Wyatt Earp Staffel 7 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740941321
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Hellmers rasch dahin.

      Tag für Tag, vom frühen Morgen bis zum späten Abend, lief Hellmers umher und suchte Arbeit.

      »Wenn man erst Fuß fassen könnte«, sagte er immer wieder abends zu seiner Frau, »dann haben wir bald das Geld für ein eigenes Haus zusammen.«

      Aber das Schicksal war offenbar immer noch gegen die Auswanderer aus der graußen Vorstadt Sou-thamptons.

      Dabei schien sich zunächst alles so gut anzulassen.

      Ric hatte in einer Sägemühle einen Hilfsarbeiterposten gefunden und verdiente zwar nicht viel, aber immerhin doch genug, um seine Familie durchbringen zu können.

      Die Frauen arbeiteten in der Küche einer Schenke, halfen, die Speisen zuzubereiten und spülten und säuberten die sechs Gastzimmer des Fremont Saloons.

      Drei Wochen erst waren sie in der Stadt, und schon zogen sich wieder schwarze Wolken über ihnen zusammen.

      *

      Eines Abends ritten drei Männer in die Stadt. Sie trugen helle Jacken und helle Hüte, und man konnte sofort sehen, daß sie nicht in die Berge gehörten.

      Auch die Manier, wie sie die Revolver trugen, zeigte, daß sie nicht hierher paßten.

      Der auffälligste von ihnen war ein langer Bursche mit gelblichem Gesicht und grünen Augen. Er hatte seinen flachkronigen Hut schräg auf dem Kopf sitzen, und das Sturmband hing bis auf die Brust hinunter.

      Sehr tief über seinem rechten Oberschenkel baumelte ein Armeerevolver. Er kannte diese Typen. Es waren Männer, die nicht aus den Bergen kamen. Sie kamen auch nicht von der Hochebene Colorados.

      Diese Typen stammten von weither aus dem Osten.

      Die drei hatten die Theke erreicht, lehnten sich dagegen und stützten sich lässig auf die Ellbogen.

      Dann sagte der Gelbgesichtige mit einem seltsam steifen Englisch:

      »Dreimal Scotch.«

      Der Wirt zog bedauernd die Achseln.

      »Tut mir leid, ich habe nur braunen Kentucky.«

      Der Gelbgesichtige zog seine grünen Augen zu schmalen Spalten zusammen und belferte:

      »Keine Scherze, Mister. Wir wollen Scotch!«

      Ernest Wilkins, der Salooner, schüttelte ärgerlich den Kopf.

      »Ich sagte schon, daß ich nur braunen Kentucky habe, und das ist die Wahrheit.«

      Der Gelbgesichtige verzog auf eine widerliche Weise den Mund, während er sich mit dem Mittelfinger der rechten Hand über seinen dünnen Schnurrbart strich.

      »Well, Schnapspanscher, wir wollen nicht streiten, weil wir friedliche Leute sind. Dann gib uns einen Ohio.«

      So viel Unverschämtheit verschlug dem Salooner die Sprache.

      Er ließ die Hände von der Theke sinken und hatte im nächsten Augenblick die Faust des Gelbgesichtigen am Kragen.

      »Die Hände immer schön oben auf dem Tisch lassen, sonst gibt’s Ärger.«

      Wilkins schnappte nach Luft.

      »Wenn ich Ihnen sage, daß ich nur braunen Kentucky habe, dann kann ich Ihnen keinen Ohio geben und auch sonst nichts. Und wenn es Ihnen bei mir nicht gefällt, dann reiten Sie doch am besten weiter.«

      »Das könnte dir so passen, du feistes Stinktier«, zischte ihn der Gelbgesichtige an. »Wir warten hier auf ein paar Freunde.«

      »Wann kommen die?« entfuhr es dem Wirt.

      »Heute – morgen – übermorgen – oder vielleicht erst in einer Woche. Spielt ja keine Rolle. Du wirst uns zunächst drei Zimmer geben und dann dafür sorgen, daß ein Riesensteak auf den Tisch kommt.«

      Nach dem Essen, das der Wirt in der Küche bestellt und den drei gefährlich aussehenden Gästen selbst serviert hatte, führte er sie hinauf auf ihre Zimmer.

      Auf der rechten Seite am Ende des Korridors stand eine Tür offen.

      Patricia Hellmers trat mit Schaufel und Besen eben auf den Gang, wollte an den Männern vorbei und blieb plötzlich wie angenagelt stehen.

      »Newton«, entfuhr es ihr.

      Ja, es war der Manchester Man, der sie da grinsend fixierte.

      »Das ist ja eine großartige Überraschung«, näselte er. »Die hübsche Pat Hellmers!«

      Das Mädchen wollte sich an ihm vorbeischieben, wurde aber von ihm aufgehalten.

      »Weshalb so eilig, Süße? Laß dich doch mal ansehen. Du bist ja noch hübscher geworden. Wie lange haben wir uns jetzt nicht gesehen? Das muß doch schon über ein Jahr her sein.«

      »Wir haben uns seit der Stunde nicht mehr gesehen, Mister Newton, in der Sie mit dem Mann, der Fred Hellmers erschoß, davongegangen sind.«

      Newtons Gesicht hatte plötzlich etwas Maskenhaftes an sich.

      »Es wird gut für dich sein, Pat, wenn du dir einen anderen Ton zulegst. Es gefällt mir nicht, wenn jemand so mit mir spricht.«

      Pat wollte weiter.

      Da stieß Newton sie brutal zurück.

      »Warte doch. So schnell beendet man doch nicht ein Wiedersehen nach so langer Zeit.Was ist mit deinem Anhang? Wo treibt sich der Alte herum? Hat deine Mutter den kleinen Schreck in Kansas City überlebt? Und was macht Mike, der Dummkopf, der sich in Kansas City gleich die Zähne ausschlagen ließ? Hell and devils, seid ihr mit den zwei Holperkisten tatsächlich bis hierher gekommen? Die Gäule müssen euch doch schon in Kansas zusammengebrochen sein. Das muß ja ein prächtiges Bild gewesen sein, wie ihr die Karren dann selber gezogen habt.«

      Die Augen des Mädchens schossen Blitze.

      »Ich habe Ihnen damals gesagt, was ich von Ihnen halte, Newton, und das hat sich auch nicht geändert. Lassen Sie mich durch.«

      Der Mann spreizte die Beine und verschränkte die Arme, dann stieß er eine blecherne Lache aus und meinte:

      »Weißt du, daß ich deinewegen damals den irrsinnigen Treck nach Kansas City mitgemacht hatte? By gosh, was war ich doch noch für ein Idiot. Ich hätte damals schon einfach das tun sollen, was ich heute tun werde.«

      Patricia erblaßte. Sie wich einen Schritt zurück.

      »Was – werden Sie heute tun, Mister Newton?«

      »Dieser Dickwanst hier zeigt mir jetzt mein Zimmer, und du wirst es dir merken. Denn es ist dasselbe Zimmer, in dem ich gegen elf Uhr auf dich warten werde.«

      Um die Lippen des Mädchens zuckte es.

      »Ich habe es immer gewußt, Sie sind ein schlechter Mensch. Nicht nur ein Feigling.« Damit rannte sie an ihm vorbei.

      Der Manchester Man drehte sich um und rief ihr nach:

      »Ich nehme das letzte Zimmer, Pat. Die Bude, aus der du eben gekommen bist. Elf Uhr! Vergiß es nicht, sonst wirst du es bereuen!«

      *

      Gegen Mitternacht schlug oben die Tür des letzten Zimmers krachend ins Schloß.

      Der Wirt hörte den Engländer mit stampfenden Schritten den Gang durchqueren und dann in den Treppenflur kommen.

      »Salooner!«

      Wilkins hatte vor Angst den Atem angehalten.

      »Salooner!« bellte der Manchester Man noch lauter.

      »Ja…?« kam es zaghaft über die Lippen des Dicken.

      »Komm her!«

      Wilkins schob sich langsam hinter seiner Theke vor und kam an die Treppe.

      »Wo ist sie?« donnerte der Brite ihm entgegen.

      »Wer?«

      »Frag