Rockstar | Band 2 | Teil 1 | Erotischer Roman. Helen Carter. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Helen Carter
Издательство: Bookwire
Серия: RockStar Romanteil
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783862775767
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      Rockstar | Band 2 | Teil 1 | Erotischer Roman

      von Helen Carter

      Helen Carter wurde 1965 an der englischen Ostküste geboren.Bereits mit dreizehn Jahren begann sie, erste Geschichten zu schreiben. Es dauerte allerdings noch weitere zehn Jahre, bis sie bei den erotischen Romanen ihre wahre Heimat fand. Ihre Familie war mit diesem Genre nicht besonders glücklich. Besonders ihr Vater hatte Probleme mit den sehr expliziten Texten. Doch Helen wich nicht von ihrem Weg ab. Im Gegenteil: Sie begann damit, immer intensiver eigene Erlebnisse in ihre Romane einfließen zu lassen. Und so entstand ein prickelnder Mix aus Fantasie und Realität. Nach ihrem Studium an der Universität von Oxford arbeitete Helen im PR-Bereich. Irgendwann kam der Moment, wo sie sich zwischen ihrer zeitraubenden Arbeit in der PR-Agentur und ihren immer erfolgreicheren Romanen entscheiden musste. Helen wählte den zeitweise recht steinigen Weg der Autorin.Heute lebt Helen in den ländlichen Cotswolds, wo sie ein ruhiges Cottage bewohnt, das ihr Zeit und Muße für ihre Arbeit lässt und dennoch nahe genug am aufregenden Treiben in London und den Küstenorten liegt. Sie ist nicht verheiratet und hat auch keine Kinder, denn – so betont sie – man müsse eine Sache richtig und ohne Abstriche machen. Zudem vertrage sich ihr Leben nicht mit einer gewöhnlichen Form der Ehe.

      Lektorat: Nicola Heubach

      Originalausgabe

      © 2016 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © Coka @ Fotolia.com

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783862775767

      www.blue-panther-books.de

       1. von Helen Carter

      Seit er gegen Mittag aufgestanden war, hatte ihn die Sache geärgert. Wie ein ununterbrochen tropfender Wasserhahn hatte es sich angefühlt und ihn schlussendlich so aggressiv gemacht, dass selbst das Atmen ihn beben ließ. Für andere mochte es eine Nichtigkeit sein, doch er kochte innerlich, seit er die Kurznachrichten auf seinem I-Pad überflogen hatte und dabei über jene Nachricht gestolpert war, die ihn persönlich betraf.

      London – Das Musikmagazin »Rock ’n Roll« will die vor Jahren entstandenen Pornofotos von Bones Armstrong wieder hervorholen und in ihrer Juni-Ausgabe veröffentlichen.

      Nach und nach hatte er sich erinnert. An jedes einzelne Bild. Wie er seinen Ständer in der Hand hielt ... Die Nippel seiner Fotogespielin im Mund ... Er erinnerte sich, wie diese im Suff entstandenen Bilder ihn beinahe seine Beziehung gekostet hatten, und wenn er genau darüber nachdachte, hatten sie vielleicht tatsächlich den Anfang vom Ende bedeutet.

      Ein scharfer, ziehender Schmerz erfüllte seine Brust. Nein, noch einmal würde er das nicht zulassen! Er hatte zwar keine Partnerin, aber allein schon der Gedanke, Wichsvorlage zu sein, brachte ihn in Rage. Er war ein anderer geworden seit damals und nichts sollte das in Frage stellen. Die Fotos waren in der Versenkung verschwunden gewesen, und da sollten sie auch bleiben.

      Jeff duschte, kochte einen Kaffee und fuhr, so schnell es der Londoner Verkehr zuließ, zur Redaktion von »Rock ’n Roll«.

      Als er vor dem viktorianischen Reihenhaus stehen blieb, überraschte ihn die Ähnlichkeit mit dem Gebäude, in dem seine Plattenfirma residierte. Seltsamerweise konnte man bei diesen Häusern nie vorhersagen, wie sie innen aussahen.

      Er hatte unter einem gewaltigen Rhododendronbusch geparkt und suchte jetzt nach dem richtigen Klingelknopf. Es dauerte einen Moment, doch dann hörte er eine samtige Stimme, die ihm in elegantem Singsang mitteilte, bei wem er geklingelt hatte, und sich erkundigte, zu wem er denn wollte.

      »Jeff Armstrong hier. Ich will zur Chefredaktion.«

      »Werden Sie erwartet?«

      »Nein«, knurrte er zurück.

      »Einen kleinen Moment bitte.«

      Er hörte ein leises Knacken, das wohl dafür sorgen sollte, dass er auf keinen Fall irgendeinen Wortwechsel mitbekam. Es war ihm absolut egal. Wenn sie ihn nicht freiwillig herein ließen, würde er die verfluchte Tür einfach eintreten. Er kannte alle Chefredakteure. Von den nach Pott stinkenden Althippies bis zu den Typen, die eigentlich aus der Türsteherszene kamen und das Blättchen nur überwachten, weil ihr Boss damit irgendwelches Geld wusch.

      »Mister Armstrong ... Kommen Sie bitte herein.«

      Ein leises Brummen öffnete die Tür und er trat ein. Diese Räume sahen weder nach Pott noch nach Schlagringen aus. Alles war modern und sauber eingerichtet. Es hatte ein wenig von modernen Siebzigern. Es musste Ewigkeiten her sein, dass er in einer Redaktion gewesen war. Damals hatte es noch Menschengewimmel gegeben, Stimmen, die durcheinanderriefen. Der Geruch von schwarzem Kaffee und das entnervende Klingeln zahlloser Telefone. Nichts von alledem gab es mehr.

      »Wie kann ich Ihnen helfen?«

      Jetzt erinnerte er sich wieder lebhaft an die Auseinandersetzungen, die ihn damals beinahe seine Beziehung zu Ivy gekostet hatten, und alles nur, weil ein paar geldgeile Dreckschweine seine Sucht ausgenutzt hatten, und ihn in jene Situation gedrängt hatten, wo man dann von ihm und einer Gespielin Pornofotos gemacht hatte. Nichts in seinem Leben hatte er derart bereut. Und nun stand er vor dem gleichen Abgrund. Nur, dass er diesmal wild entschlossen war, sich nicht mehr ausnutzen zu lassen.

      Sie war lediglich eine Sekretärin, also bemühte Jeff sich, von seinen Fans Bones genannt, seinen Zorn nicht an ihr abzureagieren, sondern zu warten, bis der tatsächlich Verantwortliche vor ihm stand.

      »Ich will zum Chefredakteur«, sagte er knapp und möglichst kühl.

      »Ein Mister Armstrong für dich«, sagte die Sekretärin, indem sie ihren zu einem Zopf frisierten Kopf durch eine der Türen schob.

      »Bitte ...«, sagte sie verbindlich und hielt dem Hünen die Tür auf.

      Bones schob sich an ihr vorbei. Im Vorbeigehen sah er das Namensschild an der Tür. Kendra Rhodes. Entschlossen warf er sein langes, schwarzes Haar, das wie poliertes Ebenholz aussah, über die Schulter, sodass es geschmeidig seinen Rücken herabglitt. Was er aber vor sich sah, verblüffte ihn. Es handelte sich keineswegs um einen ausgebufften Chefredakteur, der kettenrauchend über seinem schwarzen Kaffee brütete, sondern um eine Blondine mit perfekter Sanduhr-Figur.

      Sie rollte lächelnd ihren Schreibtischstuhl ein wenig zurück, als wollte sie Bones zeigen, wie elegant sie ein Bein über das andere schlagen konnte. Ihre vollen Lippen waren im gleichen Rotton wie ihr Kostüm. Das Jäckchen saß hauteng, ebenso wie der Bleistiftrock, der allerdings mit einem dicken, langen, goldfarbenen Reißverschluss dekoriert war.

      »Mr Armstrong ... Was führt Sie hierher?«

      Langsam richtete sie sich auf, sodass Bones die Halbkugeln ihrer Brüste in dem tiefen Ausschnitt bewundern konnte. Dennoch vergaß er seinen Zorn nicht für einen Moment. Heute kam er als sein eigener Herr und nicht mehr als Sklave von Suff, Drogen und Management. »Ich habe gehört, dass Sie planen, alte Fotos von mir erneut zu veröffentlichen ...«

      Augenblicklich nahm ihr Gesicht einen ernsten Ausdruck an. »Ja, sie sind wieder frei auf dem Markt und unsere Besitzer haben beschlossen, dass sie so gut sind, dass wir nicht auf eine Veröffentlichung verzichten wollen.« Sie wechselte die Beine, wobei der Reißverschluss an ihrem Rock mit einem winzigen Ruck aus seiner Arretierung sprang und drei Finger breit aufging.

      Jeff starrte auf den nackten Schenkel, die feinen Härchen und die samtige, helle Haut. Er hoffte plötzlich, dass er noch weiter aufgehen möge, allein, weil er wissen wollte, ob sie einen Slip trug.

      »Was muss ich tun, um die Bilder, beziehungsweise die Rechte an ihnen, zu bekommen?«, fragte Bones, wobei er sich zwang, seine Konzentration auf das Wichtige zu lenken.

      »Ich fürchte, Mr Armstrong, das ist zu spät. Unsere Besitzer versprechen sich wirklich viel von dem Projekt ...«

      Er wusste, dass er keine reelle Chance hatte und das machte ihn wütend. Mit zwei Schritten war er um ihren Tisch herum