LIEST DU MIR WAS VOR? - Die letzten 10 Gute-Nacht-Geschichten. Mario Covi. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Mario Covi
Издательство: Bookwire
Серия: LIEST DU MIR WAS VOR?
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783738070866
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      Mario Covi, Hildrun Covi

      LIEST DU MIR WAS VOR? - Die letzten 10 Gute-Nacht-Geschichten

      4. Buch

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1. TIMO FLIEGT ZU DEN BEDUINEN

       2. FOGO ZÜNDELT

       3. SEPP, DER PFIFFIGE HIRTENJUNGE

       4. DER VERLIEBTE KRABBELKALLE

       5. MAX UND MIA WOLLEN NICHT SCHLAFEN

       6. LADI UND RICO

       7. EINE VERRÜCKTE IDEE

       8. DER KÜHNE KUNI

       9. ÜBERRASCHUNG

       10. OMA KÜMMERT SICH

       ANHANG

       Impressum neobooks

      1. TIMO FLIEGT ZU DEN BEDUINEN

      Nun also hatte Timo einen echten fliegenden Teppich als Bettvorleger. Wie aber sollte er das Ding zum Fliegen bringen? Timo versuchte alles Mögliche. Er setzte sich mit gekreuzten Beinen auf den Teppich und band sich einen Turban um den Kopf. Er probierte es mit anfeuernden Rufen: „Los! Flieg Teppich, flieg!“ Er versuchte es mit "Hokuspokus Fidibus!", mit „Simsalabim!“, mit „Abrakadabra!“ und anderen Zauberformeln. Es half nichts. Der fliegende Teppich war anscheinend doch nur ein „dreckiger Bettvorleger“, wie Mama gesagt hatte.

      Timo war enttäuscht. Da hatte er so viel über fliegende Teppiche und fremdartige Länder gelesen. Und er hatte sich ausgemalt, wie er Gefahren und Abenteuer als Held tapfer überstehen würde.

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      Eines Abends saß Timo wieder einmal traurig auf seinem Bettvorleger. Nervös fummelte er an einer kleinen Quaste, einem Bommel am Ende des Teppichs. Bislang hatte er dieses Anhängsel nicht besonders beachtet. Doch jetzt, mit einem Male, kam Leben in den Bettvorleger sobald er an dem Ding zog. Sollte das des Rätsels Lösung sein?

      Dann geschah alles viel zu schnell. Timo konnte sich gerade noch festklammern, und schon sauste er hoch über den Dächern dem aufgehenden Vollmond entgegen! Ein sehr befremdliches Gefühl erfasste den Jungen. Er hatte überhaupt keine Angst. Ja, er fühlte sich tatsächlich wie einer der Helden aus seinen abenteuerlichen Märchenbüchern. Und er flog zielstrebig durch die Nacht. So, als ob er genau gewusst hätte, wohin die Reise ging.

      Natürlich konnte Timo nicht wissen, wohin ihn der fliegende Teppich bringen würde. Als der Morgen dämmerte, sah er Wasser unter sich. So ein riesiges Gewässer konnte nur das Meer sein. Aber welches Meer? Hatte Papa nicht einmal gesagt, dass es weitaus mehr als die berühmten sieben Meere geben würde?

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      Doch bald sollte das blaue Meer hinter ihm liegen und er erreichte ein ganz anderes Meer. Soweit er schauen konnte, erblickte er Wogen aus Sand. Ein Meer voller Sanddünen, die wie Wellen bis zum Horizont rollten. Jetzt verstand er, weshalb man die Wüste auch Sandmeer nannte.

      Doch was war das dort unten? War das eine Karawane? Timo erblickte Kamele und abenteuerliche Gestalten in wallenden Gewändern! Das mussten Beduinen sein. Und so, als ob das eine der einfachsten Übungen für einen fliegenden Teppich wäre, landete Timo sanft im Sattel eines der besten Kamele. Nun ging es im Schaukelschritt durch die Wüste. Das war schon ein sehr eigenartiges Gefühl, so hoch oben auf einem Kamel zu reiten.

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      Die Beduinen sahen ziemlich wild und verwegen aus. Aber sie begrüßten ihn alle freundlich und taten so, als ob sie ihn längst erwartet hätten. Eigenartigerweise verstand er ihre Sprache. Sie reichten ihm süße Datteln und fragten, ob er einen guten Flug gehabt hätte. Und als Timo nach einer Weile auf seinem Teppich wieder davon flog, riefen sie hinterher: „Komm bald wieder, kleiner Freund!“

      Er hatte noch den freundlichen Ruf der Beduinen im Ohr, als er mitten in der Nacht auf seinem kleinen Teppich aufwachte. Noch etwas durcheinander kroch er müde unter die Bettdecke. Es kam aber auch vor, dass ihn seine Eltern schlummernd auf dem Bettvorleger fanden. Dann hob ihn Papa vorsichtig ins Bett. Aber jeden Abend reiste Timo auf dem fliegenden Teppich zu seinen Freunden in die Wüste, wo er stets spannende Abenteuer erlebte. Und jedes Mal, wenn er wieder nach Hause flog, riefen die Beduinen hinter ihm her: „Komm bald wieder, kleiner Freund!“

      2. FOGO ZÜNDELT

      Hatten wir es nicht alle befürchtet? Natürlich konnte es Fogo nicht lassen, ab und zu auszuprobieren, ob es noch klappt mit dem Funkensprühen. „Davon wird man bestimmt nicht gleich zum Drachen!“, beruhigte er sich, und fauchte und zischte und zündelte weiter.

      Papa und Mama Saurus waren stets darauf gefasst, dass sich Fogo auch irgendeine Verrücktheit angewöhnen könnte. Dragos und Pudis Macken waren allerdings zu ertragen. Die beiden hatten halt Spaß an ihrem außergewöhnlichen Können, Stimmen nachzumachen und Farben zu wechseln.

      Fogos schrulliges Fauchen war mittlerweile kein Geheimnis mehr. Papa ahnte, dass er das Feuerdrachenfieber ausbrütete. Das war dieser Drang, sich unbedingt als Flammenspucker, als Feuerspeier hervortun zu müssen. Ganz früher steckte man solche Dinokinder kurzerhand so lange in ein Wasserloch, bis sie sich das Feuerspucken abgewöhnt hatten. Papa und Mama nahmen sich vor, ihr Sorgenkind im Auge zu behalten.

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      Als es Fogo eines Tages gelang, einen richtigen Feuerstoß aus seinem Hals zu schleudern, brüllte er vor Begeisterung: „Waaahnsinn!!!“ Jetzt gab es kein Halten mehr! Er rannte zu einem nahen Gebüsch. Dort setzte er einige prächtige Baumfarne in Brand! Einfach so, aus Jux und Tollerei! Und als die Flammen himmelhoch loderten, brüllte er wieder begeistert: „Waaahnsinn!!!“

      Da war im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los! Von allen Seiten kamen die Dinos und der kleine Fogo bekam es knüppeldick: „Bist du total übergeschnappt!?“ – „Pfui, du Feuerteufel!“ – „Schäm dich, du mieses Drachenmonster!“ – „Ins Wasserloch sollte man dich stecken!“ – „Ja, aber kopfüber! Und dem kleinen Flammenzündler kräftig den Hintern versohlen!!!“

      Es war furchtbar. Fogo hätte sich am liebsten freiwillig in das tiefste Wasserloch verkrochen, so schämte er sich mit einem Mal.

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