Das Erblühen. Ana Catarina Lopes. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ana Catarina Lopes
Издательство: Bookwire
Серия: Nachtreihe
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742740021
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      Vorwort

      Liebe ist stärker als der Tod!

      Sie ist und bleibt unendlich!

      Bis wir uns wiedersehen.

      Sei getrost.

       Kapitel 1

      Was bisher geschah?

      Mandy

      Ich bin Mandy Schöne. Bis vor ein paar Stunden war ich einfach nur eine Hexe. Bin ich sogar immer noch!

      Aber jetzt? Jetzt bin ich zusätzlich noch etwas anderes. Ich bin mehr als jemals zuvor… Sagen wir mal so, ich wurde von meinem besten Freund Jay Morgen gebissen. Ein Biss mit ein paar kleinen Nebenwirkungen.

      Meinte ich wirklich kleine Nebenwirkungen? Tut mir sehr leid, aber es sind nicht nur kleine Nebenwirkungen wie Narben -auch, wenn das manchmal echt nicht schön aussieht - sondern lebensverändernde Nebenwirkungen! Ihr wisst schon, das sind nicht die normalen Nebenwirkungen eines Arzneimittels und selbst die können manchmal echt mies sein. Nein. Meine Biss-Nebenwirkungen haben mich in eine Vampyr verwandelt.

      Vampir mit Y ist übrigens die weibliche Variante zum männlichen Vampir. Dafür haben die Vampire eigens ein Wort kreiert. Musste man wahrscheinlich, wenn sie schon so lange auf der Erde weilen …

      Apropos Vampire. Es sind nicht diese Vamps, auf die ihr möglicherweise steht. Also nicht die heißen „Schnecken“. Ach, lassen wir das einfach. Es sind einfach Vampire, die einfach nur an eure Kehlen wollen. Ja, ohne Scherz, die wollen euer Blut. Ok, um mal auch bei der Sache zu bleiben. Einmal tief Luft holen. Ein. Aus. Puhhh.

      Ja Leute, ich kann das auch, ich bin ja nicht plötzlich unmenschlich geworden. Auch wenn ich nicht atmen muss. Echt schräg! Aber zurück zum Wesentlichen: Nicht alle Vampire wollen euer Blut. Es gibt ja Blutbanken. Genau und jetzt wisst ihr auch, warum es tatsächlich so viele Initiativen gibt, damit Menschen Blut spenden. Gern geschehen. Das nächste Mal denkt einfach daran.

      Aber Vampire sind auch nicht unbedingt böse. Sie brauchen nur eine andere Nahrungsquelle als wir, oder auch nicht so ganz. Wie jeder Mensch braucht ein Vampir bei einer ernsthaften Verletzung, oder um sich von irgendeiner Verletzung zu heilen und um nicht zu sterben: Blut. Also so anders sind wir auch nicht. Ok, ich bin auch nicht das beste Beispiel dafür. Ich bin seit höchstens ein paar Stunden eine Vampyr. Noch nicht einmal einen vollständigen ganzen Tag lang, aber fast …Ich denke, dass es zumindest irgendetwas zählt.

      Nachdem ich in Jays Zimmer vor ein paar Stunden aufgewacht bin, habe ich so viel lernen müssen, dass mir der Kopf noch davon raucht. Aber er hat mich in der Schattenwelt aufgefangen, denn da war ich zuallererst.

      Schattenwelt kurzgefasst: Jeder kann die Schattenwelt besuchen, es ist wie ein Traumland, nur existiert es wirklich und alles was dort getan wird, hat auch Konsequenzen für die „wahre“ Welt. Jedes Wesen hat eine innere Verbindung mit der Schattenwelt. Dort können alle sie selbst sein. Ihr wahres Wesen zeigt sich dort am deutlichsten.

      Sterbliche und Unsterbliche haben einen natürlichen Zugang zur Schattenwelt, aber man muss bereit sein alle Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen, um dort hinzukommen. Sterbliche finden nicht so leicht Zugang zur Schattenwelt, weil sie meist versuchen alles mit ihrem Verstand zu erfassen und dabei vergessen, dass der Verstand niemals in der Lage sein wird alles zu verstehen oder gar zu erfassen. Manchmal muss man einfach glauben. Nicht wissen. Glauben. Sie wollen meist nicht verstehen, dass es mehr als einen sterblichen Teil auf dieser Welt gibt.

      Unsterbliche oder auch magische Wesen, ja die Einhörner gibt es wirklich, haben einen leichteren Zugang zur Schattenwelt. Sie gehören irgendwie dazu. Sie sind ein Teil davon. Verwoben in mehreren Schichten. Verkleidet in der Welt der Fantasie, sind sie in Sicherheit vor der Gewalt, zu der die Menschen jederzeit bereit sind. Menschen wollen immer alles erfassen, anfassen, verstehen, analysieren und für sich haben. Dabei vergessen sie, dass alle Wesen Gefühle haben, auch wenn sie sich nicht immer in einer verständigen Sprache verständlich machen können. Nur weil wir sie nicht verstehen, heißt es nicht, dass sie weniger wert sind, oder gar keine Gefühle haben. Das ist mitunter ein Grund, warum wir Wesen uns nicht der Welt zeigen.

      Aber das ist eine andere Geschichte.

      Die Schattenwelt ist unter den Menschen eher unter Träume bekannt. Sowohl die Träume als auch die Albträume. Die Schattenwelt ist weit verzweigt. Manchmal teilt sie sich in unterschiedlichen Räumen in einem Gang. Jeder hat seine eigene Tür und lässt nur die ein, die er oder sie will. Aber im Grunde genommen sind wir alle eins. Verbunden durch einen Flur. Nennen können wir die Schattenwelt wie auch immer wir wollen. Am Ende ist sie aber immer noch da wie eine parallele Welt.

      Und manchmal muss ich daran denken wie viele Kommilitonen meinen, niemals zu träumen und dabei können sie sich nur lediglich nicht an ihre Träume erinnern. Irgendwie ist das eines der irrwitzigen Sachen der Schattenwelt. Man weiß nie, woran man wirklich dran ist. Und dennoch sind wir alle dort miteinander verbunden. Aber können wir uns anschließend immer daran erinnern, wo wir gewesen sind, als wir im Tiefschlaf waren?

      Deshalb ist es ja auch nicht ungewöhnlich, dass es so viele Menschen gibt, die keine Träume haben. „Vermeintlich gesehen“ haben sie ja keine.

      Diese Menschen sind von einem Leid geplagt, da sie trotz all der Schönheit der Magie um sie herum, nicht erkennen können, was tatsächlich existiert. Nicht weil sie nicht können, sondern weil sie es nicht wollen. Das liegt daran, dass sie niemals den Zugang zur Magie zugelassen haben. Sich nie dem kleinen Augenblick hingegeben haben und leider auch der Kreativität und dem Glauben an irgendetwas abgeschworen haben. Das muss doch wirklich schrecklich sein. Aber darum muss ich mich nicht kümmern. Wer auch immer dafür zuständig ist, hat schon genug Verantwortung mit sich rumzuschlagen.

      Dann wäre da auch noch das kleine nicht wirklich existierende Problem, dass ich Herrin und Seherin einer Burg in der Schattenwelt bin. Es gibt dort mehrere Burgen. Es ist so wie in der „echten Welt“, jeder hat sein eigenes „Haus“ oder die sogenannten Türen, die durch einen Flur verbunden sind.

      Meine Burg hat eine spezielle Verantwortung mit sich, denn sie ist das Konsulat der Wesen.

      Einzigartig, weil der Hexenrat, auf den komme ich noch später zu sprechen, das Konsulat der Wesen einfach nicht anerkennen will.

      Der Hexenrat besteht nur aus elitären Hexen, Snobs, die sich auch nur um Hexenangelegenheiten kümmern. Manchmal denke ich mir, warum es so einen Rat überhaupt gibt, wenn sie nicht einmal mit den Angelegenheiten der Hexen klarkommen. Darum ist es auch in irgendeiner verqueren Art verständlich, warum sie sich ausschließlich um Hexenangelegenheiten kümmern. Allerdings haben die eine komische Art für die Sicherheit aller Hexen und Hexer zu sorgen. Dennoch muss sich der Hexenrat um die Regeln für die Hexen kümmern und die Bestrafung für jeglichen Verstoß zusammentrommeln. Das einzige Problem ist nur, dass sie gar nicht verstehen, dass das Konsulat eine erweiterte Form des Ganzen darstellt, nur dass nicht nur Hexen an den Hebeln sitzen, sondern alle Wesen. Schließlich sind die Hexen so etwas wie die Hüter der Natur.

      Doch ihnen sind alle anderen Wesen vollkommen egal. Früher war das nicht so. Eigentlich sollten sie alle Wesen unterstützen. Oder etwa nicht? Aber was sollte ich dazu noch sagen? Den Hexen wird nicht einmal gesagt, dass es andere Wesen gibt. Außer den Geistern, die konnten sie auch schlecht verleugnen, wenn sie gerade von einer Wand in die nächste spuken.

      Der Hexenrat hat einfach allein darüber bestimmt, dass nicht alle Wesen der Natur entstammen und dadurch auch nicht schützenswert sind. Dabei hat alleine eine einzige Mutation dazu geführt, dass es unterschiedliche Arten von Vampiren gibt. Ja, denn jeder Vampir hat seine eigene individuelle Fähigkeit.

      Das nennt man Evolution, die Stärke der Anpassungsfähigkeit.

      Der