Die Farben des Abends. Wolfgang Bendick. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Wolfgang Bendick
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742759061
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      Wolfgang Bendick

      Die Farben des Abends

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       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Die Farben des Abends

       Silvesternacht

       Erstes Buch: Zivi

       Tätige Reue

       Die Neue

       Philemon und Baucis

       Die Ersatz(dienst)-Mutti

       Don Krawallo

       Der Traum

       Saisonpause

       Der Bund

       Frodo

       Miraculix

       Ausgerastet

       Schneesturm

       Exodus

       Zweites Buch: Die heilige Familie

       Die heilige Familie

       Drittes Buch: Ad Romam

       Wieder unterwegs

       Impressum neobooks

      Die Farben des Abends

      Inhalt des Buches:

      Erstes Buch:

      Zivi

      Der Preis der Freiheit

      *

      Zweites Buch:

      Die heilige Familie

      Mit dem Esel durch Deutschland

      *

      Drittes Buch:

      Ad Romam

      Mit dem Mofa nach Süden

      *

      Wolfgang Bendick

      Erste Erscheinung Winter 2017

      Bilder: © Wolfgang Bendick

      © Copyright 2017 Wolfgang Bendick

      All rights reserved for all countries

      Legal deposit: November 2017

      Titelbild: Lea Fernandez

      Webseite: wolfgangbendick.com

      Silvesternacht

      Ein weitres Jahr ist jetzt vorbei-

      Auf nahm es der Erinnrungsstrom.

      Das Morgen, Gestern und das Heut,

      als bunter Strudel fließt‘s davon.

      Was ist das Bleibende in allem?

      Sind wir es, die am Ufer steh’n?

      Oder ist’s des Flusses ewges Wallen,

      und wir sind Traum, schon im Vergehn?

      Was ist der Sinn in allem Wandel?

      Was ist der Sinn von diesem Tag?

      Ach, frag doch nicht, denn ohne Frage

      Dir eher Antwort kommen mag!

      Für alle Unentschiedenen

      Erstes Buch: Zivi

      Der Preis der Freiheit

      Tätige Reue

      12 Uhr 30 hatten wir ausgemacht. Per Telefon. Die vom Amt für Zivildienst und ich. Auf dem Rathausplatz in Kempten. Um diese Zeit waren nicht viele Leute zu sehen. Die meisten saßen wohl zuhause oder in einem der Gasthäuser hinter einem üppigen Teller. Dort drüben, die zwei Männer, das könnten die vom Amt sein. Oder Polizisten, die treten auch immer zu zweit auf. Auch sie hatten mich schon ausgemacht. Das war nicht schwierig, denn lange Haare und Bart trugen wenige, nach Meinung des Volkes nur Gammler und Schwule. Aber letztere hatten keinen Bart und auch die Haare eher kurz, um Nachstellungen zu entgehen! Ich hatte sie angerufen und gesagt, dass ich den Ersatzdienst, der auf Zivildienst umbenannt worden war, machen wolle. Ich wollte sie privat treffen. Aber das ging für sie nur außerhalb der Amtsstunden. Also hatten sie ihre Mittagspause geopfert und waren von Kaufbeuren hierhergekommen. Ich steuerte sie an. Sie kamen auf mich zu. Wir begrüßten uns.

      „Da haben sie sich ja in eine Situation gebracht, einfach so davon zu laufen! Aber es ist gut, dass sie am Ende doch noch bereuen…“ „Bereuen, was denn?“ „Nicht den Zivildienst gemacht zu haben!“ Ich musste lachen. „Das war die großartigste Zeit meines Lebens gewesen! Da würde ich es sogar bereuen, wenn ich Reue hätte!“ „Ja warum wollen sie denn dann plötzlich den Zivildienst machen?“ „Ich suche nach der absoluten Freiheit. In der Vergangenheit habe ich eine Weile ein Stipendium vom Staat bekommen, als ich das Abitur nachholte, habe dann aber nie studiert. Ich will dem Staat zurückgeben, was er mir gegeben hat. Dann werde ich frei sein!“ „Eigentlich müssten wir jetzt die Polizei rufen!“ „Sie haben mir am Telefon zugesichert, dass sie das nicht machen werden. Ich glaube nicht, dass sie ihr Wort brechen!“ Trotzdem schaute ich mich um, bereit, wieder unterzutauchen, wenn die mich linken sollten. „Wie kommen sie da drauf?“ „Freunde haben mir gesagt, dass sie okay sind und man ihnen vertrauen kann. Und außerdem haben sie ja in der Vergangenheit gesehen, dass mich nichts zurückhalten kann. Haben sie denn nicht auch manchmal Lust, alles hinzuschmeißen und einfach…“ „Reden wir lieber vom Grund unseres heutigen Treffens!“

      Meine Freunde, die gerade ihren Zivildienst machten