Bettina Reiter
Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
© Copyright der Neufassung 2017 Bettina Reiter
Lektorat/Titel: Edwin Sametz
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Titelbildgestaltung: © Bettina Reiter
Website der Autorin: www.bettinareiter.at
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Liebe Leserinnen und Leser,
nachfolgend möchte ich Ihnen gerne meinen Roman vorstellen,
insbesondere Jodie Wallace und viele andere, die in meinem Buch mitspielen.
Dazu müssen wir aber nach Schottland ins 13. Jahrhundert reisen,
denn da beginnt Jodies Geschichte …
„Ich habe den Mut zu glauben,
den Mut zu kämpfen,
aber vor allem habe ich den Mut zu sterben.“
Geschichtlicher Hintergrund:
Kampf um die Freiheit - Schottland gegen England
Im Jahr 1286 verunglückt König Alexander III. von Schottland. Da seinem Tod auch jener seiner Söhne vorausgegangen ist, gibt es keinen Nachfolger - nur seine dreijährige Enkelin, die ebenfalls verstirbt. Deshalb entbrennt ein Streit um die rechtmäßige Thronfolge und es gibt viele Anwärter. Unter ihnen Robert the Bruce und John Comyn III. - doch durch die Uneinigkeit im Land droht ein Bürgerkrieg. Um ihn abzuwenden, wird König Edward I. von England - auch bekannt als „Hammer der Schotten” und „Longshanks” (´Langbeinˋ, da er für damalige Zeiten eine stattliche Größe hatte) - mit der Schlichtung des Problems betraut. Dieser begrüßt die günstige Gelegenheit, um seine Macht auszuweiten, und spricht sich unter dem Aspekt der Erbfolge für John Balliol als König aus - der schlussendlich den Thron besteigt.
König Edward I. glaubt mit Balliol einen Verbündeten zu haben, da er ihn protegiert hat. Als der englische König jedoch einen Krieg gegen Frankreich anzettelt, verlangt er vom schottischen König Unterstützung. Diese Forderung ist u. a. der Auftakt zum Unabhängigkeitskrieg zwischen Schottland und England. Ein harter Kampf, bei dem insbesondere William Wallace und Andrew de Moray zu König Edwards I. größten Feinden werden. Aber auch Robert the Bruce spielt im Kampf um Schottlands Freiheit eine wesentliche Rolle.
Prolog
Elderslie, 11. September 1284
„Das Leben eurer Brut“, brüllte George von Mar, „oder deine Frau wird mir zu Willen sein, Wallace. Es ist deine Entscheidung.“
Margarete zitterte am ganzen Leib. Fünf Männer standen ihr mit brennenden Fackeln gegenüber und taxierten ihren Körper mit glasigen Augen. „Kriecht in die Hölle zurück, aus der ihr gekommen seid! Allesamt“, stieß sie wutentbrannt aus. „Besonders du, George!“
Grinsend trat der verhasste Mann einen Schritt auf sie zu. Die Hitze der Fackel brannte in Margaretes Gesicht, doch das war nichts gegen die Abscheu, die seine Gegenwart in ihr hervorrief. „Seit wann so kratzbürstig?“, säuselte er mit alkoholgeschwängertem Atem. „Früher warst du entgegenkommender - oder besser gesagt - Wachs in meinen erfahrenen Händen. Erinnerst du dich? Damals, als du noch Margarete de Crauford genannt wurdest.“
„Wag es ja nicht, meine Frau anzurühren!“ Drohend hob Margaretes Mann die Faust. „Du Schwein hast ihr schon genug angetan.“
„Angetan?“, wiederholte George und lachte dreckig. „Ach Alan, siehst du nicht, dass sie sich geradezu nach mir verzehrt?“ Das Knistern der Fackel verstärkte die bedrohliche Situation. Angstvoll blickte Margarete zum Haus. Hinter den Fenstern war es dunkel. Lediglich aus der weit offenen Eingangstür fiel schwaches Licht heraus. Bitte, lieber Gott, lass meine Kinder schlafen, flehte sie innerlich. „Aber langsam reißt mir die Geduld“, wurde George ungehalten. „Ich muss nicht betteln. Wir sind in der Überzahl und in Zeiten wie diesen fragt niemand danach, weshalb euer Haus niedergebrannt wurde, warum eure Kinder an Stricken baumeln und ihr wie Vieh aufgeschlitzt darunter liegt.“
„Komm schon, George“, wandte sein Busenfreund Patrick the Bruce ein. „Die Hure ist das Gerede nicht wert. Erledigen wir die Sache und verschwinden. Mitternacht ist längst vorbei. Also, worauf wartest du?“
„Darauf, dass meine offene Rechnung beglichen wird. Wallace hat mir etwas gestohlen“, wetterte George. Alarmiert starrte Margarete auf das Licht, das plötzlich hinter Jodies Zimmerfenster aufflammte. Ihr Zittern verstärkte sich. „Ich will dich nicht zurück, Margarete“, sprach George weiter, „selbst wenn du darum betteln würdest. Aber wenn ich mit dir fertig bin, wird dich dein Mann nie wieder berühren können, ohne dass du dabei an mich denkst.“
„Dann tu, wonach dir ist!“, rief Margarete panisch aus, weil sie Jodies kleine Gestalt die Treppe vom ersten Stock herunterkommen sah. „Aber nicht hier.“
„Margarete!“ Alan erstarrte. „Das ist nicht dein Ernst.“
Weinend deutete sie zur Pforte, wo jetzt ihre siebenjährige Tochter im dünnen Nachthemd stand. Die zarte Silhouette verschwamm vor Margaretes Augen. „Jodie“, flüsterte sie dann, „kümmere dich um sie.“
„Aber ich …“
„Bitte! Tu es einfach, Alan.“
„Jetzt geht es nicht um Jodie, sondern um dich!“, brüllte ihr Mann plötzlich.
„Himmel, was bist du nur für ein kaltschnäuziger Vater“, unterstellte George ihm und schüttelte den Kopf. „Und so einen Trottel hast du mir vorgezogen?“ Wie Schraubstöcke umschlossen Georges Finger Margaretes Oberarm. Kraftvoll zog er sie an sich. Nie würde sie den letzten Blick ihres Mannes vergessen, bevor sie in Richtung Stall geschubst wurde. Den Schrei ihrer Tochter, die zu ihr laufen