Der heiße Geist und das Mädchen | Erotische Geschichte. Lucy Palmer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lucy Palmer
Издательство: Bookwire
Серия: Love, Passion & Sex
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783862771257
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      Impressum:

      Der heiße Geist und das Mädchen | Erotische Geschichte

      von Lucy Palmer

      Lucy Palmer, die auch unter den Pseudonymen Inka Loreen Minden, Mona Hanke und Ariana Adaire schreibt, ist eine bekannte Autorin erotischer Literatur. Von ihr sind bereits über 50 Bücher, 9 Hörbücher, mehrere Übersetzungen und zahlreiche E-Books erschienen, die regelmäßig unter den Online-Jahresbestsellern zu finden sind.Neben einer spannenden Rahmenhandlung legt sie Wert auf eine niveauvolle Sprache und lebendige Figuren. Romantische Erotik – gepaart mit Liebe und Leidenschaft – findet sich in all ihren Storys, die an den unterschiedlichsten Schauplätzen spielen.Lucy Palmer liebt es, ihre Leser in andere Welten zu entführen, in denen es immer ein Happy End gibt.

      Lektorat: Nicola Heubach

      Originalausgabe

      © 2012 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: KatarzynaBialasiewicz @ istock.com

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783862771257

      www.blue-panther-books.de

       Der heiße Geist und das Mädchen von Lucy Palmer

      Samantha Summersby saß auf der Bank eines prächtigen Parks und betrachtete den glutroten Ball, der gerade hinter den Tannenspitzen verschwand. Die lange Auffahrt auf ihrer linken Seite lag schon im Dunkeln. Wie eine Schlange wand sich der Weg hinauf zu Blackwell Castle, einem rechteckigen und dreigeschossigen Herrenhaus, das machtvoll und düster auf der Anhöhe thronte. Das Zwielicht der Dämmerung tauchte den aufwändig verputzten Klinkerbau in ein dunkles Orangegrau, das dem alten Mauerwerk zusätzlich ein unheimliches Aussehen verlieh.

      Es wirkt wie ein Geisterschloss, dachte die junge Frau.

      Samantha bekam eine Gänsehaut, was aber nicht alleine am gruseligen Erscheinungsbild des historischen Gebäudes lag, sondern an dem mysteriösen Schlossbesitzer.

      Als sie vor einigen Wochen auf Blackwell Castle angekommen war, hatte sie den Gerüchten keinen Glauben geschenkt. In den Klatschblättern konnte man lesen, dass sich Damian Blackwell, der ein direkter Nachfahre des Earl of Cunningham war, in seinem Haus verschanzte und weder Reporter noch Touristen in das alte Gemäuer ließ. Überhaupt kursierten allerhand seltsame Geschichten über diesen Mann, doch Samantha glaubte nicht, was in den Zeitungen stand und schon gar nicht, dass es in dem Gebäude spukte. Es musste dieses fantastische alte Haus sein, was die Reporter dazu antrieb, solch einen Schund zu erfinden. Aber jetzt, wo sie direkt davor stand, war sie sich nicht mehr so sicher.

      Damian Blackwell hatte Samantha damit beauftragt, die alten Decken in den Räumen zu restaurieren. Dafür war die gelernte Stuckateurin extra aus Birmingham in den hohen Norden Englands gereist und bewohnte für die Dauer der Sanierungsarbeiten ein Gästezimmer im Schloss. Das war ihr erster Auftrag, seitdem sie sich selbstständig gemacht hatte. Samantha war überglücklich, denn Mr Blackwell zahlte außerordentlich gut. Mit Übereifer hatte sie sich in die Arbeit gestürzt.

      Die meiste Zeit des Tages werkelte sie ungestört in den großen Räumen und wurde nur von dem Butler unterbrochen, der ihr im ehemaligen Rittersaal das Essen servierte. Mr Blackwell hingegen ließ sich so gut wie nie blicken. Dieser Mann schien so unheimlich zu sein wie sein Ruf. Samantha fand ihn trotzdem sehr attraktiv mit seiner großen Gestalt, dem pechschwarzen Haar und vor allem dem markanten Gesicht mit den anthrazitfarbenen Augen. Wenn sie ihn sah, was nur selten vorkam, brachte er ihr Herz jedes Mal zum Hüpfen.

      Samantha erinnerte sich an ihre Ankunft, als der Schlossherr sie begrüßt und durch die Räume geführt hatte.

      »Wenn Sie irgendetwas brauchen, egal was, dann sagen Sie es meinem Butler Smithers. Solange Sie hier auf meinem Schloss wohnen und arbeiten, soll es Ihnen an nichts fehlen, Miss Summersby.« Mr Blackwell hatte Samantha einen kurzen, aber so intensiven Blick geschenkt, dass ihr davon ganz schwindlig geworden war. Sie glaubte, ihn schon ewig zu kennen, doch diesem Mann schien es mit ihr nicht so zu ergehen. Nachdem seine dunklen Augen sie flüchtig gemustert hatten, war er einfach verschwunden.

      Samantha genoss es, beim Restaurieren ihre Ruhe zu haben, doch sie wurde das Gefühl nicht los, ständig beobachtet zu werden. Auch vorhin, während des Abendessens, hatte sie sich in dem halbdunklen Raum andauernd umgeblickt. Erhellt durch die Flammen in einem mannshohen Kamin, dachte sie, die Ritterrüstungen, die an den Wänden aufgestellt waren, würden sich bewegen. Natürlich war es nur das flackernde Feuer, das gespenstige Schatten warf. Dennoch – dieses Kribbeln im Nacken war ständig vorhanden. Genauso wie der Geruch von Sandelholz, der sie permanent umgab. Diese warme, balsamische Note nahm sie besonders intensiv wahr, wenn Mr Blackwell sich in der Nähe aufhielt, und versetzte Samantha, was sie sehr verwirrte, in eine Art Dauererregung.

      Würde sie an übersinnliche Geschichten glauben, hätte sie den Schlossherren für einen Vampir gehalten. Er war das Paradebeispiel eines mysteriösen Mannes, der sie alleine schon durch seine Anwesenheit in seinen erotischen Bann zog und ihre Brustspitzen hart werden ließ.

      »Kann ich noch etwas für Sie tun, Miss Summersby?«

      Erschrocken hob Samantha den Kopf und blickte direkt in das verwitterte Gesicht des Butlers. »Nein danke, Smithers.«

      Als sich der alte Mann gerade zum Gehen wandte, setzte sie hinzu: »Ach, vielleicht doch! Seit meiner Ankunft habe ich Mr Blackwell kaum gesehen, und die liegt nun schon vier Wochen zurück. Können Sie mir sagen, wo er ist?«

      Aus wässrigen Augen blickte der Diener zu ihr herab und meinte: »Mein Herr ist sehr beschäftigt.« Mit diesen Worten verschwand er.

      Seufzend erhob Samantha sich und ging zum Herrenhaus. Sie eilte durch die düsteren Korridore, um ihr Arbeitsmaterial zusammenzuräumen, bevor sie zu Bett ging. Die Tür des Salons, in dem sie zuletzt Ornamente gefertigt hatte, ließ sie weit offen stehen, da sie wieder das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Ständig blickte sie sich um.

      Plötzlich streifte ein Luftzug ihre Wange und wehte eine braune Haarsträhne in ihre Stirn. Samantha fuhr hoch und ihre Nackenhaare stellten sich auf.

      »Hallo?«, fragte sie vorsichtig und erschrak darüber, wie laut ihre Stimme in dem fast leeren Raum klang. Sofort schaute sie hinter sich, konnte aber niemanden entdecken, außer den drei großen Möbelstücken, die mit Laken abgedeckt waren, damit Gipsspritzer sie nicht beschädigen konnten.

      Als sie sich wieder ihren Werkzeugen zuwandte, stieß sie einen leisen Schrei aus. Neben dem Bogenfenster lehnte ein großes, in ein Tuch gehülltes Rechteck, was sie bis eben noch nicht im Raum gesehen hatte.

      Vielleicht habe ich es nur nicht bemerkt, versuchte Samantha ihr klopfendes Herz zu beruhigen.

      Langsam trat sie auf den Gegenstand zu, von dem sie nun wusste, dass es sich um ein Bild handeln musste, denn ein verzierter Goldrahmen war an einer Ecke unter dem verrutschten Tuch zu erkennen. Kurz bevor sie es erreichte, glitt das Laken wie von Geisterhand zu Boden.

      Samantha schnappte nach Luft. Der düstere Mann auf dem riesigen Gemälde fesselte sofort ihren Blick und ließ ihre Angst vergessen: Die große, breitschultrige Person saß auf einem prachtvollen Hengst. Anhand der besonderen Maltechnik und der dargestellten Kleidung erkannte Samantha, dass es sich um ein Portrait aus dem 19. Jahrhundert handelte. Der Mann trug einen dunklen, eng anliegenden Frack, weiße Handschuhe, cremefarbene Hosen und Stiefel, die ihm bis zu den Knien reichten. Sein Haupt zierte ein glänzender Zylinder, unter dem pechschwarzes Haar hervorlugte. Aus dunklen Augen blickte der Reiter auf sie herab.

      Trotz langer Koteletten erkannte Samantha ihn sofort: Damian Blackwell! Aber das konnte nicht sein! Da sie sich mit antiken Gegenständen auskannte, wusste sie mit Sicherheit, dass dieses Bild schon uralt war! Dennoch war die Ähnlichkeit dieser beiden Personen überwältigend. Samantha glaubte an einen Urahn.

      »Er ist es, Samantha!«, flüsterte plötzlich eine weibliche Stimme in ihr Ohr.

      Samantha drehte sich mit rasendem Herzen um, doch da war niemand. »Ich werde