Kristine Tauch
Kira und der Kaugummibaum
Eine magische Geschichte über großen Mut.
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Kira und der Kaugummibaum
Eine magische Geschichte über großen Mut.
Copyright: © 2014, Kristine Tauch
Am Alten Dreisch 44b
33605 Bielefeld
Tel.: 0049 (0)521 938 311 94
Email: [email protected]
Website: www.fairplanetarts.com
Geschichte
Kristine Tauch
Illustration
Indra Renovstyawan
Widmung
Diese Geschichte widme ich Nicolas, Philipp und Finja,
den drei coolsten Leuten in meiner Umgebung!
Kiras Wald
Es ratterte und knatterte in dem Wald, den Kira, das Eichhörnchen, glücklich ihr Zuhause nannte. Sie hatte sich ihre Höhle in einem dicken Baum mit breiten Ästen und großen Blättern gebaut. In einer Nacht im frühen Herbst schlief Kira in ihrem Baumhaus und träumte von Eicheln und Beeren-Sammlungen. Doch als das Rattern und Knattern am nächsten Morgen immer lauter wurde, erwachte Kira aus ihren schönen Träumen. Was war das nur für ein unheimlicher Lärm! Und warum war es bloß so hell? Kira stolperte aus ihrem Baumhaus-Bettchen auf den Waldboden und ging in den Handstand. Das machte sie immer, wenn sie Angst hatte.
Hinter ihr knackte Holz. WUMS! Direkt neben Kira krachte die Baumkrone eines gefällten Baumes herunter. Zitternd blickte sie durch das Blättergewirr. Ihre Füßchen verfingen sich in den Zweigen und sie wackelte auf den Händen von links nach rechts und von rechts nach links. „Ich bin tot! Tot! Ich wollte doch noch nicht sterben!“, quietschte sie.
Der Baum sackte etwas weiter nach unten und drückte Kiras Füße zu Boden. Nun stand sie auf allen Vieren. Sie schüttelte sich, richtete sich vorsichtig auf und sagte: „Warte mal! Wenn ich tot wäre, dann würden mich die Äste nicht überall pieken!“
Kira kroch keuchend aus der Baumkrone heraus, sprang auf einen dicken Ast, der in die Luft ragte, und schaute sich um. Von der Sonne geblendet stellte sie fest, dass von ihrem wunderschönen Wald nicht mehr viel zu sehen war. Die stolzen Laubbäume und schlanken Tannen ragten nicht mehr in den Himmel. Nein, sie lagen hilflos da, es sah aus wie auf einem Schlachtfeld. Kira traute ihren Augen kaum. Ihre Heimat war zerstört. Wie sollte sie jemals ihre Wintervorräte wiederfinden, die sie sorgsam überall im Wald versteckt hatte? Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf, ein einziger Gedanke: Ich brauche Futter für den Winter! Futter sammeln! Jetzt!
So schnell sie konnte, rannte Kira zum nächsten Nussbaum und sammelte die darunterliegenden Nüsse ein.
Hinter sich hörte sie Menschenstimmen. Kira huschte weiter. Sekunden später fiel ihr Wohnbaum, in dem sie ihr Schlafnest gebaut hatte, direkt hinter ihr zu Boden. Kira war sehr traurig. Doch es war jetzt keine Zeit zu trauern. Die großen Männer waren dicht bei ihr und Kira musste weiter laufen, um ein neues Zuhause zu finden.
Schnell lief sie zum nächsten Nussbaum und stopfte sich die Vorratstaschen in ihren Wangen mit Nüssen voll. Schon wieder waren die Menschen mit der Motorsäge direkt hinter ihr. Es waren zwei Männer, ein großer und ein kleiner. Kira flüchtete unter eine Rotbuche. Hier fand sie ein paar Bucheckern. Von den Büschen ringsum schnappte sie sich noch einige Beerenfrüchte. Den Mund und beide Hände voll mit Proviant, rannte Kira vor dem Motorsägen-Krach davon, durch die letzten Baumbestände hindurch. Sie überquerte ein Feld und gelangte an eine schöne, grüne Wiese.
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