Geri Schnell
Die Ehebrecherin
und ihre Folgen für die Erde
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Die Ehebrecherin
von
Geri Schnell
Das Mädchen
Masa ist mit dem Aufräumen der Küche fertig. Jetzt noch die Wäsche von der Leine nehmen und zu einem Stapel zusammenlegen, dann ist ihre Hausarbeit erledig. Sie räumt den Stapel Wäsche in die Truhe. Vorsichtig schaut sie sich in der Hütte um. Ihre Eltern und der Bruder sind weg. Jetzt kann sie den Laptop ihres Bruders Elin starten.
So kann sie ihr Gefängnis, die Hütte der Eltern, für eine kurze Zeit, wenigstens in Gedanken verlassen. Ihre Eltern haben sie eingesperrt seit sie 12 Jahre alt ist. Das wird so bleiben, bis ihr Vater einen Mann für Masa gefunden hat. So ist das in streng muslimischen Familien in Saudi-Arabien.
Obwohl sie eigentlich nie lesen und schreiben gelernt hat, das brauchen Mädchen in Saudi-Arabien nicht, hat sie ihrem Bruder schon vor Jahren abgeschaut, wie man den PC bedient. Als sie dann mit 12 Jahren eingeschlossen wurde, nutzte sie die Zeit, in der sie allein zuhause war und lernte das Bedienen des PCs. Inzwischen kann sie nicht nur die Bilder aufrufen, welche ihr Bruder angeschaut hatte, sie versteht auch die englischen Texte dazu. Schreiben darf sie natürlich nicht, sie darf keine Spuren hinterlassen, wenn das ihrem Bruder auffallen würde, müsste er den PC wegräumen und verstecken, davon ist sie überzeugt.
Da der Hund des Nachbarn jedes Mal laut zu bellen anfängt, wenn sich jemand den Hütten nähert, hat sie genügend Zeit, den PC wegzuräumen und sich wieder mit Hausarbeit zu beschäftigen, wenn sich jemand von der Familie nähert.
Ihre Familie wohnt in einer Hütte ausserhalb von Duba in einer kleinen Schlucht. Die Hütten sind nur über einen schmalen Weg erreichbar. Früher mit dem Esel, heute hat ihr Vater und auch der Bruder ein Motorrad. Sie arbeiten im zehn Kilometer weit entfernten Hafen. Ihre Mutter geht regelmässig auf den Markt, um die Früchte des Gartens zu verkaufen. Wenn sie keine eigenen Früchte hat, hilft sie anderen Marktfrauen. Masa hat ausreichend Zeit, sich mit dem PC zu beschäftigen. Sie ist sehr fleissig und hat sich in den zwei Jahren ein grosses Wissen angeeignet.
Beim Nachtessen informiert ihr Vater, dass am Wochenende sein Bruder Arif mit seiner Familie zu Besuch kommt. Das ist jedes Jahr ein freudiges Ereignis und Masa freut sich darauf. Mit dem Auto ihres Onkels fahren sie dann meistens ans Meer.
Eine der seltenen Gelegenheiten, an denen Masa aus der Hütte raus kann. Ihr Onkel sieht auch gut aus und mag sie sehr. Sie kann es kaum erwarten.
Seit dem letzten Besuch des Onkels hat sie auch ihr Wissen über Männer erweitert. Nun weiss sie wie diese aussehen und was ihnen besonders gefällt. Mal sehen, wie ihr Onkel darauf reagiert.
Masa schläft schlecht, ihre Freude, die Hütte wieder einmal verlassen zu können ist gross. Sie zieht ihr schönstes Kleid an, weiss und aus Seide. Die Haare hat sie frisch gewaschen und die fallen jetzt in leichten Locken bis über ihre Schultern.
Endlich hört sie das Bellen des Hundes. Gespannt erwartet sie Arif und seine Familie. Er ist noch nicht lange verheiratet und hat erst eine kleine Tochter, welche eben erst das Laufen erlernt. Masa freut sich auf die Kleine, sie hat sie noch nie gesehen.
Die Türe geht auf und ihr Vater begrüsst seinen Bruder mit einem Kuss. Die Frau von Arif, trägt noch den Tschador, doch sie beeilt sich, ihn auszuziehen, sobald sie die Hütte betreten hat. Nun wird auch sie vom Vater mit einem Kuss begrüsst, danach werden beide, von den Verwandten mit den üblichen Küssen begrüsst.
Mutter hat den Tisch gedeckt. Zuerst wird gegessen. Für Masa dauert alles viel zu lange, sie sehnt sich nach dem Meer. Endlich wieder einmal raus aus der Hütte.
Es ist schon beinahe zwei Uhr nachmittags, als sie endlich das Auto besteigen. Beide Familien werden zusammen in den Kleinwagen gequetscht. Es ist ja nicht weit zum Meer.
Am Strand wird eine Decke ausgebreitet und man setzt sich im Kreis hin. Diese Stelle des Strandes ist verlassen und die Frauen entledigen sich des Tschadors. Masa hält es nicht lange auf der Decke, sie will im Meer die Füsse abkühlen. Auch Arif und Elin entledigen sich den Sandalen und begleiten Masa ins Wasser.
Nun wird rumgealbert. Man bespritzt sich mit Wasser und sie rennen hintereinander her. Onkel Arif und Masa entfernen sich immer weiter von der Familie. Ihrem Bruder Elin wird es zu langweilig und er kehrt auf die Decke zurück.
Die Zwei rumtobenden, sind nun bereits ausser Sichtweite der Familie. Masa steigt immer weiter ins Wasser.