Wyatt Earp Staffel 6 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740912550
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dann kam da plötzlich dieser Morgan Earp in die Stadt. Ein Bursche, dessen Bruder der berühmteste Sternträger des ganzen Westens war, der selbst einen Namen hatte, den jeder Mann in den Middleweststaaten kannte.

      Zounds, wie rasch er schoß! Und wie genau!

      Gordon Break ließ seinen Blick an der Gestalt Morgans niedergleiten und erneuerte in dieser Minute seinen Vorsatz, diesen Mann auslöschen zu lassen.

      Und zwar so rasch wie möglich.

      Da kam der Sattler aus seinem Haus.

      »Mister Earp! Ich möchte mich bei Ihnen bedanken. Entschuldigen Sie bitte, daß ich es nicht schon vorhin getan habe, aber ich war einfach zu fertig.« Er kümmerte sich nicht im mindesten um Break auf dem Vorbau und reichte Morgan die Hand. »Und dann möchte ich Ihnen zu Ihrem neuen Amt gratulieren. Ich habe gehört, was der Major gesagt hat, Mister Earp. Sie können sich auf uns verlassen. Orange City wird hinter Ihnen stehen. Vor allem, wenn es darum geht, hier Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Es sind in letzter Zeit eine Menge verdammt dreckiger Dinge passiert…«

      *

      Am nächsten Morgen fanden sie ihn tot.

      Er lag vorn auf der Mainstreet, direkt vor dem Fenster seiner Sattlerwerkstatt.

      Wieder schrumpfte die Stadt vor Angst zusammen.

      Morgan Earp ging hinüber in den Saloon.

      Ernie Mat zwinkerte dem Sheriff entgegen. »Suchen Sie den Boß?« fragte er mit kläglicher Stimme.

      »Ich suche Break!« versetzte Morgan rauh.

      Der Bandit erschien in dem Perlenschnürvorhang, behielt einen Streifen der Schnüre in der Linken und musterte den Sheriff mit einem höhnischen Blick.

      »Na, Sternträger, gut geschlafen, die erste Nacht in unserer schönen Stadt?«

      »Ich habe das Gefühl, Break, daß Sie diese Frage nicht mehr sehr oft stellen können«, entgegnete der Sheriff kühl.

      Er stand mitten im Raum. Oben führte die Treppe auf eine Balustrade, die um die ganze Länge des Schankraumes herumlief und zu den oberen Zimmern führte.

      Morgan hatte das Gesicht des Desperados durchforscht. Plötzlich sagte er laut: »Break, sagen Sie dem Mann da oben, daß er das Gewehr fallen lassen soll!«

      Gordon Break zog die Brauen zusammen. Er konnte es nicht verhindern, daß ein flammendes Rot sein sonst go quittengelbes Gesicht überspülte. »Was wollen Sie?«

      »Sagen Sie es ihm!« schrie Morgan plötzlich.

      Dann flog er herum.

      Und Cass Saunders ließ die Winchester los. Polternd schlug die schwere Waffe auf der Platte des Spieltisches auf und verletzte den grünen Bezug.

      Ernie Mat stöhnte auf, obgleich ihm ja hier absolut nichts mehr gehörte.

      Morgan hatte in jeder Hand einen Revolver. Langsam ging er in die Türnische zurück.

      »Passen Sie jetzt genau auf, was ich sage, Break. Schaffen Sie sich Ihre Heckenschützen baldmöglichst vom Hals, sonst schaffen Ihnen diese Freunde etwas anderes um den Hals, nämlich einen ziemlich rauhen, hanfenen Strick!«

      »Sie sehen Gespenster, Morgan!« zischte Break.

      »Gespenster?« Morgan ließ die Colts zurück in die Halfter gleiten. »Yeah, Gespenster sind es schon. Nur daß sie ein sonderbares Verlangen nach heißem Blei haben. Und was den Tod des Sattlers betrifft, Break, wir sprechen noch darüber.«

      Break geiferte los: »Das verbitte ich mir! Wie kommen Sie dazu, mich in eine Mordgeschichte hineinzuziehen? Ich habe nicht das mindeste damit zu tun. Wer weiß, wer den Alten umgelegt hat! Möglicherweise hatte er eine Menge Kunden auf den Ranches, die Sättel bei ihm bestellt hatten, die sie nun nicht bezahlen wollten. So was hat es alles schon gegeben, das wäre doch nichts Besonderes…«

      »Ein Mord ist etwas Besonderes, nämlich etwas besonders Scheußliches, Break. Und vor allem ist es etwas, was mit dem Tod gesühnt wird.«

      Er wandte sich um und ging hinaus.

      Hunter kam hinter Break aus dem Nebenzimmer, warf den Kopf hoch und fauchte Saunders an: »Idiot!«

      »Laß ihn!« knurrte der Riese.

      »Wenn sich dieser Hammel nicht so albern benommen hätte, wäre der Bursche jetzt erledigt gewesen. Es war eine so gute Gelegenheit…«

      »Du sollst das Maul halten!« fuhr der Bandenboß Jimmy Hunter an. »Cass hatte sich gut hinter der Vitrine postiert. Weiß der Teufel, wie der Bursche ihn gesehen hat!«

      »Er hat ihn überhaupt nicht gesehen. Es war alles Bluff!« begehrte Hunter auf.

      Griffith, der sich ebenfalls an seinem Boß vorbei in den Schankraum quetschte, bemerkte weise: »Bluff? Aber gefährlich, bei diesem Mann auf Bluff zu tippen!«

      *

      Es zeigte sich bald, daß Orange City keineswegs hinter seinem neuen Sheriff stand. Die Menschen hatten Angst vor Break. Zu hart war er vorgegangen. Ein Mann, der den offenen Mord nicht scheute, den machte man sich nicht zum Feind.

      Und was hatte dieser Morgan Earp denn schon zu bestellen? Er war allein gegen eine Crew rücksichtsloser und gewissenloser Verbrecher, die ganz sicher keine Gelegenheit ungenutzt ließen, ihn auszublasen.

      Well, er war ein fabelhafter Schütze, dieser jüngere Earp, und irgendwie hatte er etwas von der Luft mitgebracht, die seinen Bruder Wyatt zu umwehen schien. Aber er war allein. Er stand einem Verbrecherquartett übelster Sorge gegenüber.

      Und schon am nächsten Tag kamen drei Männer in die Stadt, die vor dem Saloon lautstark von Break und Hunter begrüßt wurden.

      Jetzt wußte Morgan auch, wohin Saunders so eilig reiten mußte in der vergangenen Nacht. Er hatte offenbar den Rest der Crew, der sich aus irgendwelchen Gründen in den Hills aufgehalten hatte, zur Verstärkung geholt.

      Als Orange City das wahrgenommen hatte, nahm es direkt Abstand von seinem neuen Sheriff.

      Eddie North war von Saunders und dem Zigeuner zu dem alten Doc Collins gebracht worden, der in dem kleinen windschiefen Haus hinter der presbyterianischen Kirche wohnte.

      Hunter hatte den Arzt schon entdeckt. Zwar behandelte Collins nicht mehr, weil er schon fast achtzig Jahre war, aber als die beiden Tramps ihm den schwerverletzten Kumpan brachten, vermochte er doch nicht, ihnen die Tür zu weisen.

      Als der Major sich bei dem Doc nach dem Befinden des Desperados erkundigte, meinte Collins: »Dieses Pack hat ein Katzenleben. Der Kerl ist durch. Ich glaube, daß er in drei Tagen hier wegkann. Break kann ihn dann ja in seiner Schenke unterbringen.«

      Der Major strich sich sorgenvoll über die Stirn. Er war längst nicht mehr glücklich über das, was er getan hatte.

      »Was glauben Sie, Doc, wird Break bleiben?«

      »Es sieht nicht so aus, als wolle er weiterreiten. Im Gegenteil, der Halunke scheint offensichtlich durch die Verstärkung Oberwasser bekommen zu haben. Der Teufel soll diesen Schurken holen! Todsicher hat er auch Owen Turner auf dem Gewissen.«

      Der Major nickte. Bekümmert wandte er sich zur Tür.

      Da packte Collins ihn am Arm. »Major, Sie haben auch eine Chance. Sie kratzten den Schuften schließlich die Bärte…«

      Jefferson wich zurück. »Was soll das heißen? Glauben Sie etwa, daß ich fähig wäre, Break oder Hunter oder sonsteinen von ihnen die Kehle…«

      Collins lächelte dünn.

      »Nein, Major, dazu sind Sie sicher nicht fähig. Sie hatten Ihre größte Stunde, als Sie Morgan Earp dazu brachten, den Stern zu nehmen. Diese Sternstunde ist leider verblaßt, Jefferson.«

      »Was soll das heißen?«

      Doc Collins zog die Schultern hoch. »Sie sind mir plötzlich wieder so leise