Todd Huizinga
WAS EUROPA VON TRUMP LERNEN KANN
Die Krise des alten Kontinents und das neue Amerika
Impressum
Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN: 978-3-86408-220-7
Satz und Layout: FrankPetrasch
Alle Übersetzungen aus dem Englischen von Todd Huizinga.
© Copyright: Vergangenheitsverlag, Berlin/2017
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Gewidmet meiner geliebten Frau Vici zu unserem dreißigsten Hochzeitstag
Inhalt
Das Unbehagen: rechts wie links
Der Verwaltungsstaat und das Schwinden der Demokratie
Identity Politics, politische Korrektheit und die Beraubung der Freiheit
Postmodernismus: Leugnung der Wahrheit, Aushöhlung der Freiheit
Verwaltungsstaat und Postmodernismus
Die globale Neubestimmung der Menschenrechte
Die Destabilisierung der Politik in Europa
Donald Trump und die Rückkehr zur Demokratie
Donald Trumps Abrechnung mit dem Marktfundamentalismus
Donald Trump gegen das gesetzlose Vermächtnis der amerikanischen Linke
Donald Trump und die Überwindung der offenen Grenzen
Donald Trump und das Recht auf Leben
„Post-Truth“ und die Verkennung von Donald Trumps New Yorker Schnauze
Trump und Europa: Was Europa von Donald Trump lernen kann
Trump und die EU: Nationalismus,Patriotismus, Demokratie
Der transatlantische Trump: die NATO und Russland
Trump gegen die globale politische Korrektheit der EU: Israel
Trump und die Offenheit zum religiösen Glauben
Nachwort: Ein Konservatismus für Amerika und Europa
Vorwort
In Europa ist die Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten der USA weitgehend auf heftige Ablehnung gestoßen. Man meint, er sei ein gefährlicher Populist, ein Feind der EU und Freund Putins, und vor allem ein unberechenbarer und hemmungsloser Elefant im „Porzellanladen“ der Weltpolitik.
Trotz aller auch berechtigten Kritik an einzelnen Handlungen des neuen Präsidenten verkennen jedoch die verzerrten Schilderungen in den Medien die zentrale Stärke Donald Trumps. Effektiver als alle anderen Politiker in den USA hat er, auch wenn er seine Schwächen hat, seinen Finger an den Puls der Zeit gelegt. Er hat die Notwendigkeit erkannt, die politischen Gepflogenheiten und Strukturen in den USA grundlegend zu reformieren – viele würden sagen auszumisten – und das nicht, um radikale Neuerungen herbeizuführen, sondern um die Errungenschaften des amerikanischen Systems zu bewahren. „In order to make America great again“: Um Amerika wieder groß werden zu lassen. Eine ähnliche, ebenso notwendige Aufgabe steht Europa bevor. Auf beiden Seiten des Atlantiks stehen wir vor der Herausforderung, dass sich die Menschen wieder verantwortlich für die Politik fühlen, um die bedrohten politischen Freiheiten und Rechte sowie den Wohlstand, die wir im Westen erreicht haben, gegen eine unverantwortliche, erstarrte und abgehobene politische, wirtschaftliche und intellektuelle Elite zu sichern.
Es ist schließlich nicht so, dass vor Donald Trump die Welt in Harmonie und Frieden lebte und erst durch eine einzige Person alles aus den Fugen geraten ist. Es lag und liegt vieles im Argen. Viele Konflikte konnten trotz jahrelanger Anstrengungen nicht gelöst werden. Fronten haben sich verhärtet. Eine gähnende Weltanschauungskluft zwischen Konservativen und Progressiven, die gegenseitig ihre unterschiedlichen Wahrheitsauffassungen nicht mehr anerkennen, scheint sich immer weiter zu verbreitern. Vor diesem Hintergrund ist Donald Trump, mit seinem Anspruch, die weitgehend verlorene Volkssouveränität in Amerika wiederherzustellen, eine Antwort auf die weltanschauliche Balkanisierung unseres postmodernen Zeitalters. So stellt das Erscheinen Trumps auf der Weltbühne eine Gelegenheit dar, festgefahrene politische Dogmen neu zu bewerten und allgemeine politische Denkgewohnheiten, die von dem weit verbreiteten Relativismus unserer Zeit geprägt sind, zu hinterfragen.
Von Grund auf benötigen wir eine Rückkehr zur Freiheit, die fest