Kani und Wippi. Anja Zimmer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anja Zimmer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783990648568
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Inhaltsverzeichnis

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      © 2020 novum Verlag

      ISBN Printausgabe: 978-3-99064-855-1

      ISBN e-book: 978-3-99064-856-8

      Lektorat: Katja Wetzel

      Umschlag- und Innenabbildungen: Anja Zimmer

      Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

       www.novumverlag.com

      1

      Der Asikaner in der Geschichte ist ein junger und verwaister Elefant. Ein Asikaner deshalb, weil seine Mama ein asiatischer und sein Papa afrikanischer Elefant ist. Seine Eltern wurden von Elfenbeinjägern erlegt, seitdem ist er auf Reisen und sucht andere Tiere, denen das gleiche Schicksal zuteilwurde. Der junge Elefant hat schon viele Tiere getroffen, aber alle waren von ihren Eltern umgeben und sehr glücklich. Da wurde der kleine Elefant sehr traurig und ist weitergezogen. Nun ist er in Amerika unterwegs und sucht weiter.

      Eines Tages, es ist ein sehr kalter Tag, ist der Elefant in Alaska unterwegs und hört laute Rufe: „Hört mich jemand? … Ich brauche Hilfe! Hört mich denn keiner?“ Der Asikaner sieht sich um und versucht herauszubekommen, aus welcher Richtung die Rufe kommen. Nach dem nächsten Hilferuf antwortet er: „Ich höre dich, ich weiß nur nicht, wo du bist. Ruf doch bitte weiter, damit ich deiner Stimme folgen kann!“ Das Nächste, was der kleine Elefant hört, ist das Lied „Bruder Jakob, Bruder Jakob. Schläfst du noch, schläfst du noch …“ Er läuft in die Richtung, aus der die Melodie kommt. Die Stimme wird immer lauter und lauter. Nun ist die Stimme ganz laut und der Asikaner wird langsamer. Der Rüssel des Asikaners ist von Geburt an schon etwas länger als bei normalen Elefanten. Mit dem Rüssel sucht er den Weg ab und merkt noch rechtzeitig, dass er kurz davor ist, in eine nicht abgedeckte Grube zu treten. Er dankt dem Schöpfer, dass der Rüssel so lang geworden ist. Noch in Gedanken hört er die Stimme sagen: „Hör auf, den Sand hier herunter zu schubsen!“ Da merkt der Asikaner, dass er mit seinem Rüssel den Boden weiter abgesucht hat. Nun späht er in die Grube hinein und sieht das Tier, welches um Hilfe gerufen hat. „Du bist ja ein Schwein!“, sagt der Asikaner. Darauf sagt das Tier: „Nein, ich bin ein Schwöter.“ Der Asikaner guckt ihn ganz verdutzt an und fragt: „Was ist denn bitte ein Schwöter?“ Der Schwöter schaut ihn mit gemischten Gefühlen an. „Ein Schwöter bin ich, weil meine Mama ein Schwein und mein Papa ein Köter war.“

      „Wo sind denn deine Eltern?“, fragt der Asikaner und darauf antwortet der Schwöter: „Meine Mama und mein Papa waren aus zum Wasserloch und kamen nicht mehr wieder. Mein Bruder sagte, sie seien nun an einem besseren Ort, dem Himmel. Dort können sie mit den Engeln spielen.“ „Oh!“, sagt der Asikaner. „Das muss ja wunderschön dort sein, kommt man da irgendwie von hier aus hin?“ Der Schwöter schaut ihn verständnislos an. „Da kommst du so nicht hin, da musst du totgehen. Bevor wir weiterreden, könntest du mich hier rausholen?“

      Der Asikaner entschuldigt sich und überlegt, wie er es bewerkstelligen soll. Dann schaut er herunter zu seinem Rüssel, knickt seine Vorderbeine ein und lässt den Rüssel in die Grube hinein. „Stell dich auf die Hinterbeine, damit ich dich mit meinem Rüssel umfassen kann. Dann ziehe ich dich herauf“, sagt der Asikaner. „Wie du meinst, lass mich aber bitte nicht fallen!“, bettelt der kleine Schwöter.

      Der Asikaner strengt sich ganz doll an und hebt den Schwöter aus der Grube heraus. Nun steht der Schwöter vor dem Asikaner und bewundert den langen und starken Rüssel. „Wieso hast du denn einen so langen Rüssel?“, fragt der Schwöter. Darauf antwortet der Asikaner: „Das weiß ich nicht, aber ich glaube, das liegt an meinen Eltern. Meine Mama ist ein asiatischer Elefant und mein Papa ein afrikanischer Elefant.“ „Und wie heißt du?“, fragt der Schwöter. „Ich bin ein Asikaner, aber einen Namen habe ich nicht. Hast du denn einen Namen?“ Der Schwöter überlegt und sagt: „Nein ich habe auch keinen Namen. Aber wir können uns ja gegenseitig einen Namen geben. Kennst du denn einen schönen Mädchennamen für mich?“ Darauf antwortet der Asikaner: „Oh ja. Warte! Mir fällt gleich was ein … Wie wäre es denn mit Wippi?“ Der Schwöter wird ganz ruhig und geht in sich, dann grinst sie. „Ja, der Name gefällt mir und dich würde ich Kani nennen. Bist du damit auch einverstanden?“ „Ja, der Name gefällt mir auch sehr gut.“

      „Wo willst du eigentlich hingehen, Wippi?“, fragt Kani. „Das weiß ich gar nicht, ich gehe einfach so rum und suche Freunde“, sagt Wippi und schaut Kani mit ganz großen und glänzenden Augen an. „Und wo möchtest du hingehen?“ „Ich bin auf der Suche nach Tieren, die auch so alleine sind wie ich, ohne Mami und Papi“, sagt Kani und hat leicht feuchte Augen. Er dreht Wippi den Rücken zu und lässt seine Tränen kullern. Wippi weiß gar nicht, was sie tun soll und sagt: „Es ist noch nicht sehr lange her, dass du deine Eltern verloren hast, oder?“ „Nein, so lange noch nicht, es ist schwer, es zu akzeptieren. Aber vielleicht möchtest du mich ja auf meiner Reise begleiten und mich etwas von meiner Trauer ablenken?“ Wippi überlegt gar nicht lange und ruft heraus: „Ja, das würde ich wirklich gerne tun! Ich weiß auch schon, wo wir hingehen können. In Peru, habe ich mal gehört, sollen viele verwaiste Tiere sein. Wollen wir dort suchen?“ Kani dreht sich wieder um und freut sich, nun nicht mehr allein zu sein und stimmt dem Vorschlag von Wippi zu. „Können wir dann gleich los oder willst du noch irgendetwas erledigen?“ „Nein, nein, wir können sofort losgehen. Ich kenne auch den Weg nach Peru, ich würde sagen wir gehen in die Hauptstadt Lima“, schlägt Wippi vor.

      „Ich muss dir aber noch etwas beichten …“, sagt Kani. „Ich bin ein außergewöhnlicher Elefant, meine Lieblingsspeise sind Knochen. Die könnte ich den ganzen Tag knabbern.“ „Was, du isst Knochen?“, fragt Wippi entsetzt. „Aber na gut, ich liebe Kartoffeln, so hat jeder seine Vorlieben. Ich hoffe nur, dass du nicht an meine Knochen ran willst!“, neckt Wippi Kani. „Nein, natürlich nicht, nur die Knochen von toten Tieren. Willst du trotzdem mit mir nach Peru gehen?“ „Na klar, wir gehen zusammen. Wir sind doch jetzt Freunde und bleiben zusammen. Los, unsere Reise beginnt!“

      Die beiden gehen los und durchlaufen die Vereinigten Staaten von Amerika und wundern sich über die unterschiedlichen kulturellen Begebenheiten in den Gebieten, die sie durchwandern. In Mexiko machen sie eine längere Pause, um ihre Beine auszuruhen und Proviant aufzufüllen. In Mexiko-Stadt haben sie nette Tiere kennengelernt, bei denen sie unterkommen. Die Frau ist eine Eselin und der Mann ist ein Hengst. Der Stall, den sie bewohnen, ist sehr modern und üppig eingerichtet. Sie haben auch einen Gästestall, in dem die beiden unterkommen.

      2

      „Die Nacht war sehr erholsam, danke für die schöne Unterkunft“, bedankt sich Kani am nächsten Tag bei Maria, der Eselin. Es war bereits später Nachmittag als die beiden erwachten. „Bitte, bitte, wir freuen uns immer über Übernachtungsgäste. Das ist mal wieder etwas Abwechslung. Darf ich fragen, wo ihr beide hinwollt und wo eure Eltern sind?“, fragt Rudi, der Hengst. Wippi ergreift schnell das Wort, bevor Kani wieder beginnt zu weinen, weil seine Trauer wieder hervortritt. „Wir sind Waisen und wollen nach Lima, um Tiere zu suchen, die das gleiche Schicksal verfolgt wie uns. Kani hat mich in Alaska aus einer Falle befreit und seitdem sind wir immer zusammen“, erklärt Wippi.

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