S. N. Stone
Menschenseelen
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Widmung
Für Cordi, Monique und Steffi
Prolog
Er schaute sich das Blutbad an. Sie hatten IHN entkommen lassen und mit dem Leben dafür bezahlt. Frustriert strich er sich durch die Haare, sie hatten IHN unterschätzt, hätten eigentlich nicht sterben sollen. Er blickte zum Boden auf das Zeichen, es war unterbrochen. Er schüttelte den Kopf und atmetet tief ein. Er betete im Stillen, dass es nicht zu spät war.
„Rührt hier nichts an, bis ich es euch sage!“, befahl er den Männern, die ihn begleiteten.
Beim Hinausgehen zog er sein Handy aus der Hosentasche und wählte die Nummer, von der er sich geschworen hatte, sie nie wieder zu wählen. Scheiße! Aber es gab nur einen der helfen konnte und der musste das hier sehen.
1. Kapitel
Jenna Drescher verließ völlig übermüdet das Institut. Sie hatte fast 36 Stunden ununterbrochen gearbeitet, ebenso wie ihre drei Kollegen, die sogar jetzt noch im Labor saßen.
Es war dunkel und die Beleuchtung an der Hintertür, durch die sie gerade ins Freie getreten war, funktionierte wieder einmal nicht. Sie fröstelte und zog sich ihre Jacke enger um den Körper, dann ging sie schnellen Schrittes durch das Tor zum Parkplatz, auf dem ihr Auto stand. Gedankenverloren holte sie den Schlüssel aus der Tasche und steckte ihn ins Türschloss des alten, dunkelblauen 3er BMW. Ein heißes Bad, ein wenig Jazz, ein gutes Glas Rotwein und dann eine Mütze voll Schlaf, das war es, was sie brauchte, um die vielen Stunden Arbeit aus ihren Knochen zu vertreiben. Jen warf ihre Tasche auf den Beifahrersitz und stieg ein.
Morgen musste sie unbedingt ihre Mutter anrufen, sie hatte ihr schon fünf Nachrichten auf dem Handy hinterlassen, aber Jen war nicht dazu gekommen, sie zurückzurufen. Sie schloss die Tür, steckte den Schlüssel in das Zündschloss und drehte ihn. Der Wagen sprang zögernd an. Sie schaltete das Licht ein. Selbst ihre Schwester hatte schon eine Nachricht geschickt, mit der Bitte sie solle sich doch endlich mal melden und mit ihr teilte sie sich sogar eine Wohnung. Jen löste die Handbremse, legte den Gang ein und gab langsam Gas. Morgen, wenn sie ausgeschlafen hatte, würde sie sich mit allen unterhalten.
Abrupt stieg sie auf die Bremse und der Wagen kam mit einem Ächzen, ruckartig zum Stehen. Oh Gott! Da stand ein Mann genau vor der Stoßstange ihres Autos! Im Scheinwerferlicht erkannte sie ein blasses Gesicht und für einen kurzen Augenblick schien sie in seinen Augen den Schmerz der Welt zu sehen. Sie hatte ihn angefahren! Jenna ging von der Kupplung und der Motor erstarb, sie hatte ihn abgewürgt. Ihr Herz schlug wild in ihrer Brust. Sie schluckte schwer. Zitternd öffnete sie die Tür.
„Ach du meine Güte“, stammelt sie, während sie ausstieg, „es tut mir so leid, ich habe Sie nicht gesehen.“
Jenna ging auf wackligen Beinen zur Front ihres Fahrzeuges.
„Es tut mir so leid, ich hoffe Ihnen ...“
Der Mann stand in einem zerfetzten T-Shirt und Jeans vor ihr, keine Jacke, kein Mantel. In all dem Chaos, das in Jennas Gehirn herrschte, wunderte sie sich darüber. Es war Ende September und es war kühl, was veranlasste diesen Mann dazu hier, mit blutverschmiertem Shirt ohne Jacke vor ihr Auto zu laufen? Sie befand sich nun vor ihm und genau in diesem Moment brach er zusammen.
„Warum