Quo Vadis Caput Mundi. Ann Bexhill. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ann Bexhill
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847681854
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      Ann Bexhill

      Quo Vadis Caput Mundi

      Mord und Dankbarkeit

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       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       GLOSSAR

       Impressum neobooks

      Kapitel 1

      Ich befinde mich im Audienzsaal des Forums vor dem Konsul und frage jetzt zum dritten Mal. „Wie ich soll nach Rom?“

      Der Konsul muß von mir denken ich hätte angefangen mit dem Stottern, weil seine goldene Prunkrüstung mich mehr blendet als ein archimedischer Spiegel unseren verbrannte Flotte vor Syrakus.

      „Ja, in die Hauptstadt der Welt, Caput Mundi und so. Du freust dich sicher schon“, meint er mit dem Rücken zu mir stehend. Sein Nomenclator, der Sklave der ihm ins Ohr raunt, wer was ist und wie er heißt und warum er ihn kennen sollte, flüstert ihm meinen Namen zu.

      „Quintus“, sagt der Konsul, ohne sich weiter von meiner Anwesenheit und meinem flehenden Gesichtsausdruck stören zu lassen. Er steht locker und dennoch würdig in seinem goldenen Prunkharnisch, der dem Kriegsgott Mars gut zu Gesicht stehen würde, über eine militärische Karte gebeugt am Tisch und schaut auf die verteilten Legionsmarkierungen. Er stellt eine Schlachtszene aus dem letzen Bürgerkrieg nach, das theoretische des Kriegs ist sein Hobby. Er war nie in der Armee, besaß nie ein militärisches Kommando über eine Zenturie geschweige eine ganze Legion, und hält sich doch für den wiedergeborenen Alexander.

      In unserem Capua, dem luxuriösesten Badeort nicht nur auf italischem Boden ist man Vollblut Cesarianer. Das ist keine politische Sichtweise, das ist ein Lebensgefühl bei uns. Der Konsul spielt also den Cesar, sein Spielstein hat am Ufer des Flußes Rubikon das Lager auf der falschen Seite aufgeschlagen, aber ich unterlasse es ihn auf dieses Patzer hinzuweisen. Sein Lieblingseunuche hantiert mit der untersetzten Spielfigur, die in einer Sänfte Richtung Ägypten getragen wird. Ich trete näher und bewundere die Lebensechtheit der aus Rubinen geschnittenen Spielfigur. Es soll Pompejus Magnus sein, wie er in Panik Rom verlässt um seine Legionen aus Hispania citerior zu Treffen.

      Ob Konsul Craccus, am Ende vom Spiel der gegnerischen Figur den Kopf abschneidet? Wenn er authentisch sein will, müsste er das schon. Das ist genauso passiert, drüben im schönen Alexandria. Ptolemaios XIII, der Bruder von der Kleopatra hat‘s aus Angst vor Cesar machen laßen. Den Kopf vom Rumpf seines guten Freundes schneiden und diesen expliziten Körperteil Cesar geschenkt. Was ihm Ptolemaios bei der Übergabe gesagt hat, weiß niemand. Vielleicht: hier Gaius, als Gastgeschenk ein Stück vom Pompejus.

      Ich nehme an, der Ex-Pharao hat den Kopf von seinen Einbalsamierern herrichten laßen oder in Salz eingelegt, damit Cesar auch erkennt, wer das war, kein x-beliebiger sondern der große römische Held.

      Ich reiße mich vom Anblick auf der Militärkarte los. Erstaunlich Zehntausende Bürger fanden den Tod und auf dem Brett sieht es aus als veranstalte man eine Vogeljagd.

      Ich frage wieder: „Warum soll ich nach Rom? Und was soll ich da überhaupt machen? Wieso muß ich überhaupt weg?“

      Der Erste Bürger, zumindest in Kampanien richtet sich auf und sieht mich mit gerunzelten Brauen an. „Quintus Atilius! Jetzt sind wir einmal ehrlich und laßen alles andere mal beiseite, was erwartet du? Du hast den berühmten Anwalt, Politiker und Redner Cicero ermordet!“ Die Stimme des Konsul klingt leicht tadelnd aber es schwingt auch Verständnis durch.

      „Er war Anwalt, ein römischer Anwalt!“, verteidige ich mich. „Und er wollte mich vergiften, was hätte ich denn da machen sollen? Ruhig in den Tod gehen und sein Gift trinken?“

      Der Konsul denkt ernsthaft über diese Antwort nach, dann schüttelt er seinen Kopf: „Verstehen tue ich das nicht, Quintus. Irgendwas scheinst du ihm ja getan zu haben! Ich meine umsonst, wenn da gar nichts vorgefallen wäre, würde man ja nicht versuchen, einfach so mit Gift einen zu ermorden. Cicero war in Verbannung hier aber er hatte gute Aussichten das die Optimaten ihn wieder nach Rom rufen, also warum sollte er dich vergiften wollen? Was immer du ihm auch getan hast, das er so versessen war dich zu erledigen, Schwamm drüber. Die Anordnung deinen Dienst als Primus Pilus in Rom anzutreten kommt von ganz oben.“ Der Konsul blickt an die Decke wo ein Wandgemälde ihn neben Cesar bei der Schlacht gegen die Eubronen zeigt. „Der Befehl kommt von mir. Es ist auch besser für deine Gesundheit hier erstmal eine Weile aus dem Straßenbild zu verschwinden, nicht wahr?“

      Der wankelmütige Cicero hatte viele einflußreiche Freunde und das nicht nur in unserer Stadt. Bestimmt könnt es Craccus Libinius es nicht aushalten, wenn mein Vater ihn mit seinen Rehaugen anstarrt, als hätte der Konsul mich erdrosseln lassen, wie seine politischen Gegner und ihn fragt was hast du getan den Mord an meinem Sohn zu verhindern?

      „Außerdem für einen so hochqualifizierten Zenturio der Stadtcohorte, wenn wir ehrlich sind, so viel gibt‘s in Capua nicht zu tun“, sagt der Konsul und reißt mich aus meinen Gedanken.

      „So würde ich das aber nicht gerade nennen“, protestiere ich. „Wir haben riesige Probleme mit den entlaufenen Sklaven und was ist mit den Kilikischen Piraten? Die mucken wieder auf und nicht zu vergessen die Giftmischerinnen ... Und der Spartacus vor 30 Jahren ... so was kann sich jederzeit wiederholen?“

      Schockierenderweise hatte der nämlich die Nase gestrichen voll davon, als Circusattraktion dienen zu sollen und brach mit 78 seiner Kumpels aus. Es war ein herber wirtschaftlicher Rückschlag für den Scipicus, den Besitzer der Gladiatorenschule Capua und das gesamte römische Wirtschaftswesen. Der Scipicus denkt, dass aus dem Spartacus was hätte werden können. Er meint der hatte das gewisse Etwas, das ihn für den Circus maximus prädestinierte. Scipicus meint auch, das Spartacus ihm nicht wenigstens ein paar Gladiatoren dagelassen habe, zeugt von seinem miesen Charakter.

      Im Handumdrehen marschierten