Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783959796767
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blieb stehen.

      Wyatt kam langsam in den dunklen Flur und blieb vor ihr stehen. »Miß Dita.«

      »Ja –« Das Mädchen schluckte.

      »Ich wollte Sie noch etwas fragen. Wenn ich von meinem Ritt zurückkomme, darf ich dann noch mal hier vorbeikommen, ehe ich nach Dodge weiterreite?«

      »Ja!« Sie hatte es fast zu hastig hervorgebracht. Beschämt von ihrer zu schnellen Antwort eilte sie die Treppe hinauf in ihr Zimmer, stieß die Tür auf, zog sie hinter sich zu und lehnte sich dagegen.

      Der Rancher, der die Worte Wyatts noch gehört hatte, wußte nun, daß der Funken im Herzen seines Kindes noch nicht verlöschen würde.

      *

      Sheriff Sutcher hatte große Augen gemacht, als der Missourier plötzlich in der Tür des Offices stand.

      »Mister Earp!«

      »Yeah – es ging ein bißchen schnell.«

      »Haben Sie ihn etwa schon?«

      »Leider nicht«, antwortete Wyatt. »Dafür hatte er mich.« Er berichtete dem Sheriff kurz sein Erlebnis.

      Sutcher hatte ihm schweigend zugehört. Nun zog er seine zernagte Maiskolbenpfeife aus der Tasche und meinte: »So, bei Hogart waren Sie. Hm, da waren Sie gut aufgehoben. Das sind nette Leute. Ich habe noch die Frau gekannt, eine Seele von einem Menschen:«

      Diesmal nahm Sutcher auf Wyatts Veranlassung den Steckbrief gegen Sherman auf. Ja, er schickte seine beiden jungen Helfer los. Nachforschungen nach Shermans Verbleib anzustellen.

      Auch Wyatt selbst ritt die Mietställte, Hotels und Boardinghäuser ab. Aber vergeblich. Von Sherman keine Spur.

      Wyatt hatte es auch nicht erwartet, daß sich der Mörder wieder in der Stadt aufhalten würde. Der Mann hatte schließlich Grund genug, Keystone zu meiden. Der Marshal hatte lange mit dem Sheriff gesprochen und würde ganz bestimmt nicht vergessen haben, über ihn Nachforschungen anzustellen. Daß er das getan hatte, war Sherman durch die Tatsache, daß der Marshal ihm gefolgt war, bestätigt worden.

      In der Frühe des nächsten Morgens ritt Wyatt weiter. Er strebte dem Smoky Hill River zu, weil er vermutete, daß Sherman seine alte Richtung, die er vorher so beharrlich verfolgt hatte, wieder eingeschlagen hatte.

      Er streifte am Vormittag eine kleine Ansiedlung, in der er eine Rast einlegte und sich mit den Leuten unterhielt.

      Nein, niemand hatte in letzter Zeit einen Reiter mit zwei Pferden gesehen. Auch keinen einzelnen Mann, der einen Fuchs geritten hätte.

      Wyatt behielt trotzdem die Richtung bei.

      Bei einbrechender Dunkelheit erreichte er Hatch. Da er ziemlich abgespannt war, nahm er gleich im ersten Hotel ein Zimmer. Ein schokoladenfarbener Junge hatte den Falben in Empfang genommen und war damit im Hof verschwunden.

      Wyatt stand eine Weile oben am Fenster und blickte auf die Straße hinunter. Es herrschte nicht viel Betrieb in der Stadt. Gegenüber lag ein schmalbrüstiger Saloon, dessen Pendeltür sich nur ein einziges Mal bewegt hatte, nämlich, als ein vierschrötiger Mann herauskam und mit schweren Schritten die Straße überquerte.

      Wyatt, der seinen Waffengurt schon abgeschnallt hatte, band ihn wieder um, setzte seinen Hut auf und ging hinunter.

      Langsam überquerte er die Straße.

      Vor der Schenke blieb er stehen und sah über die Türhölzer hinein.

      An der Theke lehnten drei Männer. Vorn an einem der grüngestrichenen Spieltische saßen vier Kartenspieler. In einer düsteren Ecke hockten noch zwei ältere Männer beieinander.

      Der kahlte Schädel des Wirtes spiegelte sich auf eine lächerliche Weise in dem gewaltigen Thekenspiegel.

      Wyatt schob die Türen auseinander und trat ein. Schlendernd näherte er sich der Theke.

      Die drei Gestalten, die nebeneinander lehnten, blickten sich um. Wyatt sah in drei wahre Galgenvogelgesichter.

      Der Wirt war ein aufgeschwemmter Bursche mit Froschaugen, dreifachem Kinn und einem Leib, der ihn daran hinderte, sich der Theke völlig zu nähern.

      Am Pokertisch hob man auch die Köpfe. Aber der Fremde schien nicht interessant genug zu sein, als daß man seinetwegen das Spiel unterbrochen hätte.

      Wyatt blieb vor der Theke stehen und bestellte sich einen Brandy, obgleich er das Zeug nicht ausstehen konnte. Aber wenn er nicht unangenehm auffallen

      wollte, blieb ihm kaum etwas anderes übrig.

      Er steckte sich eine seiner großen schwarzen Zigarren zwischen seine kräftigen weißen Zähne, riß ein Zündholz an und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Thekenkante.

      Erst jetzt sah er den Mann, der links neben dem Eingang saß und in sein Glas starrte.

      Es war ein Mann von vielleicht fünfundzwanzig Jahren. Er war fast so groß wie Wyatt selbst, hatte dichtes braunes Haar, das ihm vorn tief in die Stirn wuchs, einen vierkantigen mächtigen Schädel, der fast halslos auf dem athletischen Rumpf saß. Sein Gesicht war von einer frischen Röte, die Augen standen etwas zu weit auseinander und schimmerten gelblich. Breit und kurz war die Nase, hart und dünn der Mund über dem weit vorspringenden Kinn.

      Der Mann trug ein blauweiß kariertes Hemd, darüber eine verfärbte Jacke. Seine Hosen steckten unten in buntbestickten Texasstiefeln.

      Wie Kohlenschaufeln wirkten seine prankenartigen Hände, von denen eine das Whiskyglas umspannt hielt.

      Der Mann hob jetzt den Kopf.

      Sein Blick fiel auf Wyatt – blieb an seinem Waffengurt hängen, an dem Revolver, dem Wyatt dem Toten in der Prärie abgenommen hatte.

      Der vierschrötige Mann stand auf und kam auf Wyatt zu.

      Zwei Yards blieb er vor ihm stehen, spreizte die Beine und stemmte die Hände in die Hüften. »Wie kommen Sie an den Revolver?«

      Wyatt tat, als hätte er diese barsche Frage überhört.

      »He, Mann! Ich will wissen, wie Sie an den Colt kommen!«

      Der Missourier betrachtete angelegentlich die Nägel seiner linken Hand und schnipste sich dann mit der Rechten ein unsichtbares Stäubchen von seinem Jackenärmel.

      Da senkte der Vierschrötige den Kopf wie ein Stier und knurrte: »Hör zu, Junge, ich bin Bill Duncer. Wenn dir das nichts sagt: Ich habe die größte Sägemühle hier im Tal.«

      Wyatt nahm den Kopf zurück und ließ die Zigarre von einem Mundwinkel in den anderen wandern.

      Den vierschrötigen Sägemühlenbesitzer würdigte er immer noch keines Blickes.

      Am Pokertisch war es still geworden.

      Auch die drei Galgenvögel an der Theke hatten ihr Gemurmel eingestellt.

      Selbst die beiden Alten in der düsteren Ecke schwiegen.

      Da machte Duncer noch zwei Schritte vorwärts.

      Seine Rechte schoß auf den sechskantigen Colt in Wyatts Gurt zu...

      Ein gellender Schrei ließ die Luft erzittern.

      Duncer taumelte zurück.

      Der Handkantenschlag, der sein Gelenk getroffen hatte, mußte fürchterlich schmerzen.

      Duncers Linke zuckte zum Colt.

      Aber er hatte die Waffe noch nicht halb aus dem Halfter heraus, als er selbst in die Mündung eines schweren Buntline-Revolvers blickte.

      »Damned! Ein Schießer also!« fauchte Duncer. »Ein dreckiger Revolvermann. Ich hätte es mir ja denken können.«

      »Hören Sie, Mister Duncer. Ich kann eine ganze Menge Spaß vertragen. Sogar Unsinn kann ich vertragen, aber den nur in Maßen! – Was wollen Sie von mir?«

      »Du bist ein Revolverschwinger, Junge.