Das Geheimnis der Letzten. Fritz Binde. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Fritz Binde
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Контркультура
Год издания: 0
isbn: 9783958932715
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      Erzählungen

      Fritz Binde

      © 1. Auflage 2021 ceBooks.de im Folgen Verlag, Langerwehe

      Autor: Fritz Binde

      Cover: Caspar Kaufmann

      ISBN: 978-3-95893-271-5

      Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de

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       Vorwort des Verlags

       Zum Geleit

       Die Geierfeder

       Die Goldseife

       Der brennende Bart

       Das Lachen der Ältesten

       Bahnwärter Grundmann

       Der kalte Kaffee

       Die drei Eiszapfen

       Letzte Seite

      Am 30. Mai 1867 wurde Fritz Binde geboren und wurde von einem überzeugten Anarchisten zu einem Evangelisten der Gebildeten. Leider ist er fast 150 Jahre nach seiner Geburt bei den meisten Evangelikalen in Vergessenheit geraten.

      Er war aber nicht nur Evangelist sondern vor allem ein brillanter Erzähler. Eins seiner meistgelesenen Bücher war der Geschichtenband „Die Letzten“.

      Mögen diese originellen Erzählungen, hinter denen sich viel eigenes Erleben des Verfassers verbirgt und aus denen immer wieder der Evangelist mit einer „brennenden“ Retterliebe spricht, auch in unseren Tagen vielen dazu helfen, das ,,Geheimnis der Letzten“ zu erfassen!

      Liebst du gern bunte Geschichten? Hier sind einige, recht bunte und wunderliche, wie sie Gott geschehen lässt. Ein Bibelwort steht über jeder Geschichte; auf das achte am meisten, es ist das Bleibende. Immer noch enthält das Leben, wie der Herr des Lebens es geraten oder auch missraten lässt, die eindringlichste Predigt. Wer versteht sie aber? Nur der, der die Predigt der Bibel versteht; denn Leben und Bibel gehören zusammen. Deshalb enthält die Bibel auch die lebendigsten Geschichten.

      Darum hat der Verfasser gemeint, beides, Bibel und Leben, zusammenstellen zu müssen. Er hofft, dass dadurch mancher ehrliche Leser zum heilsamen Ärgernis an sich selber gelange und bereit werde, zu den ,,Letzten“ überzugehen, denen die köstliche Verheißung gilt: „Die Letzten werden die Ersten sein“ (Matth. 19, 30).

      Fritz Binde

      „… und ist nicht reich in Gott“ Luk. 12, 21

      Heute war wieder ein Tag, an dem er die blaue Brille vor dem Hause, das Wahrzeichen seines Geschäfts, am liebsten hätte entzweischlagen mögen.

      Er zählte noch einmal das Geld, das auf dem Tische lag. Es reichte noch nicht einmal aus, die Hälfte der Miete zu bezahlen, und morgen war die ganze Miete fällig.

      „Hast du dich auch nicht verzählt?“, fragte die Frau, die neben ihm saß, „du verzählst dich häufig.“

      Niedergeschlagen schüttelte er den Kopf.

      Aber sie zählte trotzdem noch einmal. Wie ein Kind betippte sie mit dem Finger ihrer schönen, weißen Hand jede Münze und nannte laut die Summe. Aus ihrer Stimme klang die anerzogene Ehrfurcht vor dem Wert des Geldes.

      Gequält hörte er zu. Plötzlich fühlte er sich an die Art erinnert, wie ihr verstorbener Vater Geld zählte, an die Art, wie ihr Vater damals die Mitgift hinzählte. Er schauerte, und sein Blick floh die schöne Hand.

      „Es stimmt“, sagte die junge Frau und sah ratlos traurig auf das Geld. Scheu beobachtete der Mann ihren hilflosen Kummer.

      Unten im Flur gähnte der Metzger, der Hausherr. Er gähnte wie ein Raubtier. Die geröteten Lider der Frau schlugen über die bekümmerten Augen mit dem Flügelschlag erschreckter Tauben …

      Der Mann übersah das Bild seines Weibes und verglich: unten in der frischgestrichenen Küche vor dem neuen, prunkenden Herd sitzt das Weib des dicken Metzgers, breit und selbstgefällig und zählt wahrscheinlich schon lüstern die Taler, die morgen auf dem Tische liegen sollen, und hier sitzt

      hilflos und bekümmert seine treue, goldene Hanna …

      „Was willst du tun?“, fragte sie.

      Er antwortete noch nicht, er dachte: Und das ist derselbe Metzger, der sich einmal rühmte, er habe es herausgebracht, es gäbe nur zweierlei Menschen: Lumpen und Spitzbuben. „Ich will lieber zu den Letzteren gehören“, pflegte er zu betonen. „Bei mir heißt es: Nehmen ist seliger denn Geben.

      Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, ich wollte den Leuten wohl die richtige Brille auf die Nase setzen! Kupfer bekämen sie, und Gold müssten sie bezahlen!“ Auf diese Art hatte der Dicksack mit den Schweinsaugen sein Haus und Kapital erworben und lachte die Lumpen aus. Und gähnte wie ein verdauendes Raubtier! Und hier lag noch nicht einmal die Hälfte des Hauszinses auf