ist das ganze Wochenende auf einem Mittelaltermarkt!“, hatte sie gesagt.
Alex Kanst kniete sich über ihren Körper. Rita hatte die Augen geschlossen und ihre Hände über Kreuz unter ihrem Kopf im Kissen vergraben. Die Fließdecke lag auf dem Boden.
Gekonnt und unter sehr zärtlichen streichelnden Bewegungen ließ Alex den String nur mit den beiden kleinen Fingern von Ritas Körper gleiten.
Rita stöhnte leicht auf.
Routiniert fiel der String auf den geölten Ulmenparkett vor dem prasselnden Kaminfeuer.
„Alex!“, flüsterten ihre blassrosafarbenen Lippen.
Mit seiner rechten Hand streichelte Alex durch das schwarze Haar von Rita, während er mit der linken in den Sektkühler griff und zwei Stücke Eis herüberholte.
Wie in Zeitlupe rann der erste Tropfen am Würfel entlang, sammelte sich und fiel auf den Bauchnabel von Rita. Rita stöhne nun lauter und lustvoller. All ihre feinen Flaumhaare auf dem blassweißen Körper stellten sich empor.
Dr. Kanst hielt nun den einen Eiswürfel mit dem Daumen und dem Zeigefinger fest und berührte die Brustwarzen von Rita.
„Aaaaaaah!“
In kreisenden Bewegungen arbeitete er sich langsam, ganz langsam nach unten vor, bis …?
Es läutete!
An seiner Tür im neuen Haus!
An einem Sonntag!
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Das Geläut von Big Ben ertönte nun schon das dritte Mal. Alex hatte den Eiswürfel fallen gelassen.
„Willst du nicht nachsehen?“, sagte Rita.
Nein! Wollte er nicht, und überhaupt beschloss er, diese Klingel ein für alle Male abzuschaffen.
„Komm schon, schließlich bist du Arzt!“ Rita lächelte.
Mit einem Seufzer setzte sich Alex auf und suchte seinen Slip, während die Klingel in die vierte Runde ging.
„Was für ein Idiot!“, brummte er und Rita zog die Fließdecke herauf und kuschelte sich darin ein.
„Beeil dich!“, befahl sie.
Ja, das hatte er auch vor. Er würde nun die Klingel mit dem dafür vorgesehenen Schalter zum Schweigen bringen.
Doch vorher musste er noch einen kleinen Blick auf die Videoüberwachung werfen.
Die Neugier, eine seiner schlimmsten negativen Eigenschaften.
Und was er sah, verwirrte ihn! Denn dort stand ein, ja, ein Priester.
Oder wie es im Schwäbischen heißt - ein Pfarrer. Deutlich waren der römische Kragen und das kleine silberne Kreuz am Revers des schwarzen Anzuges zu erkennen.
Dann kam Fehler Nummer zwei:
Alex öffnete die Türe, nur einen Spalt:
„Bitte!?“
Sicher hätte er auch über den akustischen Teil der Videoanlage diese Frage stellen können, aber nun war die Tür schon geöffnet.
„Dem Herrn sei Dank! Sie sind zu Hause!“, schrie der Mann, den Alex auf Ende fünfzig, Anfang sechzig schätzte. Der Pfarrer drückte die Tür weiter auf und trabte direkt in das Wohnzimmer, wo Rita nackt unter einer Fließdecke lag, und setzte sich in den Sessel, welcher Rita gegenüberstand.
Dr. Kanst war noch immer sprachlos und hetzte hinter dem Pfarrer her, welcher sich die ganze Zeit mit einem kleinen weißen Tuch über die Stirn wischte.
Er schwitzte.
Und kaum war er in den Sessel gefallen, war er schon wieder aufgesprungen und streckte seine rechte Hand zum Gruß aus. Er hatte Rita entdeckt.
„Ja grüß Gott, Frau Ketterer! Schön, Sie zu treffen! Wie geht es Ihnen? Und Ihrem Mann?“
„Gut! Bin mal kurz im Bad!“, sagte Rita und wackelte in die Fließdecke gehüllt ins Bad.
„Können Sie mir mal erklären, wieso Sie mich heute Nachmittag belästigen?“, sagte ein fluchender Alex Kanst in seinem besten mürrischen Ton?
„Ich