Der Brief der Königin. Manfred Rehor. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Manfred Rehor
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783844215540
Скачать книгу

      

      Table of Contents

       Title Page

       Jahrmarkt

       Der Fluchtplan

       Benjamin haut ab

       Muck

       Grabow bekommt Ärger

       Ein seltsamer Millionär

       Eine gefährliche Frau

       Verfolger!

       Benjamins Vater

       Jedah wird überfallen

       Benjamin bei Riehmanns

       Grabow und der falsche Pastor

       Grabow bei Riehmann

       Benjamin und Bettina verbünden sich

       Die junge Dame

       Überfall!

       Das Kellerversteck

       Abrasov sucht Liersch

       Streit mit Bettina

       Im Außenministerium

       Grabow schlägt zu

       Benjamin in Gefahr

       Allein gegen alle

       Angriff der Agenten

       Bismarck

       Das Attentat

       Abreise

      Der Brief der Königin

      Ein Benjamin Liersch-Abenteuer

      von M. E Rehor

      Imprint

      Der Brief der Königin von M. E. Rehor

      published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

      Copyright: 2011 - M. E. Rehor

      Titelfotos: Duncan Walker, John Albano - istockphoto.com

      ISBN 978-3-8442-1554-0

      - - -

      Weitere Bücher von M. E. Rehor

      Der Nebelkontinent - Fantasyroman

      Die Brückeninseln - Fantasyroman

      Sannall der Erneuerer - Fantasyroman

      Der Thymian-Mord - Krminalerzählungen

      Czordan und der Millionenerbe - Kriminalroman

      Freiheit und Liebe - Historischer Roman

      Gerrit aus Neukölln - Jugendkrimi

       http://tinyurl.com/merehor

      - - -

      Die Personen und Begebenheiten in diesem Buch sind der Phantasie des Autors entsprungen. Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Begebenheiten sind rein zufällig.

      Jahrmarkt

      Mit Speer und Schild bewaffnet ging Benjamin über den Rummelplatz, um Zuschauer für seine Vorstellung zu interessieren. Ein paar Kinder staunten ihn aus sicherer Entfernung an, rannten dann zu ihrem Kindermädchen und bedrängten es, Eintrittskarten zu kaufen.

      Als die Kirchturmuhr vier schlug, kehrte Benjamin zum Zelt zurück und warf einen Blick hinein. Alles war bereit: Petroleumlampen tauchten die Mitte des Rundzeltes in dämmeriges Licht. Räucherstäbchen glommen gut versteckt hinter geschnitzten Masken und ausgestopften Tieren. Ihr schwerer, würziger Geruch überdeckte den Gestank der Lampen und half, die Illusion eines Bantu-Krals im afrikanischen Urwald zu schaffen.

      Benjamin schloss den Vorhang am Eingang hinter sich und machte sich für seinen Auftritt bereit. Alles hing von ihm ab, denn er war gleichzeitig Kartenabreißer, Ansager und Hauptattraktion der Nachmittagsvorstellung. Die Kinder im Publikum tuschelten aufgeregt, als es dunkler wurde. Benjamin trat auf den am Boden angebrachten Blasebalg. Vom anderen Ende des Zelts ertönten Tierrufe, Vogelgezwitscher und das Trompeten eines Elefanten. Gespannt starrten die Zuschauer in diese Richtung. Als niemand mehr auf ihn achtete, sprang Benjamin zwischen die Sitzreihen. Ein Kindermädchen schrie auf vor Schreck. Mit einer Handbewegung brachte er es zum Schweigen. Er drehte sich mit ausgestreckten Armen um seine Achse und erwischte dabei einige Kinder mit dem buschigen Ende eines präparierten Löwenschwanzes. Johlen und Lachen belohnten ihn.

      Fast eine Stunde lang unterhielt Benjamin sein Publikum mit Vorführungen, Erzählungen, Tierimitationen und Tänzen, bis er zum letzten Teil seines Programms kam.

      „Alle singen mir nach!“, rief er und senkte die Stimme. „Ah-wumba-gumba-omba-dumba!“

      Die Kinder wiederholten die sinnlosen Worte und klatschten im Rhythmus. Auch heute gelang es Benjamin, seinen Besuchern diesen Tag unvergesslich zu machen!

      Bis jemand die Vorstellung störte.

      Der Vorhang wurde beiseitegeschoben, das helle Licht des Nachmittags drang herein. Im Eingang stand ein Mann, der mit zusammengekniffenen Augen die Menschen im Zelt musterte. Ein gewaltiger Schnurrbart zierte sein Gesicht. Auf dem Kopf trug er einen roten, randlosen Fez, also stellte er einen Osmanen oder Türken dar. Sein elegantes Jackett verrutschte und gab den Blick frei auf den Griff eines Revolvers, der aus der seidenen Bauchbinde ragte. Der Mann musste ein Schausteller sein. Schausteller verkleideten sich gerne als Türken, das verlieh ihnen etwas Exotisches, ohne allzu fremdartig zu wirken.

      „Eintritt während der Darbietung untersagt!“, rief Benjamin. Ein Kollege sollte das eigentlich wissen. Der Mann rümpfte die Nase und ließ den Vorhang wieder fallen.

      Benjamin hatte keine Zeit, sich über diesen Zwischenfall zu wundern. Er gab sich Mühe,