»So ist es, mein Clötje!« bestätigte die liebenswürdige Braut Herrmanneke’s, indem sie von Neuem die Pfeife zu den bleichen, zuckenden Lippen führte, die sie einige Augenblicke lang hatte ruhen lassen. »Ich bin noch früher in den lieben Brautstand gekommen, als du, Kind, und das ist nicht mehr als recht und billig, da ich einige Jahre älter bin. Aber sey nicht traurig deshalb, Clötje! Auch dich wird die Reihe treffen und wir Beide werden dann glücklich seyn, du zu Land und ich zu Wasser. Habe ich ihm denn widerstehen können, dem Schalk von Bootsmann, wie Ihr ihn da seht? O, er besitzt Ueberredungskünste, mit denen er nur zu leicht ein unerfahrenes Mädchenherz bezwingt! Und dann – ach, Clötje! Gott hat ihn gezeichnet, aber nicht zum Bösen sondern zum Guten. Er hat ihn gezeichnet mit der Gestalt, mit den Gebehrden und den Gesichtszügen meines seligen Balthasar! Es war mir als kehre dieser aus dem Grabe zurück und begehre die Liebe, die ich ihm gelobt. Und das Rauchen! Hat denn nicht der liebe Balthasar auch seine Pfeife geliebt und den amerikanischen Canaster, den ich ihm aus des Heern Gewölbe oft zugesteckt, wie sein Leben? Wer kann für sein Herz, Seelen-Clötje? Es ist ein schwaches und wankelmüthiges Ding, wie schon die Schrift sagt und die Schrift Lügen strafen, wäre sündlich! Habe ich nun die ersten Tage meiner Jugend als Jungfrau Philippintje in Ehren verlebt, so will ich nun die schönste Zeit meines Lebens als Frau Bootsmann auf der Syrene genießen.«
»Aber Philippintje,« flüsterte Clelia, die hinter sie getreten war, ihr in’s Ohr, »denkst du denn gar nicht mehr an mich, an meine Lage, an mein Verhältniß mit Junker Cornelius, an dein Versprechen uns zu begleiten zu der Muhme und dort das Weitere zu erwarten?«
»Ja, ja! Ich erinnere mich wohl!« entgegnete die glückliche Braut und blies eine dicke Dampfwolke vor sich hin. »Umstände verändern die Sache. Ich hatte Unrecht, so etwas zu versprechen, denn der Mensch steht in Gottes Hand und soll nicht eigenmächtig über sich verfügen; ich würde noch größeres Unrecht haben, wenn ich ein so sündiges Versprechen halten wollte. Führe mich nicht in Versuchung, Clötje! Du warst sonst immer ein frommes Kind und wirst deiner Herzensfreundin nichts Schlechtes zumuthen wollen. Weißt du was, Kind? Heirathe du deinen Bruder, den Junker Cornelius: dann ist uns allen geholfen!«
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