Gordon Goh
Faszinierende Zeiten der Zukunft
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1: Das apokalyptische Zeitalter
Kapitel 2: Katastrophen der dritten Generation
Kapitel 3: Katastrophen der vierten Generation
Kapitel 4: Übergangsphase in die nächste Epoche
Kapitel 5: Das Zeitalter der versunkenen Asche
Kapitel 7: Das interstellare Zeitalter
Vorwort
Der Mensch ist ein Tier mit eigenen Ideen und Ideen wollen leben. Und egal, wie sehr der Mensch mit seinen Ideen verschmilzt und sich vom Ozean seines Ursprungs entfernt, so wird diese Idee immer Teil des Ursprungs, Teil des Ozeans und Teil des Universums sein.
Neo Hume
Dieses Buch ist ein Leitfaden durch die Zeiten von 2020 bis ins 22. Jahrhundert. Es beschreibt die Entwicklung dieser Welt aus der Sicht eines zeitlosen Historikers. Dieser wird in diesem Buch auf vier verschiedene zukünftige Zeitalter eingehen und schreibt dieses Buch, nachdem das erste dieser Epochen begonnen hatte.
Kapitel 1: Das apokalyptische Zeitalter
2020 ist ein Armutszeugnis des Homo sapiens und wird den Menschen wohl als das Jahr der Inkompetenz, der Intoleranz und der Inkonsequenz in Erinnerung bleiben. Es ist der Startschuss in ein Zeitalter der Abrechnung. Eine Zeit, die keiner verstehen oder akzeptieren will, sich aber weder vermeiden noch unter den Teppich kehren lässt. Eine Zeit, in der Ignoranten blind in ihr eigenes Verderben rennen und die Rücksichtslosigkeit und Beratungsresistenz die treibende Kraft menschlichen Versagens mit unzähligen globalen Auswirkungen sein wird.
Mit der folgenden Epoche in der Zeit von 2020 bis in die 2060er erzähle ich hier vielen Menschen bestimmt nichts Neues, dennoch ist sie hier ein entscheidendes Element, das hier genau beschrieben werden will. Eine Verkettung katastrophaler Ereignisse, die wir uns selbst zu verdanken haben, wird die Menschheit heimsuchen und plagen. Die als Coronavirus bezeichnete Pandemie ist der Startschuss in ein Zeitalter voller Chaos und Verzweiflung. Er ist das erste Ereignis, das die gesamte Menschheit heimsucht und millionen Leben und Existenzen ausslöscht. Auch wenn viele diese Welle der Zerstörung überstehen, wird sie jedoch nicht das einzige Unheil bleiben. Nach ihm werden noch weitere folgen, mit ähnlichen und sogar weitaus größeren Schäden, die es zu überstehen gilt.
Diese Erzkatastrophen bringen allerdings nicht nur Übel mit sich. Zum einen zwingen sie die Menschen dazu sich weiterzuentwickeln und treiben so den Fortschritt voran. Jedes Mal, wenn eine solche Geißel über die Welt fegt, werden die Menschen gegen die Widrigkeiten kämpfen müssen. Das ist ein Krieg gegen den Untergang. Dabei wird es jedes Mal unzählige Tote geben und die Weltbevölkerung dezimieren. Diejenigen, die stark und schlau genug sind sich durchzukämpfen, werden überleben und Fähigkeiten entwickeln, die es ihnen ermöglichen, sich selbst und die Menschheit voranzutreiben. Wie diese Fähigkeiten aussehen, kann man schlecht voraussagen. Aber eines ist sicher. Damit macht der Mensch große Schritte in die nächste Stufe der Evolution und in ein neues Zeitalter, das nur von Menschen bevölkert werden kann, die sich diesen Herausforderungen stellen können. Und die, die es nicht schaffen, werden vom Schicksal einfach ausselektiert. Das ist kein Urteil meinerseits, denn ich mache diese Regeln nicht. Und dennoch wird sich jeder Mensch diesen Spielregeln beugen müssen. Sogar menschliche Gesetzgeber können sich dem Gesetz der Natur nicht widersetzen und unterliegen diesem. Das war schon immer so. Es bedeutet auch nicht den Untergang der Menschheit oder der Welt. Die Natur hat auch schon andere Massensterben überdauert. Zu glauben, dass der Homo sapiens die Natur komplett auslöschen und die Welt vernichten könne, ist menschliche Überheblichkeit. Damit macht sich der Mensch des 21. Jahrhundert nur wichtiger als er ist. Der Zustand unserer Welt ist ein oszilierendes Spektakel. Nach jedem aufsteigenden Ast folgt ein absteigender Ast und umgekehrt. Diese Oszillation ist eine Konstante im Universum und wird sich nicht einfach ändern, nur weil der Mensch sich den ewig aufsteigenden Ast wünscht oder daran zweifelt. Auch das ist reine menschliche Überheblichkeit. Vielmehr ist das ein Strom in der Entwicklung unseres Planeten, dem man sich anpassen muss. Ein reißender Strom aus Chaos. Und Chaos ist wie Wasser. Wenn man lernt, darin zu schwimmen, wird man nicht ertrinken. Das ist Evolution. Und Evolution ist ein Gesetz. Die Apokalypse ist nur der Untergang der Willensschwachen, der Ignoranten, der Feigen und der Sturen. Aber sie ist ein goldenes Zeitalter für die Innovativen und der Kreativen, der Schlauen, der Mutigen und der Vernünftigen. Sie werden mit den Fähigkeiten belohnt, die wir uns nie erträumt hätten. Fähigkeiten, die unsere menschliche Vorstellungskraft übertreffen und für uns sogar physiologisch und philosophisch unmöglich erschienen. Das Selbsverständliche wird durch das Unvorstellbare ersetzt. Und dieses Zeitalter wird Individuen und Gesellschaften prägen, die später als Legenden angesehen werden. Und viele von Ihnen hocken noch wie rattenartige Vorfahren vor 65 Millionen Jahren in Erdlöchern, um nur auf den Moment zu warten, in dem die titanischen Dinosaurier vom Schicksal ihrer Größe ausradiert werden, um Platz für die neuen Überlebenskünstler und ihre Ideen zu schaffen.
Ich habe mir vorgenommen, die Erzkatastrophen zu klassifizieren und ihnen sowie den Menschen, die sie überleben, einen Namen zu geben. Die, die überleben, haben nicht nur Stärke bewiesen, sondern auch unglaubliches Glück. Daher ziehe ich es vor, die Überlebenden dieses Zeitalters als Fortunarier zu bezeichnen, auf die allerdings erst im Kapitel über das nächste Zeitalter eingegangen wird. Die, die dem apokalyptischen Zeitalter ausgesetzt sind, werden zu apokalyptischen Zeugen. Und es wird unter ihnen solche geben, die ein Gespür für die Strömung des Chaos entwickeln und lernen, wie man sich diesen zunutze macht und sich dadurch Vorteile verschafft. Dies sind Chaosbändiger. Manche von ihnen treiben den Fortschritt der Menschen voran, andere stürzen die Menschheit mit ihrem Talent ins Verderben.
Die Katastrophen können in vier Generationen aufgeteilt werden, wobei die erste Generation für uns schon fast alltäglich und die zweite zumindest bekannt ist. Die Generationen unterscheiden sich durch folgende Charakteristika:
Katastrophen der ersten Generation sind unter anderem gewöhnliche Erdbeben, Stürme und Heuschreckenplagen, die regional auftauchen und dort nach bereits kurzer Zeit aufhören. Die Folgen dieser Katastrophen verursachen zwar immer noch ein erhebliches Leid, können jedoch durch Rettungsdienste und Notfallprotokolle nach wenigen Wochen wieder behoben werden, sofern man die Ressourcen entsprechend einsätzt.
Katastrophen der zweiten Generation sind langfristiger und kündigen sich saisonal frühzeitig an. El Nino ist ein solches Ereignis. Es hat größere Auswirkungen auf die Welt und greift auf viele Regionen über. Dennoch gibt es viele Nationen, die die Auswirkungen kaum spüren und hauptsächlich über die Medien etwas davon mit bekommen.