Zur neuen Bürohure erzogen. Rebecca Ourell. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Rebecca Ourell
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783753199061
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      Rebecca Ourell

      Zur neuen Bürohure erzogen

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Das Buch

       Kapitel I

       Kapitel II

       Kapitel III

       Kapitel IV

       Kapitel V

       Kapitel VI

       Anhang

       Impressum neobooks

      Das Buch

      Sehr deutlich lädt er sie ein, in seiner Firma tätig zu sein. Dann probiert sie es eben, schließlich soll er sehr angesehen und wohlhabend sein. Doch bald wird ihr klar, wie ihre Aufgaben hier wirklich aussehen. Dieser andere Mann will ebenfalls etwas – und scheint geheime Dinge zu wissen.

      Kapitel I

      Sabine fragte sich wieder, warum sie dieser Einladung gefolgt war. Noch immer stand sie hier herum und hatte keine Leute gesehen, die sie vielleicht von wo kannte. Nur den, dem das angeblich alles hier gehörte, kannten alle. Wahrscheinlich veranstaltete er das öfters, um sein Personal bei Laune zu halten. Die Terrasse war nun hell beleuchtet und brachte das Haus in der fortgeschrittenen Abenddämmerung gut zur Geltung. Ob das ein richtiges Schloss war, früher von Adeligen bewohnt? Noch einmal blickte sie in den halbdunklen Garten, dessen Ende von hier nicht auszumachen war. Einige der Typen, die mit einem Sektglas herumstanden, fand sie schon ganz anregend. Am besten, sie sah sich noch ein bisschen um, bevor sie sich davonmachte.

      Die Schwüle des Tages lag immer noch in der Luft, doch ein Luftzug mischte sie auf. Fühlte sich gut auf ihrer Haut an. Da war ein Weg, der in Richtung eines kleinen Waldstückes führte. Sie dachte an ihren 18. Geburtstag vor ein paar Monaten zurück, und was da alles passiert oder nicht passiert war. Egal, ein wenig Bewegung konnte nicht schaden. Am liebsten würde sie einfach weitergehen, einfach weg, alles einpacken und davon. Nicht nur weg von diesen Leuten auf der Terrasse, die nur blöd herumlachten.

      Das dort vorne schien eine Mauer zu sein, so wie die beim Eingang. Das Mondlicht reichte, um einigermaßen etwas zu erkennen. Aber egal, sie spazierte besser wieder zurück und überlegte sich eine Ausrede, warum sie schon gehen musste. Zuhause würde sie sich noch einmal die Kontaktprofile ansehen, um vielleicht doch einmal einen vernünftigen Typen zu treffen. Sogar hier hatte es in einigen Momenten so ausgesehen, als hätte sich etwas ergeben können. Bis sich der Gastgeber wieder wichtig gemacht hatte und kurz darauf Gelächter losgebrochen war.

      Getrunken hatte Sabine nicht wirklich viel, aber nun schien sich ein Schleier über sie legen zu wollen. Begleitet von einem innerlichen Kribbeln und nicht entlang ihrer Haut. Oder dort auch. Ihre Kleidung schien mit einem Mal zu eng zu sein. Was zum …? Es passierte innerhalb von Sekunden – und ihr Magen drehte sich wieder um! Oder es fühlte sich so an. Würde sie nun gleich in Ohnmacht fallen? Doch etwas verhinderte das. Was, wenn sie jemand so sehen würde? Ach, es ging doch schon wieder.

      Sie atmete schnell und ihre Haut fühlte sich verschwitzt an. Ach, das war doch nichts gewesen, wie schon früher einmal. Vielleicht hatte sie für einen sehr kurzen Moment das Bewusstsein verloren. Vielleicht beim Gedanken an diesen Mann, den hier auch jemand eingeladen hatte. Fast so kräftig und wahrscheinlich athletisch wie der Gastgeber, aber irgendwie immer im Hintergrund. Vielleicht wirkte sein Lächeln nur auf Sabine ein wenig schüchtern. Aber dieser Typ schafft es damit anscheinend, sich halbwegs herauszuhalten. Außer, der Gastgeber fragte ihn etwas.

      Sie sah sich um – ja, alles wie immer. Nur ihr Sommerkleid war an einer Stelle leicht eingerissen. Es würde kaum jemand merken, schon gar nicht im Halbdunkel. Na dann ging sie eben zurück und verkündete, jetzt schön langsam aufzubrechen. Ihre Eltern konnten ihr nun nichts mehr sagen.

      Im Gedanken ging sie alles durch, als sie dem Weg zurück zur beleuchteten Terrasse folgte. Vom Gastgeber wusste sie nur, dass er eine angeblich sehr gut gehende Firma besaß. Wie war Sabine schnell noch einmal zu dieser Einladung gekommen? Weil sie das irgendwie aufgrund eines Nachrichtenbeitrags erwähnt hatte? Ein flüchtiger, entfernter Bekannter musste sie dann auf die Gästeliste gesetzt haben. Oder eher der Chef selbst? Sah aber nicht so aus, als wollte der etwas von Sabine. Oder brauchte es dazu eine bessere Gelegenheit?

      „Oh, du bist doch noch zurückgekommen“, erwischte sie dieser Kommentar mit einem dazu passenden Blick eiskalt. Zumindest fühlte es sich auf ihrer Haut so an. Hannes hieß der Typ mit Vornamen, so weit kannte sich Sabine schon aus.

      „Ja, es ist … mir war für einen Moment nicht ganz gut, und …“

      „Aber wenn du bei uns bist, ist es besser, nicht?“

      Erst nach einem strengen Blick, der schnell herumschweifte, begannen die anderen zu lachen. Nur einer nicht, der mit einem Glas weiter hinten stand. War das nicht der von vorhin oder sah der ihm nur ähnlich? Er schien es zu verstehen, nur kurz und beiläufig zu lächeln, ohne aufzufallen. Und … hatte er das gerade in Richtung Sabine gemacht? Ach, sie sollte …

      „Ich sollte dann schön langsam gehen.“

      „Jetzt schon? Na besser als schnell.“

      „Wie gesagt …“

      Wenigstens war die Menge nun damit beschäftigt, sich zu unterhalten. Nur Hannes war mit seinem Glas an diesem Stehtisch – und es wurde augenblicklich still. Obwohl das laute Stimmengewirr im Hintergrund lag. Was machte seine Firma überhaupt genau? Es war oft darüber zu hören, aber wahrscheinlich konnten das nur wenige auf die Schnelle sagen. War das nicht so eine Sache, wo jemand tausende Euro im Monat für irgendwelche „Beratungen“ kassierte? Egal.

      „Ach ja“, erwischte es Sabine, als sie gerade zu Gehen ansetzen wollte. Würde sich so ein Messerstich ins Bein anfühlen?

      „Ja?“

      „Du solltest nächste Woche in meine Firma kommen. Ich habe da was für dich, das du nicht ausschlagen solltest.“

      „Und was …?“

      „Nicht immer so neugierig! Ich meine, du erlaubst dir schon was. Überhaupt, wie du … egal. Ich schicke dir dann den Termin.“

      „Ja, gut.“

      Sabine verwarf sofort die Idee, näher nachzufragen. Hätten diese Augen auch alles niederbrennen können, wenn sie gewollt hätten? Wahrscheinlich trank er da gerade ein ganzes Glas Wodka, als wäre es klares Wasser. Wenigstens nahm die Menge keine Notiz mehr von ihr, als sie sich zum Ausgang aufmachte.

      *

      Noch bevor sie das Licht einschaltete, sperrte sie die Eingangstür hinter sich zu. Als würde ihr jemand folgen. Das Gefühl war sie den ganzen Rückweg lang nicht losgeworden. Schon wieder dachte sie an diesen Mann, der sich im Hintergrund gehalten hatte. Vielleicht war der schon fast