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Geliebter Gebieter - Eine Sklavin im Zeichen Roms | Erotischer Roman
von Helen Carter
Helen Carter wurde 1965 an der englischen Ostküste geboren. Bereits mit dreizehn Jahren begann sie, erste Geschichten zu schreiben. Es dauerte allerdings noch weitere zehn Jahre, bis sie bei den erotischen Romanen ihre wahre Heimat fand. Ihre Familie war mit diesem Genre nicht besonders glücklich. Besonders ihr Vater hatte Probleme mit den sehr expliziten Texten. Doch Helen wich nicht von ihrem Weg ab. Im Gegenteil: Sie begann damit, immer intensiver eigene Erlebnisse in ihre Romane einfließen zu lassen. Und so entstand ein prickelnder Mix aus Fantasie und Realität. Nach ihrem Studium an der Universität von Oxford arbeitete Helen im PR-Bereich. Irgendwann kam der Moment, wo sie sich zwischen ihrer zeitraubenden Arbeit in der PR-Agentur und ihren immer erfolgreicheren Romanen entscheiden musste. Helen wählte den zeitweise recht steinigen Weg der Autorin. Heute lebt Helen in den ländlichen Cotswolds, wo sie ein ruhiges Cottage bewohnt, das ihr Zeit und Muße für ihre Arbeit lässt und dennoch nahe genug am aufregenden Treiben in London und den Küstenorten liegt. Sie ist nicht verheiratet und hat auch keine Kinder, denn – so betont sie – man müsse eine Sache richtig und ohne Abstriche machen. Zudem vertrage sich ihr Leben nicht mit einer gewöhnlichen Form der Ehe.
Lektorat: Marie Gerlich
Originalausgabe
© 2018 by blue panther books, Hamburg
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Cover: Krieger: DianaHirsch @ istock.com depositphotos.com: portokalis, Genika, digitalstorm, [email protected]
Umschlaggestaltung: elicadesign/autorendienst.net
ISBN 9783862773466
www.blue-panther-books.de
I.
»Steh gerade!«
Der Wächter hatte die Tür geöffnet und mit leisen Schritten war jemand eingetreten. Auch wenn Walda neugierig war, wagte sie nicht, in die Richtung zu schauen. Stattdessen drückte sie ihren Rücken durch, wodurch ihre üppigen Brüste noch weiter nach vorn ragten.
Sie war nackt und sie schämte sich deswegen, auch wenn sich nur Frauen in dem großen, üppig verzierten Raum aufhielten.
Ein Mädchen mit schwarzem Haar und zierlicher Figur, die in ein praktisch durchsichtiges rotes Tuch gehüllt war, trat an sie heran. Sie hielt der älteren Frau, die Walda zurechtmachte, einen kurzen Spatel und ein Gefäß mit einer schmalen Öffnung entgegen. Die Frau tauchte den Spatel vorsichtig hinein und zog ihn sogleich wieder heraus. Hauchfeine Goldstücke hingen nun daran.
»Jetzt das Eis«, forderte die Frau eine andere Sklavin auf. Walda fragte sich, wo man bei diesen Temperaturen Eis herbekommen konnte. Sie schrak zusammen, als die Frau mit zwei Brocken Eis ihre Brustwarzen zu reiben begann. Die Kälte schien zahllose kleine Blitze durch ihre Brüste zu schießen, die nicht ruhten, ehe sie ihren Oberkörper vollständig durchdrungen hatten.
Tatsächlich aber erkannte Walda erst jetzt, was der Sinn dieser Übung gewesen war: Ihre Nippel hatten sich zusammengezogen und standen wie hellrosa Pfropfen hoch empor. Eine feine Gänsehaut überzog derweil ihre Brüste und die Vorhöfe ihrer Nippel hatten sich zu kleinen, runzeligen Schatten zusammengezogen.
Die ältere Frau betupfte mit dem Spatel Nippel und Vorhöfe, die augenblicklich golden zu strahlen begannen. Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk.
»Nicht übel für eine Germanin.«
»Ich glaube nicht, dass sie den Gästen gefallen wird«, sagte eine der Dienerinnen, die an einer Venusstatue lehnte. Sie trug ein schlichtes, cremefarbenes Gewand, wobei die obere Partie so gegürtet war, dass eine Brust nackt blieb. Sie hatte eine exquisite Figur, was auch die üppigen Stoffbahnen nicht verdecken konnten, und Walda zuckte durch den Kopf, dass diese Frau mehr Attraktivität im kleinen Finger hatte als sie im ganzen Körper. Zudem bewegte sie sich mit einer solchen Eleganz und Lässigkeit, dass Walda kaum die Augen von ihr lassen konnte.
»Jetzt das Gewand!«, sagte die ältere Frau ruhig und die kleine Sklavin brachte ein Gewebe im tiefsten und dabei strahlendsten Grün, das Walda je gesehen hatte. Es erinnerte sie an eine Moossorte, die sie aus ihrer Heimat kannte. Und als die Sklavin es vorsichtig über ihren Unterarmen liegend präsentierte, wirkte es weniger wie Stoff als vielmehr eine schimmernde, durchsichtige Flüssigkeit.
»Heb die Arme an … Und du bring den Schmuck und den Gürtel …«
»Soll sie rasiert werden?«
Die Dienerin hatte begonnen, langsam um Walda herumzugehen, als sei sie keine untergeordnete Person, sondern die Herrin, die alles begutachtete.
»Wie findest du ihr Dreieck?«
Die ältere Frau legte den Kopf ein wenig schief.
»Ich finde, wir sollten sie nur rasieren, wenn der Herr es wünscht. Und bislang hat er nichts dergleichen gesagt. Außerdem, finde ich, passt dieser Rotton nicht schlecht zum Rest.«
»Ja. Du hast recht. Wir rasieren sie nicht.«
Waldas Augen weiteten sich ein Stück, als plötzlich eine Sklavin mit einer Perücke in strahlendem Rot erschien. Sie trug sie so vorsichtig, als wäre sie aus Glas.
»Na endlich. Ja. Genau so habe ich sie mir vorgestellt.«
Die Perücke, die man jetzt auf Waldas Kopf befestigte, strotzte nur so von fantasievoll drapierten Zöpfen, funkelnden Ketten und langen, kunstvoll gedrehten Locken. Die Strähnen flossen über ihren Rücken und schmiegten sich an ihre Arme.
Die Ornatrix, zuständig für Haar und Aussehen der ihr Anvertrauten, befestigte die Perücke mit geschickten Handgriffen und trat immer mal wieder einen Schritt zurück, um ihr Werk zu betrachten.
»Sitzt sie fest?«, fragte eine Dienerin und erntete einen vernichtenden Blick der Ornatrix, die sich offensichtlich in ihrer Berufsehre gekränkt sah.
Nun war wieder die Dienerin an der Reihe, um Walda anzukleiden. Währenddessen passte die Ornatrix auf, dass nichts ihr Werk beschädigte.
»Gib mit der Schulter acht …«, knurrte sie ungehalten, als das Mädchen ein Ende des Stoffes zwischen Haar und Schulter hindurchzog. Gold rieselte auf Waldas Füße, doch sie gab sich alle Mühe, sich nicht zu bewegen.
»Nimm die Spange da vorn. Sie passt zu den Ohrringen und dem Halsreif.«
Walda bewunderte den herrlichen goldenen Schmuck. Noch nie zuvor hatte sie so etwas gesehen. Es schienen Drachen oder Schlangen zu sein, die sich umeinanderwanden und versuchten, ihre langen Zähne in das Fleisch der anderen zu schlagen.
Walda erhaschte im Spiegel aus herrlich poliertem Metall einen Blick auf sich selbst. Welcher Schrecken! Der Stoff bedeckte zwar ihren Körper, war aber so durchsichtig, dass sie praktisch nackt wirkte. Selbst die üppige Rundung ihrer bedeckten Brust war deutlich zu erkennen. Ganz zu schweigen von ihrer entblößten Brust, die lediglich von Goldstaub bedeckt war. Die Stoffbahn führte diagonal über ihre Hüfte und wurde ungefähr auf Höhe ihres Beckens mit einer länglichen Spange zusammengehalten.
Walda war bekleidet und dabei doch vollkommen nackt. Sie ahnte, was man mit ihr vorhatte.
»Ihr hättet Blau nehmen sollen. Das hätte besser zu ihren Augen gepasst.«
Die Stimme kam von einem Bereich hinter Walda, doch sie wollte sich nicht umdrehen. Schritte näherten sich. Ein junger Mann trat in ihr Gesichtsfeld. Er glich keinem der Römer, die sie bis jetzt gesehen hatte. Aber für einen Sklaven sprach er zu frei. Ein Diener vielleicht?
Sein Haar war schwarz und glänzte wie poliert. Dabei fiel es ihm in weichen Wellen bis auf die Schultern – anders als bei den römischen Männern, deren Haare kurz geschnitten und Gesichter glatt rasiert waren. Er aber trug einen kleinen Bart, der lediglich die Partie um Mund und Kinn bedeckte. Seine Nase war zwar lang, doch sie passte zu seinem länglichen Gesicht, das seinen Höhepunkt im intensiven Blick jener braunen Augen