Andrea Pirringer
Das geistliche Innenleben
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Liebe Leserin,
lieber Leser,
wie entsteht geistliches Innenleben und wie kommt man dahin? - Diese Fragen stellen sich viele Christen (Manche allerdings nicht mehr. Sie haben es aufgegeben.).
Da man in der heutigen Zeit immer weniger befriedigende Antworten auf diese Fragen bekommt, wendet man sich mehr dem „äußerlichen“ Christsein zu; das erscheint „praktischer“ und „handfester“ zu sein. Mit den „nichtstofflichen“ Bereichen des Glaubenslebens hat man es da umso schwerer.
Es mangelt an konkreter spiritueller Anleitung und Hilfestellung. Natürlich gibt es eine Fülle von Büchern über religiöse Themen, aber nur wenige vereinfachte und anschauliche Schriften, die dem „Durchschnitts-Christen“ die Wege aufzeigen, wie man zu einem lebendigen religiösen Innenleben kommen kann.
Manche meinen, geistliches Leben sei ohnehin nur Mönchen und Nonnen vorbehalten; ein Christ, der in der Welt lebt, brauche so etwas nicht. Die Spiritualität im Alltag beschränkt sich auf den sonntäglichen Gottesdienstbesuch und ein paar Gebete während der Woche.
Im weltlichen Umfeld dreht sich alles immer mehr um Äußerlichkeiten. Diese Entwicklung hat sich in den letzten 20 Jahren derart zugespitzt, dass sich daraus eine ungesunde Schieflage entwickelt hat. Die Balance zwischen Äußerem und Innerem ist verloren gegangen, und der Mensch wundert sich, warum er nicht glücklich und zufrieden ist.
Finden Sie wieder die Tür zu Ihrer eigenen Seele, treten Sie ein und erkunden Sie die Räume, die Ihnen fremd geworden sind! – Dieses Buch möchte Ihnen dabei helfen.
Die Autorin
19. Oktober 2014, Kirchweih-Sonntag
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Die Zitate von Teresa von Avila wurden entnommen aus der Webseite www.aphorismen.de.
Äußeres und Inneres
In der modernen Gesellschaft werden Oberflächlichkeiten stark betont. Dieser Trend hat sich seit dem Ende des 2. Weltkriegs stetig weiter verstärkt. Der äußeren Fülle steht jedoch die innere Leere gegenüber.
Der materielle Reichtum – mit dem viele leider nicht verantwortungsvoll umgehen können (oder wollen) – wird zum Katalysator der inneren Entleerung. Die Folge davon ist, dass sich der moderne Mensch nicht mehr gerne mit seinem Inneren befasst. Dort ist es ungemütlich, kalt und leer wie in einer aufgelassenen Fabrikhalle.
Es gibt dort nichts Warmes, Schönes oder Heimeliges, nichts Kuscheliges, das Geborgenheit ausstrahlt. Was fehlt denn eigentlich? – Es ist die LIEBE.
Niemand kann auf Dauer ohne sie leben, ohne dadurch seelisch und auch körperlich Schaden zu erleiden. Psychosomatische Leiden, Depressionen, Angst- und Suchterkrankungen haben in einem erschreckenden Maß zugenommen.
Zärtlcihkeiten wurden aus dem Alltag weitgehend verdrängt. Einzig im Bereich der Sexualität haben sie noch Existenzberechtigung. Aber selbst dort rücken sie immer mehr in den Hintergrund. Sexuelle Handlungen werden zunehmend als Ware oder Dienstleistung verstanden. Da stört die Liebe nur.
Emotionale Bedürfnisse sind hartnäckig: Sie melden sich von Zeit zu Zeit und fordern ihre Befriedigung ein. Es ist ein Schrei nach Zuwendung und menschlicher Wärme. Die Liebe würde hier dringend gebraucht. Aber sie ist bereits so geschwächt, dass sie kaum noch einsatzfähig ist.
Mit ihr ist es wie mit einer Pflanze, die gehegt und gepflegt werden will. Sie braucht Aufmerksamkeit, damit sie wachsen und sich ausbreiten kann. Die Liebe ist auch so wie die Flamme einer Kerze: Sie kann wunderbar brennen und leuchten, aber dazu benötigt sie die Nahrung, die sie über den Docht aus dem Wachs aufnimmt. - Wird ihr diese entzogen, stirbt sie.
Werden die äußeren Rahmenbedingungen schlechter, erinnern sich die Menschen plötzlich an ihre inneren Defizite. Der Ruf nach Zuneigung wird lauter. Nur: Wo ist sie geblieben? Wie kann man sie wieder entflammen? Wo gibt es noch Leute, die die Liebe – wie eine Laterne - bei sich tragen?
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