Barca. Dietrich Schulze Marmeling. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Dietrich Schulze Marmeling
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783895337963
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Dietrich Schulze-Marmeling

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

       Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

       2. Auflage Mai 2010

       Copyright © 2010 Verlag Die Werkstatt GmbH

       Lotzestraße 22a, D-37083 Göttingen

       www.werkstatt-verlag.de

       Alle Rechte vorbehalten.

       Satz und Gestaltung: Verlag Die Werkstatt

       ISBN 978-3-89533-796-3

      Inhalt

       Prolog

       Vorwort

       1 Hans „Joan“ Gamper oder: Vom „Klub der Fremden“ zum Symbol Kataloniens

       2 Ein Fußballklub, ein Diktator und erste Stars

       3 Fußball und Bürgerkrieg

       4 Ein Superstar, ein Superstadion und ein Team der fünf Pokale

       5 Kulturtransfer: Der „totale Fußball“ kommt nach Katalonien

       6 El Salvador: Ein Niederländer erlöst Katalonien

       7 Ein Baulöwe und ein „blonder Engel“

      8 Die Rückkehr von El Salvador

       9 Ein „Poet unter Machos“ und eine „permanente Stimme aus dem Off“

       10 Die „katalanische Republik des FC Barcelona“

       11 Die Kunst des schönen Spiels

       Bilder zum FC Barcelona

       Daten zum FC Barcelona

       Zeittafel zum FC Barcelona

       Literatur

       Danksagung

       Der Autor

       Zum Weiterlesen

      Prolog

      „Für uns Nichtgläubige ist Barça ideal. So haben wir etwas, woran wir glauben können. Barça verspricht uns ein Leben nach dem Tod.“ Sergie Pàmies

      „Barça-Anhänger erleben bei Siegen ein fast orgiastisches Glücksgefühl und fallen bei Niederlagen in schwerste Depressionen. Das Irrationale ist ein Bestandteil des menschlichen Bewusstseins, man sollte immer einen irrationalen Aspekt in sich pflegen. Warum beispielsweise sollte es nicht die fußballerische Religiosität als Alternative zur Religiosität in der Politik geben können?“ Manuel Vázquez Montalbán

      „Für den Klub zu sein hieß, gegen das Regime zu sein. Deshalb wird Barça immer mehr sein als nur ein Verein.“ Sergie Pàmies

      „Francos Besatzungstruppen betraten die Stadt. Auf dem vierten Platz der Liste der Organisationen, die nun verfolgt wurden, stand hinter den Kommunisten, Anarchisten und Separatisten der Barcelona Football Club. (…) Barça ist die epische Waffe eines Landes ohne Staat. Barças Siege sind wie die Athens über Sparta.“ Manuel Vázquez Montalbán

      „Während der Franco-Zeit waren Barças Siege ein Placebo, um den Hunger nach Freiheit zu stillen.“ Sergie Pàmies

      „Selbst wenn Claudia Schiffer und Naomi Campbell zusammen splitternackt im Camp Nou flanierten, wie lange würden die Menschen wohl hinschauen? Zehn, zwanzig Sekunden vielleicht, bis zum nächsten aufregenden Angriff über Laudrup oder Stoichkov oder Guardiola oder wen auch immer in dieser großartigen Mannschaft, die damals den aufregendsten Fußball der Welt spielte.“ César Luis Menotti (über Johan Cruyffs Dream-Team)

      „Sehr viele Leute, die hier eine Jahreskarte für Barça haben, haben hier auch eine Jahreskarte für das Konzerthaus oder die Oper. Die Katalanen interessiert beides, und sie sehen darin auch keinen Widerspruch. Das wiederum merkt man an der Stimmung im Stadion, die ist ganz anders als in England. Viel zurückhaltender, viel opernhafter.“ José Carreras

      „Was diese Jungs können, ist magisch. Das ist Kunst. Kunst hat heute so viele verschiedene Ausprägungen. Einer wie Ronaldinho liegt irgendwo zwischen bildender Kunst und einem Künstler auf der Bühne.“ José Carreras

      „Natürlich ist Barcelona in erster Linie ein Fußballklub: Wie alle Klubs versucht man, Spiele zu gewinnen und Prestige aufzubauen und zu bewahren. Doch es ist auch ein Verein mit einer Geschichte von 105 Jahren, die eng mit Werten wie Sportlichkeit, Fairness, Universalismus und Gemeinwohl verknüpft sind. Außerdem wird der Klub auch eng mit seinem Territorium in Verbindung gebracht. Wir respektieren jeden, der die gleichen Werte respektiert: Barcelona ist ein wichtiger Integrationsfaktor für die Menschen, die zum Leben und Arbeiten nach Katalonien kommen. Menschen aus vielen verschiedenen Ländern sehen in Barça eine Integrationsmöglichkeit. Hier können sie Gemeinschaft erleben und haben ein Forum, wo sie mit der katalanischen Gesellschaft in Kontakt kommen können. Barcelona ist in gewisser Weise ein Abbild der Stadt und der Region Katalonien. Daher sind wir mehr als ein Klub.“ Joan Laporta, Februar 2005

      „Das Vereinsmotto ‚Mehr als ein Klub‘ stimmt. Barça ist eine Weltanschauung.“ Udo Lattek

      „Es ist, als bleibe für Barcelona die Welt stehen.“ Thierry Henry

      Vorwort

      Am 29. November 1899 wurde in einer Turnhalle in Barcelonas Altstadt der Football Club Barcelona aus der Taufe gehoben. Initiator der Gründung war der Schweizer Hans Gamper, erster Präsident wurde der Engländer Walter Wild. Die Gründungsmitglieder waren in ihrer Mehrheit Ausländer und Protestanten, Fremde in einem Land, dessen Verfassung die „katholische, apostolische, römische Religion“ zur Staatsreligion erklärte und einzig deren Zeremonien und öffentliche Kundgebungen zuließ.

      Barcelona wurde in diesen Jahren zum Manchester Spaniens, eine Stadt, deren Rhythmus von Handel und Industriearbeit bestimmt wurde. Hunderttausende zogen in die staubige, graue und laute Industriestadt voller Schlote und Elendsquartiere, die damit einen vorzüglichen Nährboden für den Fußball bot. Denn Fußballhochburgen entstanden oftmals dort, wo viele Menschen Einwanderer waren und nur einen schwachen Bezug zum Territorium hatten,