M.G.St. Magic Good Stories
E-Book-Stories
Blutkinder
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Inhaltsverzeichnis
Samstag
"Ich bin ein Vampir und sauge dir jeden Tropfen Blut aus deinem süßen Hals!", rief Thomas. Er fauchte Christine an und bleckte seine falschen Eckzähne. Mit ausgebreiteten Armen kam er auf sie zu und hüllte sie in den schwarzen Seidenumhang mit ein.
"Du bist kein Vampir. Du bist ein Irrer." stellte das Mädchen lachend fest. Der Kragen seines Capes kitzelte sie an der Wange. Christine zog die Schulter hoch, als der Vampir in ihren Hals beißen wollte. Dabei löste sich eines der angeklebten Beißerchen und fiel in den Ausschnitt der Prinzessin.
"Verdammt, ich hab einen Eckzahn verloren!", schimpfte er. Christine holte das Plastikteil aus ihrem Büstenhalter. Unter Gelächter präsentierte sie ihrem Liebsten seinen Zahnschmuck.
"Du bist schon der richtige Blutsauger." grinste sie. "Nicht einmal anständig zubeißen kannst du, ohne dir dabei das Gebiss zu ruinieren."
"Wir hätten doch den teuren Kleber kaufen sollen." murrte Tom.
"Jetzt ist es zu spät, um ihn wieder anzukleben." bemerkte seine Freundin. "Wir müssen los. Ich will die Party auf keinen Fall verpassen."
Das Motto der Party lautete Märchen- und Fantasiewesen. Christine freute sich schon seit Wochen darauf. Unter einigen wenigen Personen, hatte sie noch Karten ergattert.
Einmal im Jahr wurde so eine Veranstaltung in der großen Stadthalle abgehalten. Monate vorher war sie bereits vollkommen ausgebucht.
Der Bürgermeister scheute dabei keine Kosten, um den jungen Leuten diesen Zeitvertreib bieten zu können. Bei jedem Fest wurde einer der angesagtesten Top-DJ's engagiert. Außerdem gab es eine Maskenprämierung. Dieses Jahr winkte eine Luxusreise in den Süden, als erster Preis. Der zweite Gewinner bekäme immerhin noch ein Wellness-Wochenende in einem fünf Sterne Hotel und Nummer Drei, würde sich über einen 50-Euro Gutschein für das nahe gelegene Einkaufszentrum freuen.
In der Kleinstadt war nicht viel geboten und so ein Event war eines der wenigen Highlights, die man sich nicht entgehen lassen konnte.
"Aber ich will kein einzahniger Vampir sein." maulte Tom, als seine Prinzessin ihn am Ärmel ziehend durch die Tür manövrierte.
"Das hättest du dir vorher überlegen müssen. Bevor du mich gebissen hast."
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