Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783959796767
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Reifen weiter auf das Holz eines Wagenrades.

      »Was fällt dir ein, du dreckiger Amboßdengler. Paß auf, daß ich dich nicht zurechtstutze, du…«

      Der Schmied wandte sich mit einem Ruck um. Den schweren Hammer hatte er noch in der Rechten. In seinen dunklen Augen stand ein Glimmen.

      »Verschwinde! Aber schnell!«

      Jetzt kannte Ceveller den zweiten Mann, der gegen ihn gestimmt hatte.

      Und nun machte er einen Fehler. Die Abfuhr, die ihm der Schmied erteilt hatte, erfüllte ihn mit rasender Wut. Mit einer Wut, die seinen Verstand vernebelte.

      Mitten in der darauffolgenden Nacht schlich er mit einem Kanister Petroleum hinüber zur Schmiede und goß die Seitenwände naß. Dann streute er einen doppelten Pulverstreifen an den Hausfronten entlang.

      Das Zündholz ließ sofort einen Funken am Boden entlangspringen, der schon nach anderthalb Yards auf Petroleum traf und augenblicklich zu einer hellen Flamme hochschnellte.

      Das Anwesen des Schmiedes brannte bis auf den steinernen Sockel nieder. Es war nicht mehr zu retten. Der Brandstifter hatte zu gründliche Vorarbeit geleistet – denn er hatte nicht versäumt, die beiden Pferdetränken vor der Schmiede umzustoßen…

      Nic Barrymoore stand am Morgen vor den verkohlten Resten seines Hauses. Er hatte mit niemandem über sein Gespräch mit dem Sheriff gesprochen. Weil es keinen Sinn gehabt hätte, weil sie alle nicht nur großen Respekt, sondern ganz einfach Angst vor dem Totenkopfgesicht hatten.

      Ceveller stand unter den Leuten die geholfen hatten, den Brand zu löschen. Selbst mit rußigem Gesicht und schmutzigen Händen.

      Barrymoore hatte ihn nur einmal mit einem Blick gestreift.

      Und der greise Arzt tippte dem Sheriff auf die Schultern.

      »Nun wird es Zeit, Sternträger, daß Sie sich ein paar Deputies zulegen, die nachts die Runde durch die Straßen machen…«

      Das Arzthaus brannte in der folgenden Nacht nieder.

      Doc Collins hatte den immer noch in tiefer Ohnmacht liegenden Forrestier durch den brennenden Flur in den Hof hinausgezerrt.

      Er war sogar beschossen worden.

      Ganz plötzlich hatte es hinten am Hoftor aufgeblitzt, in das Prasseln des Feuers hinein heulten die Kugeln.

      Aber Collins hatte sich mit dem Kranken hinter einen Vorsprung seines Stallhauses wehren können.

      Die Angst lag wie ein Würgegriff in der Stadt.

      Wie war es möglich, daß der nächtliche Brandstifter immer so ungesehen entkommen konnte?

      Sheriff Billock ritt bis zum späten Nachmittag mit seinem ganzen Trupp Freiwilliger durch die Umgebung.

      Nichts.

      Auch nach dem Feuer im Haus des Arztes fand sich keine Spur.

      Und während die Angst vor dem Feuerleger die Stadt in Angst und Schrecken hielt, überlegte der Bandit Ceveller, wer der dritte Mann gewesen sein könnte, der gegen ihn gestimmt hatte…

      Noch an diesem Tag sollte er es erfahren.

      Er war am späten Nachmittag hinüber in den Cattle Saloon gegangen.

      Der Schankraum war völlig leer.

      Wynn Logan hantierte am Flaschenbord herum. Als er den Sheriff bemerkte, erwiderte er dessen Gruß nur kurz.

      »Schlecht gelaunt?« forschte Ceveller mißtrauisch.

      »Soll man da gut gelaunt sein? Der ganze Laden ist leer. Jeder hockt daheim und hat das Schießeisen in der Hand. Die Leute werden jetzt nicht mehr schlafen, weil sie ihre Häuser bewachen müssen. Da haben sie keine Zeit mehr, einen Saloon aufzusuchen.«

      »Das gibt sich wieder!«

      Logan drehte sich langsam um. Ohne den Blick von dem Gesicht des Sheriffs zu nehmen, sagte er:

      »Yeah, es gibt sich wieder, Sheriff. Ganz sicher. Aber ich weiß nicht, seit Sie hier sind, ist…«

      Ceveller stieß die Linke vor und umklammerte den Hals des Wirtes. Dann riß er den schweren Körper des Mannes zu sich über die Theke.

      Er war blind vor Zorn.

      Es kümmerte ihn nicht, daß in jedem Augenblick irgend jemand vorn in die Tür treten konnte. Er würgte den Salooner und stieß ihn mit einem brutalen Griff zurück.

      Logan schlug mit dem Hinterkopf auf die Blechkante der Theke auf. Langsam rutschte er an der Vorderwand hinunter auf den Boden und blieb liegen.

      Ceveller bückte sich und riß ihn hoch.

      Er sah sofort, daß der Wirt nicht mehr lebte. Der harte Aufschlag auf die metallene Thekenkante hatte ihn getötet.

      Ceveller ließ ihn los und rannte auf den Vorbau. Da gab er einen Schuß ab.

      Der Schneider Hoorn stürmte mit dem Gewehr aus seinem Haus.

      »Schnell, trommelt ein paar Männer zusammen. Logan ist ermordet worden. Ich habe vor einer halben Stunde einen Reiter auf einem weißen Pferd hier durch die Nebengasse verschwinden sehen…«

      *

      Es war mehr als dämonisch, daß die Menschen von Silverlake nicht merkten, daß der Teufel mitten unter ihnen saß.

      Weder der Arzt noch Blacksmith Barrymoore hätten es beweisen können.

      In der Nacht nach Logans Tod holte einer zum Gegenschlag aus. Einer, von dem es der Bandit am allerwenigsten erwartet hätte.

      Ein kleiner, elfjähriger Junge. Tom Barrymoore. Er saß in der Schlafstube des Nachbarn, bei denen sie seit der Vernichtung von Vaters Schmiede Unterschlupf gefunden hatten, und kritzelte an einem wackeligen kleinen Tisch mit seiner ungelenken Kinderschrift einen Brief.

      An den Marshal von Dodge.

      Wyatt Earp

      Dodge City

      Mister Earp!

      Ich bin ein kleiner Junge und wohne in Silverlake oben zwischen Imperial und dem Walnut Creek. Mein Vater hatte hier die Schmiede. Sie ist niedergebrannt. Auch das Haus von Doc Collins ist ausgebrannt. Und vor ein paar Tagen brannte die Cramer Ranch nieder.

      Mister Logan ist ermordet worden; ihm gehörte der Cattle Saloon. Wir hatten noch eine Bar, sie gehörte Bud Kelly; er ist auch tot. Niemand hat den Mörder fangen können. Unser Sheriff, Mister Forrestier, wurde angeschossen und ist immer noch ohne Bewußtsein.

      Seit ein paar Tagen ist Mister Billock Sheriff. Er gefällt Vater nicht. Er hat ein Auge aus Glas und sieht aus, als wenn er schon tot wäre. Den Colt trägt er links. Seine Freunde wohnen oben im Cattle Saloon.

      Ich habe Ihnen den Brief geschrieben, weil alle in der Stadt Angst haben. Weil ich gehört habe, daß Sie ein großer Marshal sind, habe ich Ihnen den Brief geschrieben. Können Sie uns nicht helfen?

      Tom Barrymoore, Silverlake.

      Die Overland nahm den Brief mit.

      Der alte Posthalter von Silverlake war so gleichgültig geworden, daß er nicht einmal mehr, wie er es früher zum Leidwesen der Leute tat, die Briefadressen las und darüber in der Bar klatschte. So war denn der Brief an den Marshal Earp in Dodge unbemerkt weggekommen.

      Und drei Tage später kam der Postbote durch die Frontstreet und winkte schon von weitem einem hochgewachsenen dunkelhaarigen Mann, der gerade zum Barbershop ging.

      »Marshal, ein Brief für Sie!«

      Wyatt Earp blieb stehen und nahm den Brief des kleinen Thomas Barrymoore in Emfpang.

      Während er auf das Haus des Barbiers zuging, öffnete er das Schreiben und las es.

      Er las es sogar zweimal.

      Dann machte er kehrt und ging in sein Office.

      Der