Dominik Rüchardt
Technologie sucht Sinn
Philosophie für Techniker und andere Experten
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Inhaltsverzeichnis
Technologie sucht Sinn - Philosophie für Techniker und andere Experten
Teil 1: Warum Techniker Philosophie brauchen
Teil 2: Die 4 Säulen der Philosophie
Metaphysik – der Aufbau der Welt
Teil 3: Technologie sucht Sinn
Der Triumph der Technik: Möglichkeit überholt Wille
Die Fragen von heute sind nicht neu
Auch in offenen Systemen gibt es Grenzen
Teil 4: Mechanismen und Möglichkeiten
Die Unschärfe des Lebens zeichnet es aus
Teil 5 – Themen jenseits der Vernunft
Technologie sucht Sinn - Philosophie für Techniker und andere Experten
Technologie sucht Sinn
Philosophie für Techniker und andere Experten
Ein Lesebuch
Dominik Rüchardt
2017
Die Geister, die ich rief …
Goethes Zauberlehrling kann noch den alten Hexenmeister um Hilfe rufen, wir, die wir in einer von Technik beherrschten Welt leben, können das nicht. „Technologie sucht Sinn“ ist in philosophischer Spiegel für Techniker. Weil wir es brauchen – und weil es Spaß macht, sich mit den großen Fragen zu befassen. Gerichtet an all die Alchemisten und Zauberlehrlinge, die ebenso begeistert wie auch planlos im Sandkasten des Universums ihre Burgen bauen.
Es wird bei der Lektüre der eine oder andere Knoten in den Gedanken entstehen. Dann nicht aufgeben! Es sind Erkenntnisprozesse - und sie können wirklich Lust bereiten.
Der Autor:
Dominik Rüchardt, Jahrgang 1964, lebt und arbeitet in München. Als Leiter für Geschäfts- und Marktentwicklung in einem globalen Softwareunternehmen gestaltet der die Digitalisierung der Industrie strategisch und erlebt dabei das tägliche Ringen um Möglichkeiten und Grenzen in einer Stimmung des grenzenlosen Fortschritts. Der Mathematiker, der ursprünglich Journalist werden wollte, schreibt Romane und Sachbücher rund um das Thema Fortschritt, was auch immer das ist.
Vorwort
Die Geister, die ich rief …
Goethes Zauberlehrling kann noch den alten Hexenmeister um Hilfe rufen, wir, die wir in einer von Technik beherrschten Welt leben, können das nicht.
„Technologie sucht Sinn“ ist in philosophischer Spiegel für Techniker. Weil wir es brauchen – und weil es Spaß macht, sich mit den großen Fragen zu befassen. Gerichtet an all die Alchemisten und Zauberlehrlinge, die ebenso begeistert wie auch planlos im Sandkasten des Universums ihre Burgen bauen.
Es wird bei der Lektüre der eine oder andere Knoten in den Gedanken entstehen. Dann nicht aufgeben! Es sind Erkenntnisprozesse - und sie können wirklich Lust bereiten.
Viel Vergnügen!
Teil 1: Warum Techniker Philosophie brauchen
In den letzten Jahrhunderten waren Techniker Untertanen. Sie haben abgegrenzte Probleme gelöst in abgegrenzten Räumen, die Entscheidungen fällten Kaufleute, Könige oder andere Herrscher. Das hat sich geändert: Techniker sitzen am Hebel der Macht. Es ist also Zeit, aus dem geschützten Raum herauszutreten und sich mit den Untiefen der Macht zu befassen.
Die menschliche Intelligenz ist dazu da, Probleme zu lösen.
Mit diesem einfachen Satz könnte alles gesagt sein und es wäre gut. Nur fehlt der Aussage ein ganz wesentlicher Bestandteil: sie gibt uns keine Antwort darauf, was denn überhaupt ein Problem ist.
Das bedeutet, die Aussage, die eigentlich den Anspruch hat, die Frage nach dem Sinn der Intelligenz zu beantworten, verlagert das Problem nur. Tatsächlich wälzt sie die Antwort auf die Frage nach der Existenz und dem Sinn eines Problems ab.
Karl Popper, der vermutlich wichtigste und prägendste Philosoph des späteren 20. Jahrhunderts, also der Zeit nach den Weltkriegen und nach Relativitätstheorie und Quantenmechanik nennt eines seiner Bücher: „Das Leben ist ein Problemlösen“. Er kommt der Sache damit schon näher. Allerdings macht er einen wesentlichen Unterschied: er verzichtet in seiner Aussage auf die Sinnfrage. Er beschreibt ein Charakteristikum des Lebens als technischen Prozess - und er bleibt dabei wertfrei.
Technik ist wertfrei