Island neu. Martin DerBrecht. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martin DerBrecht
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Религия: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783844289183
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      Vorwort

      Heiter-zynische bis böse Kurzgeschichten aus dem Alltag

      ISBN 978-3-8442-8918-3

      2014 (c) Andreas Mlynek

      Hier käme jetzt eigentlich das Vorwort, mit dessen Hilfe der geneigte Leser Bekanntschaft macht mit Bagage, Freundeskreis und Lebenspartnerin des Autors, sprich 'Danksagungen'. Also Langeweile pur. Daher flugs umgeblättert, lieber Leser ;)

      Frauen

      Viele Männer träumen wohl davon, einmal eine Frau zu sein. Ein Comedian sagte mal sinngemäß "Ich würde den ganzen Tag an mir rumfummeln!". Ich weiß ja nicht. Es ist ja nicht nur der geerbte Körperbau...

      Wenn ich mir vorstelle, ich müsste mit so einem vollbehaarten, nach Alkohol stinkenden Glatzkopf mit Wampe ins Bett steigen...und der würde mir auch noch einen Braten in die Röhre schieben. Soviel Prostitution kann man von mir nicht verlangen. Überhaupt würde ich wahnsinnig werden, wenn da irgendein beweglicher Fremdkörper in mir hocken würde! So schnell wäre ich noch nie beim Arzt gewesen: "Mach das weg, sofort, das ist ein Alien, das gehört da nicht hin! Vllt. reisst es gerade meine Gedärme auseinander! Oder es krabbelt da drin überall herum und zieht die Aorta vom Herz ab...Ich kann mich ja schließlich nicht selbst treten, also hurtig das Skalpell gezückt und raus mit dem Balg!".

      Und dann die Monatsblutung! Gut, launisch bis ekelhaft-unerträglich bin ich eh immer, das wär keine Umstellung, aber ständig mit diesen Einlagen rummachen und stinken wie verfaulte Füße mit altem Fisch, bah. Wahrscheinlich würde ich bei DM alle Deos aufkaufen und darüberhinaus ohne Ende Nüsse futtern. Das ist wie im Fernsehen: wenn die Amis einen Waldbrand bekämpfen wollen, legen sie einen anderen Wald in Schutt und Asche! Ich glaube die Folgen des Nußgenußes wären das kleinere Übel.

      Oder Allohol! Ich würd ja schon nach dem ersten Tropfen mit jedem Döspaddel in die Koje springen. Nie mehr Alkohol, das ist wahrlich kein erstrebenswertes Ziel.

      Oder immer wieder zur Mammagrafie, wo ein Doc mit kalten Händen und Sabber in den Mundwinkel meine Dinger auf die Fotoplatte wuchtet, nicht ohne diese vorher ausgiebig 'abzutasten'. "Oh, entschuldigen Sie, das ist mir jetzt aber peinlich", sagt er dann, wenn seine Sabber meine Brüste getroffen hat und rubbelt dann ausgiebig die Stelle wieder trocken. Und ja, hurra, es trifft doch über kurz oder lang jede Frau, da muss man sich gar nichts vormachen, besonders, weil man als Ex-Mann eh den ganzen Tag lang an dem Gebaumel herumfummeln würde, was selbigen vllt. nicht so zuträglich ist, wie man gemeinhin glaubt. Und dann bin ich 50 und die schneiden mir eine weg! Nur noch 2/3 Frau! Das lohnt sich absolut nicht, Freunde! Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass es gar kein Krebs war, sondern die Ärzte abgeschnittene Brüste sammeln! Die einen stopfen sie aus und hängen sie als Trophäe in ihr Arbeitszimmer, andere füllen sie mit Silikon, um sie zu neuem Leben zu erwecken und ... liebe Gedanken! Bis hier her und nicht weiter!

      Oder die KFZ-Kosten. In der Werkstatt bescheissen sie dich, weil du keine Ahnung hast und in der Werkstatt bist du überhaupt erst, weil du mal wieder Anstossauto gespielt hast. Im Gasthaus kommt niemand, um dir eine Karte zu bringen, weil man vermutet, dass dein Freund ja noch kommen wird. Du verbringst dein Leben in der Pudellogy, weil durch die Highheels deine Füße verkrüppeln und du sowieso unter Horn- und Orangenhaut leidest.

      Es ist dir nicht gestattet, wehleidig zu sein. Wenn eine Frau operiert werden soll, dann lehnt sie die Narkose schlicht ab. Spritzen dürfen gerne größer sein und häufiger gegeben werden, bei Magen- und Darmspiegelung wird gerne zugeschaut, als wäre man ein Klempner bei der Kanalreinigung. Oder erst die Zalandokosten! Bei Festnetz und Handys gibt es gottlob schon Flatrates. Und ich muss ständig irgendwas für die Wohnzimmervitrinen sammeln, kann an keinem Porzellanladen vorbeigehen, räume ständig die Wohnung um und kaufe lauter unnötige 'Accessoires'. Macht mein PC Ärger, brauche ich Hilfe von Dritten und überhaupt kann ich nix reparieren. Ich kann nicht mal schwer heben! Bierkisten in den ersten Stock bringen geht gar nicht, das kann nur der glatzköpfige Wabbelbauch, den ich mir u.a. zu diesem Zweck halten müsste, obwohl ich ja eh nix Alkoholisches vertrage und dann schlägt mich das Monster auch noch, weil ich eine lose Klappe habe und ununterbrochen dummes Zeug schwätze und ihm vorhalte, dass er bitteschön sich wesentlich mehr um den Mittelpunkt des Universums zu kümmern hat.

      Am Ende steht das Frauenhaus.

      Wenn ich so darüber nachdenke, will ich so bleiben, wie ich bin. Ich darf!

      Erfindungen

      Seit einigen Jahren gibt es sengensreiche Erfindungen, die unseren Alltag vereinfachen und so manches mal auch aufheitern. Mein Dank gilt daher an dieser Stelle allen Ladendieben und Zerstörern, Deppeneltern und Entwicklerpfosten. Hier ein paar Beispiele, die sicher jeder in seinem Haushalt wiederfindet:

      Steckdosenleisten

      Ist es nicht praktisch, wenn man sein Blag, das sowieso sich selbst überlassen ist, weil es der Gesetzgeber so fordert, einfach gefahrlos durch das Haus wackeln lassen darf? Früher waren Steckdosen für Kinder höchst interessant...solange, bis die Eltern diese Steckdosen mit einem herausnehmbaren Schutz versehen haben.

      Doch dann kamen die selbsternannten Ritter des Sandkorns und sie bauten Steckdosenleisten mit fest installierten Kindersicherungen. Darauf wurde niemand großartig aufmerksam gemacht und wie man nun einen Stecker dort hineinbekommt, das steht auch nirgendwo. Jedenfalls verweigert jeder zweiter Stecker seine Konnektivität und da hilft auch keine Gewalt, die o.g. Eltern eh fremd ist. Das ist für das Kind doppelt sicher, denn nun hängt da kein Kabel, das es durchbeissen könnte, außer vllt. der Zuleitung, aber die ist ja eh etwas stärker ummantelt.

      E-Werkzeuge aller Art

      Plötzlich und unerwartet veränderten sich auch alle typischen Männerspielzeuge: die Handkreissäge bekam einen zweiten Schalter, die Heckenschere liess sich nicht lumpen und der E-Rasenmäher bekam einen permanent festzuhaltenden Hebel. Ja, es gibt sie, die ungeschickten Tollpatsche, die sich mit der Kreissäge die Beine abschneiden, mit der Heckenschere das halbe Gesicht verlieren und beim Rasenmähen ihre Kinder umnieten. Und weil solche Trolle zur Selbsterkenntnis keinerlei Bezug entwickeln können und das Schulsystem hier keinen Handlungsdebarf sieht, weil unser Staat nur an Universitäten eine Bestenauslese forciert, müssen die anderen 99,9% der Heimwerker darunter leiden. Wer heute eine Hecke schert, der muss schon Schwarzenegger heissen. Zwei Knöppe festhalten ist für mich die gefährlichste Art, eine Kreissäge zu handhaben und der Sägeblattschutz stört so extrem, dass man alles hinbekommt, nur keine gerade Schnittlinie. Größte Freude kommt nun beim Rasenmähen auf: während man mit einer Hand immer irgendwie das Kabel im Zaun halten musste, ist es notwendig, die andere Hand am Rasenmäher zu belassen, sinnvollerweise natürlich nicht mittig, sondern außen, man hat ja nach seinem Schwarzeneggerauftritt gestählte Muskeln.

      Aufblasteile

      Ob Swimmigpool oder Qietscheentchen, alles, was man im Sommer aufblasen kann, hat eine Sicherung gegen den Verlust des Stöpsels, soll heissen, es gibt ein Ventil. Schon beim Aufblasen ohne entsprechendes Handwerkszeug, also oral, ist das eine große Freude, den beinahe platzenden, puterroten Köpfen der Väter zuzusehen, die verzweifelt versuche, mit Zähnen, Zungen oder was auch immer, beim Aufblasen das Ventil aufzudrücken. Übrigens ist das ganze auch beim Wiederherauslassen der Luft ansehnlich und nicht wenige Verzweifelte wählen am Ende ein Messer, um dem Spuk ein zeitnahes Ende zu setzen.

      Plastiktüten

      Irgendwann in den 80ern erfand jemand den unzerreissbaren Plastikbeutel. Ja, bis zu diesem Zeitpunkt war der Besuch eines Supermarktes ausgesprochen gefährlich, überall ausgelaufende Tetra-Packs und in der Suppe schwimmen lustig bunte Gummibärchen. Permanent fiel man auf die Nase und die Verluste der Supermarktketten stiegen ins astronomische.

      Seitdem es aber die Tüten gibt, die sich nicht mehr öffnen lassen (oder nur manchmal an ganz bestimmten, markierten und völlig blödsinnigen Stellen), ist die Welt wieder