George Taylor
Tod in der Levada
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Inhaltsverzeichnis
Buch und Autor
Das Buch
Volker Lacom, ein Lebemann mit zwielichter Vergangenheit, heiratet die reiche Unternehmerin Beate Dobry. Während eines Urlaubs auf Madeira ertränkt er Beate, um an ihr Geld zu kommen und um für seine Geliebte Isabella da Subdoli frei zu sein. Doch auch Isabella führt so einiges im Schilde ... und an einen Unglücksfall glauben auch nicht alle.
Die Handlung und Namen sind frei erfunden. Jegliche Übereinstimmung mit lebenden oder verstorbenen Personen wäre rein zufällig.
Der Autor
George Taylor lebt in Deutschland.
Bisher erschienen:
Verena – Leben mit dem Tod, Roman
Tod in der Levada, Roman
Ich habe das Recht ein Arschloch zu sein – 9 Kurzgeschichten, Humor
Urheberrecht
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© George Taylor
Prolog
Ein Tropfen im Meer, sich seiner Bedeutung nicht bewusst, alleine - verzichtbar - ein Nichts. Aber in Verbindung mit den unzähligen anderen Tropfen für das Leben auf der Erde unverzichtbar, Voraussetzung zur Existenz, zum Bewusstsein aller Lebewesen. Genauso das Sauerstoffatom, sich seiner Bedeutung nicht bewusst, alleine - verzichtbar - ein Nichts. Aber in Verbindung mit den unzähligen anderen Sauerstoffatomen für das Leben auf der Erde lebensnotwendig, ohne die kein Leben, kein Bewusstsein existieren würde. Nur einzelne Menschen, und allen voran die Herrscher und Mächtigen, sind sich dessen bewusst, sich von der Menschenmasse abheben zu müssen, um ihre Bedeutung als Individuum hervorzuheben. Sie halten sich für die Menschheit für unverzichtbar, sie fühlen sich unersetzlich - Gott gleich - dem Wassertropfen und dem Sauerstoffatom bei weitem überlegen. Dieser Trugschluss, der selbsternannten großen Geister, ist der Nährboden für das Unglück der Menschheit, der unterjochten Kreaturen und Freigeister, der Nährboden für geistige Beschränkung, Elend und Krieg. Doch dem nicht genug. Während der Tropfen im Meer sich mit dem Sauerstoffatom nicht im Kampf um die Herrschaft auf dieser Erde verliert, können die Herrschsüchtigen nicht anders, als mit ihren Mitmenschen um die Macht zu kämpfen, und in der Tat - auch dies ist die Ursache aller Gewalt auf dieser Welt. Es ist wie auf einem Schiff, auf dem zwei Machthungrige um die Position des Kapitäns auf hoher See kämpfen. Beide wären in der Lage, das Schiff sicher in den nächsten Hafen zu führen. Doch jeder der Beiden erhebt den Anspruch, es machen zu dürfen. Jeder ist sogar überzeugt, ER MUSS es tun. Sie geraten sich in die Haare, zuerst verbal, dann körperlich. Schließlich suchen sie sich Verbündete unter der Mannschaft. Auf dem Schiff bricht ein wilder Kampf aus. Das Schiff fährt führerlos weiter. Der Hafen ist nicht mehr weit, schon in Sichtweite. Aber der Kampf, angezettelt von den beiden Machthungrigen, geht weiter. Der Kampf auf dem Schiff wird immer heftiger. Die Mannschaft nimmt ihre eigentlichen Aufgaben nicht mehr wahr. Das Schiff könnte immer noch sicher in den nächsten Hafen gesteuert werden, doch der Steuermann ist auch unter den Kämpfenden - und so steuert das Schiff auf die Klippen zu. Alle auf dem Schiff wissen, dass das Auflaufen auf die Klippen für das Schiff und die Menschen an Bord tragische Konsequenzen hat. Aber der Kampf um die Macht macht blind und dumm. Das Schiff prallt gegen die Klippen. Der Zufall entscheidet, wer auf dem Schiff überlebt und wer nicht. Das Schiff selbst ist verloren. »Schuld sind die Anderen«, sagen die Überlebenden. »Hätten sie uns nicht zum Kampf veranlasst, hätten wir das Schiff sicher in den Hafen führen können.« Die Überlebenden raffen sich zusammen, gründen eine neue Kolonie und bauen ein neues Schiff, mit dem sie irgendwann wieder auf die Reise gehen werden ... und die Geschichte der Menschheit wiederholt sich wie auf einer Spirale der Zeit.
Kapitel 1
»Geld! Geld! Geld! Reich! Endlich reich! Frei! Isabella, meine Liebe! Nur noch Dich! Durchstehen, durchhalten, nicht schwach werden, nichts anmerken lassen, schauspielern, konzentrieren, durchhalten, durchhalten, durchhalten ..., Mörder, Mörder, Mörder ..., Nein, frei! Reich! Geld! Geld! Geld!«
Volker Lacom schwitzt am ganzen Körper. Seine schwarzen Haare kleben ihm auf der Stirn und der Rucksack liegt wie eine schwere Last auf seinem vom Schweiß durchtränkten Rücken. Sein Körper vibriert vor lauter Zittern - ein Schütteln, Zuckungen und völlig unkontrollierte Muskelbewegungen. Es gibt immer ein erstes Mal im Leben. Vergessen, nicht mehr daran denken. Strikt nach Plan vorgehen. Was kommt als nächstes? Was kommt als nächstes? Verdammt! Ja, schauen, schauen ob jemand kommt! Er liegt auf dem Bauch, seinen linken Arm hält er schon seit Minuten in das kalte Wasser der Levada. Der Boden auf dem er liegt, bloßer Grund, dreckig, feucht, der Schein der Stirnlampe spiegelt sich im Wasser, die letzten Luftblasen waren schon längst emporgestiegen. Sein Atem, schwer, er keucht wie ein erschöpfter Hund. Den Tunnel, einer der längsten auf Madeira, hat er bewusst ausgesucht. Er hebt seinen Kopf, sieht lediglich das schwache Licht am Ende des Tunnels. Niemand. Da kommt niemand. Niemand, Niemand. Er zieht seine Hand aus dem Wasser und dreht sich auf dem schmalen Weg zur Seite. Der Rucksack kratzt an der Wand entlang, an diesen spitzen, vorstehenden Felsen. Sein Blick, nach hinten gerichtet, dahin, wo sie herkamen. Schweiß tropft ihm in die Augen. Er reibt sich die Augen, sieht Licht, Licht, das sich bewegt. Wanderer! Wanderer kommen! Was kommt als nächstes? Schreien! Rufen! Laut rufen! Doch er bringt keinen Laut hervor. Er krächzt vor sich hin. »Beate! Meine liebe Beate!« Er keucht, ringt nach Luft, versucht sich zu beruhigen. Schreien! Er steigt in die Levada. Das Wasser kommt ihm eiskalt vor. Es reicht ihm bis zur Hüfte. Diese Levada ist tief, verdammt tief. Dann stößt er einen Schrei hervor, einen Urschrei, wie ihn die Menschheit nur in den schlimmsten Zeiten