Andrea Lieder-Hein
Tobi und der sprechende Fisch
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Inhaltsverzeichnis
Tobi am Planschbecken
Es war herbstlich geworden, als Paula Schneider in den Garten schaute. Kaum mehr als 12°C und ein frischer Wind, das war kein Wetter zum draußen Spielen. Aber wo war Tobi?
Tobias war gerade erst fünf geworden und liebte den Garten mit dem Holzboot, der kleinen Schatztruhe
und dem Seeräuber-Häuschen.
Wo er wohl war? Paula blickte sich um, aber von Tobi keine Spur.
Er war doch wohl nicht...???
Paula eilte so schnell sie konnte zum kleinen Gummi-Swimmingpool. TATSÄCHLICH, da war er. Mit T-Shirt und kurzer Hose stand er freudestrahlend bei 12°C im kalten Wasser.
WAS machst du da, Tobi?
Ich spiele mit Neptun.
Neptun ist ein Stofftier, der wird ganz nass.
Aber Neptun lebt. Er kann sprechen, Mama.
Komm rein, Tobi. Es ist kalt und windig. Du hast ganz nasse Beine.
Nein, ich muss ihm gleich noch frisches Wasser geben.
Ein Fisch aus Stoff braucht kein Wasser. Auch kein frisches. Aber warte, bis Papa kommt, dann könnt ihr das Becken noch ausspritzen, ehe es in das Gartenhäuschen kommt. Mit frischem Wasser.
Paula Schneider musste grinsen, als sie Tobi aus dem Gummibecken steigen sah. Niedlich, wie er sich um seinen kleinen Stoff-Fisch kümmerte. Neptun war ein Geburtstagsgeschenk seiner Oma Marga. Er hatte ihn zum dritten Geburtstag bekommen und hegte und pflegte ihn jetzt schon seit zwei Jahren.
Abends, wenn Tobi im Bett lag, unterhielt er sich oft mit Neptun. Manchmal hatte selbst Paula das Gefühl, dass Neptun lebte. Sie meinte gelegentlich, beide lachen zu hören. Aber das war natürlich Unsinn.
Peer Schneider, Tobis Papa, kam erst gegen sechs nach Hause. Als Paula von Neptun und Tobi erzählte, lachte auch Peer. Er rief Tobi und beide gaben Neptun sein frisches Wasser.
Danach gab es Abendbrot. Tobi fühlte sich irgendwie kalt und hatte gar keinen Appetit.
Tobi, iss dein Brötchen. Nutella, das magst du doch so gerne.
Ich hab gar keinen Hunger, Papa. Und ich frier so.
Du wirst dich doch nicht im Becken erkältet haben?
So schnell geht das nicht, Paula. Wenn du nichts magst, dann macht Mama dir eine Wärmflasche und misst mal Fieber. Und dann geht’s ab in die Falle.
Heia, Papa?
Genau, heia plumps in den Schlaf.
Als Paula mit dem Fieberthermometer ins Kinderzimmer kam, die Wärmflasche unter dem Arm, hatte Tobi ganz rote Bäckchen. Ihm war inzwischen auch zu warm.
Paula legte die Wärmflasche an die Füße, für alle Fällen, und guckte dann auf das Thermometer. Tobi hatte leichtes Fieber, 38,4°C.
Sie streichelte zärtlich seinen heißen Kopf und drückte ihn tüchtig.
Morgen ist alles wieder gut. Schlaf schön und träum von Neptun. Hier, kuschel dich ganz dicht an ihn ran. Er beschützt dich.
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