Ein Sommernachtstraum. William Shakespeare. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Shakespeare
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754178287
Скачать книгу
on id="u9a5f9e29-34ec-5fd7-a0fc-5802ba9b63ca">

      William Shakespeare

      Ein Sommernachtstraum

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Ein Sommernachtstraum

       Erster Aufzug

       Zweiter Aufzug

       Dritter Aufzug

       Vierter Aufzug

       Fünfter Aufzug

       Impressum neobooks

      Erster Aufzug

      Erste Szene

      Ein Saal im Palaste des Theseus.

      Theseus, Hippolyta, Philostrat und Gefolge treten auf.

      THESEUS.

      Nun rückt, Hippolyta, die Hochzeitstunde

      Mit Eil' heran; vier frohe Tage bringen

      Den neuen Mond: doch, o wie langsam nimmt

      Der alte ab! Er hält mein Sehnen hin,

      Gleich einer Witwe, deren dürres Alter

      Von ihres Stiefsohns Renten lange zehrt.

      HIPPOLYTA.

      Vier Tage tauchen sich ja schnell in Nächte:

      Vier Nächte träumen schnell die Zeit hinweg:

      Dann soll der Mond, gleich einem Silberbogen

      Am Himmel neu gespannt, die Nacht beschaun

      Von unserm Fest.

      THESEUS.

      Geh, Philostrat, berufe

      Die junge Welt Athens zu Lustbarkeiten!

      Erweck' den raschen leichten Geist der Lust!

      Den Gram verweise hin zu Leichenzügen:

      Der bleiche Gast geziemt nicht unserm Pomp.

      Philostrat ab.

      Hippolyta! Ich habe mit dem Schwert

      Um dich gebuhlt, durch angetanes Leid

      Dein Herz gewonnen; doch ich stimme nun

      Aus einem andern Ton, mit Pomp, Triumph,

      Bankett und Spielen die Vermählung an.

      Egeus, Hermia, Lysander und Demetrius treten auf.

      EGEUS.

      Dem großen Theseus, unserm Herzog, Heil!

      THESEUS.

      Mein guter Egeus, Dank! Was bringst du Neues?

      EGEUS.

      Verdrusses voll erschein' ich und verklage

      Mein Kind hier, meine Tochter Hermia. –

      Tritt her, Demetrius! – Erlauchter Herr,

      Dem da verhieß mein Wort zum Weibe sie.

      Tritt her, Lysander! – Und, mein gnäd'ger Fürst,

      Der da betörte meines Kindes Herz.

      Ja! Du, Lysander, du hast Liebespfänder

      Mit ihr getauscht: du stecktest Reim' ihr zu;

      Du sangst im Mondlicht unter ihrem Fenster

      Mit falscher Stimme Lieder falscher Liebe!

      Du stahlst den Abdruck ihrer Phantasie

      Mit Flechten deines Haares, buntem Tand,

      Mit Ringen, Sträußen, Näschereien (Boten

      Von viel Gewicht bei unbefangner Jugend);

      Entwandtest meiner Tochter Herz mit List,

      Verkehrtest ihren kindlichen Gehorsam

      In eigensinn'gen Trotz. – Und nun, mein Fürst,

      Verspricht sie hier vor Eurer Hoheit nicht

      Sich dem Demetrius zur Eh', so fodr' ich

      Das alte Bürgervorrecht von Athen,

      Mit ihr, wie sie mein eigen ist, zu schalten.

      Dann übergeb' ich diesem Manne sie,

      Wo nicht, dem Tode, welchen unverzüglich

      In diesem Falle das Gesetz verhängt.

      THESEUS.

      Was sagt Ihr, Hermia? Laßt Euch raten, Kind!

      Der Vater sollte wie ein Gott Euch sein,

      Der Euren Reiz gebildet; ja, wie einer,

      Dem Ihr nur seid wie ein Gepräg', in Wachs

      Von seiner Hand gedrückt, wie's ihm gefällt,

      Es stehn zu lassen oder auszulöschen.

      Demetrius ist ja ein wackrer Mann.

      HERMIA.

      Lysander auch.

      THESEUS.

      An sich betrachtet wohl.

      So aber, da des Vaters Stimm' ihm fehlt,

      Müßt Ihr für wackrer doch den andern achten.

      HERMIA.

      O säh' mein Vater nur mit meinen Augen!

      THESEUS.

      Eu'r Auge muß nach seinem Urteil sehn.

      HERMIA.

      Ich bitt' Euch, gnäd'ger Fürst, mir zu verzeihn.

      Ich weiß nicht, welche Macht mir Kühnheit gibt,

      Noch wie es meiner Sittsamkeit geziemt,

      In solcher Gegenwart das Wort zu führen;

      Doch dürft' ich mich zu fragen unterstehn:

      Was ist das Härtste, das mich treffen kann,

      Verweigr' ich dem Demetrius die Hand?

      THESEUS.

      Den Tod zu sterben, oder immerdar

      Den Umgang aller Männer abzuschwören.

      Drum fraget Eure Wünsche, schönes Kind,

      Bedenkt die Jugend, prüfet Euer Blut,

      Ob Ihr die Nonnentracht ertragen könnt,

      Wenn Ihr der Wahl des Vaters widerstrebt,

      Im dumpfen Kloster, ewig eingesperrt,

      Als unfruchtbare Schwester zu verharren,