Die Piccolomini. Friedrich von Schiller. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Friedrich von Schiller
Издательство: Public Domain
Серия:
Жанр произведения: Драматургия
Год издания: 0
isbn:
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      Die Piccolomini

      Personen

      Wallenstein, Herzog zu Friedland, kaiserlicher Generalissimus

      im Dreißigjährigen Kriege

      Octavio Piccolomini, Generalleutnant

      Max Piccolomini, sein Sohn, Oberst bei einem Kürassierregiment

      Graf Terzky, Wallensteins Schwager,Chef mehrerer Regimenter

      Illo Feldmarschall, Wallensteins Vertrauter

      Isolani, General der Kroaten

      Buttler, Chef eines Dragonerregiments

      Tiefenbach, Chef eines Dragonerregiments

      Don Maradas, General unter Wallenstein

      Götz, General unter Wallenstein

      Colalto, General unter Wallenstein

      Rittmeister Neumann, Terzkys Adjutant

      Kriegsrat von Questenberg vom Kaiser gesendet

      Baptista Seni, Astrolog

      Herzogin von Friedland, Wallensteins Gemahlin

      Thekla, Prinzessin von Friedland, ihre Tochter

      Gräfin Terzky, der Herzogin Schwester

      Ein Kornet

      Kellermeister des Grafen Terzky

      Ein Kornet

      Friedländische Pagen und Bediente und Hoboisten

      Mehrere Obersten und Generale

      Erster Aufzug

      Ein alter gotischer Saal auf dem Rathause zu Pilsen, mit Fahnen und anderm Kriegsgeräte dekoriert.

      Erster Auftritt

      Illo mit Buttler, und Isolani.

Illo

           Spät kommt Ihr – Doch Ihr kommt! Der weite Weg,

           Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen.

Isolani

           Wir kommen auch mit leeren Händen nicht!

           Es ward uns angesagt bei Donauwerth,

           Ein schwedischer Transport sei unterwegs

           Mit Proviant, an die sechshundert Wagen. -

           Den griffen die Kroaten mir noch auf,

           Wir bringen ihn.

Illo

           Er kommt uns grad zupaß,

           Die stattliche Versammlung hier zu speisen.

Buttler

           Es ist schon lebhaft hier, ich seh's.

Isolani

           Ja, ja,

           Die Kirchen selber liegen voll Soldaten,

      (sich umschauend)

           Auch auf dem Rathaus, seh ich, habt ichr euch

           Schon ziemlich eingerichtet – Nun! nun! der Soldat

           Behilft und schickt sich, wie er kann!

Illo

           Von dreißig Regimentern haben sich

           Die Obersten zusammen schon gefunden,

           Colalto, Götz, Maradas, Hinnersam,

           Auch Sohn und Vater Piccolomini —

           Ihr werdet manchen alten Freund begrüßen.

           Nur Gallas fehlt uns noch und Altringer.

Buttler

           Auf Gallas wartet nicht.

Illo. (stutzt)

           Wieso? Wißt Ihr —

Isolani. (unterbricht ihn)

           Max Piccolomini hier? Oh! führt mich zu ihm.

           Ich seh ihn noch – es sind jetzt zehen Jahr —

           Als wir bei Dessau mit dem Mansfeld schlugen,

           Den Rappen sprengen von der Brücke herab

           Und zu dem Vater, der in Nöten war,

           Sich durch der Elbe reißend Wasser schlagen.

           Da sproßt' ihm kaum der erste Flaum ums Kinn,

           Jetzt, hör ich, soll der Kriegsheld fertig sein.

Illo

           Ihr sollt ihn heut noch sehn. Er führt aus Kärnten

           Die Fürstin Friedland her und die Prinzessin,

           Sie treffen diesen Vormittag noch ein.

Buttler

           Auch Frau und Tochter ruft der Fürst hieher?

           Er ruft hier viel zusammen.

Isolani

           Desto besser.

           Erwartet' ich doch schon von nichts als Märschen

           Und Batterien zu hören und Attacken;

           Und siehe da! der Herzog sorgt dafür,

           Daß auch was Holdes uns das Aug' ergötze.

Illo

      (der nachdenkend gestanden, zu Buttlern, den er ein wenig auf die Seite führt)

      Wie wißt Ihr, daß Graf Gallas außen bleibt?

Buttler. (mit Bedeutung)

           Weil er auch mich gesucht zurückzuhalten.

Illo. (warm)

           Und Ihr seid fest geblieben?

      (Drückt ihm die Hand.)

      Wackrer Buttler!

Buttler

           Nach der Verbindlichkeit, die mir der Fürst

           Noch kürzlich aufgelegt —

Illo

           Ja, Generalmajor! Ich gratuliere!

Isolani

           Zum Regiment, nicht wahr, das ihm der Fürst

           Geschenkt? Und noch dazu dasselbe, hör ich,

           Wo er vom Reiter hat heraufgedient?

           Nun, das ist wahr! dem ganzen Korps gereicht's

           Zum Sporn, zum Beispiel, macht einmal ein alter

           Verdienter Kriegsmann seinen Weg.

Buttler

           Ich bin verlegen,

           Ob ich den Glückwunsch schon empfangen darf,

           – Noch fehlt vom Kaiser die Bestätigung.

Isolani

           Greif zu! greif zu! Die Hand, die ihn dahin

           Gestellt, ist stark genug, Ihn zu erhalten,

           Trotz Kaisern und Ministern.

Illo

           Wenn wir alle

           So gar bedenklich sein wollten!

           Der Kaiser gibt uns nichts – vom Herzog

           Kommt alles, was wir hoffen, was wir haben.

Isolani. (zu Illo)

           Herr Bruder! Hab ich's schon