Schneeflöckchen Weißröckchen. K. Spitschka. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: K. Spitschka
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847643654
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Da bin ich aber mal gespannt! Also, klappt das am Wochenende?“

      „Ich werde dich anrufen! Kommst du mit deinen Taschen alleine klar? Ich muss langsam nach Hause!“

      Als ich mich vom Acker machte, schnappte sie sich verblüfft das Handy und rief Peter an, damit er sie abholen kam.

      Kaum zu glauben, wir vier saßen tatsächlich am Samstagabend beim Griechen! Peter und Ben verstanden sich auf Anhieb! Die zwei unterhielten sich angeregt und prosteten sich zu.

      „ Respekt! Ich dachte du übertreibst, wie so oft, (WIE MEINEN?) aber das ist ein Hauptgewinn!“, flüsterte Tina. „Ist mir sonnenklar, dass du dich wegen ihm von Mick getrennt hast. Du meine Fresse, was für ein Body. Wie fühlt sich das an, wenn er dich im Arm hat?“

      Ich nahm Ben mit zu mir nach Hause. Er ging langsam durch meine Wohnung und schüttelte den Kopf. „Super! Echt stark! Du hast einen klasse Geschmack!“

      „Das weiß ich!“ schnurrte ich, ging nackt auf ihn zu und zog ihn diesmal in meine Höhle.

      Am Sonntag trennten wir uns schweren Herzens. „Peter hat gefragt, ob wir zwei Bock hätten mit ihnen vier Tage an den Gardasee zu fahren. Wir sollen im Geschäft plötzlich alle Übersunden abbauen. Ich hätte Zeit für Italien, wenn du möchtest? Wir würden in der Nacht losfahren. Was meinst du?“

      „Mit dir fahre ich ans Ende der Welt!“, sagte ich und küsste ihn traurig zum Abschied. Ben sagte er würde Peter kontaktieren, denn Tina würde sich um die Zimmer kümmern. AHA! Die beiden haben schneller ihre Telefonnummern ausgetauscht als wir zwei!

      „Ich liebe dich, Lisa!“, sagte Ben und küsste mich nochmal. „Ich liebe dich auch!“

      Einen Tag bevor wir mit Tina und Peter losfahren wollten, hatte Ben in Bremen eine Wohnung gefunden. Ein Einzimmerappartement, großzügig geschnitten, kleine Küche mit einer Theke, Badezimmer und separate Toilette. Nicht übel! Die Entfernung zwischen uns beiden betrug höchstens 10 Minuten! Wir freuten uns wie zwei kleine Kinder!

      Ich sprach Jack auf den AB, dass wir mit Tina und Peter für vier Tage an den Gardasee verschwinden würden. Sie rief nicht zurück.

      Am Mittwoch übergab ich Irmi zwei dringende Aufträge, die unbedingt erledigt werden mussten. „Hast du mir zugehört? Was hast du denn?“ fragte ich die Frau, die sich dauernd am Arm kratzte und nicht bei der Sache war.

      „Was ist los? Hör‘ bitte auf dich zu kratzen! Das ist ja ekelhaft! Schau‘ du blutest schon!“

      „Gehen wir ein Käffchen trinken?“, fragte sie.

      „Nein! Wir holen uns den Kaffee aus der Teeküche und quatschen hier. Außerdem habe ich noch was zu tun, ich fahre morgen weg!“

      Sie kratzte sich schon wieder. „Okay! Ich geh‘ los und hol den Kaffee!“, sagte sie und schlürfte aus meinem Zimmer. Sie kam mit zwei Flaschen Cola zurück. „Kaffee ist alle!“

      „Egal! Setz‘ dich und komm‘ auf den Punkt!“ schnauzte ich sie an.

      „Robert hat an meinen Vorhang gepisst!“

      Ich musste mich verhört haben. „Was?“

      „Robert hat an meinen Vorhang gepisst. Zweimal!“

      „Was?“, fragte ich fassungslos.

      „Er ist zu mir gekommen, obwohl wir gar nicht verabredet waren. Es war sehr spät. Ich habe schon geschlafen. Er war total neben der Spur. Er hat sich zu mir ins Bett gelegt und ist ohne ein Wort eingeschlafen. Dann ist er in der Nacht aufgestanden. Vielleicht dachte er, er wäre auf der Toilette. Er hat einen meiner pinkfarbenen Schals im Schlafzimmer angepisst. Ich habe das nicht mitbekommen. Am Morgen ist er aus dem Bett und hat wieder draufgepisst. Das habe ich gesehen! Ich habe ihn angeschrien und Dreckschwein zu ihm gesagt! Er hat blöd geguckt, sich hingelegt und ist wieder eingeschlafen. Ich habe Putzzeug geholt und den Teppich sauber gemacht. Der Vorhang ist in der Waschmaschine“.

      KREISCH!

      WENN ICH DAS JACK ERZÄHLE!

      „Du hast ihn hoffentlich rausgeschmissen?“, fragte ich ernst, obwohl ich mich kaputtlachen könnte. Sie konnte mir nicht in die Augen sehen. „Ich glaube er schläft noch“.

      UNFASSBAR! „Du fährst sofort nach Hause und wirfst ihn raus! Ende! Sofort Schluss machen! Klar? Irmi, der Typ schadet dir nur! Los mach‘ dich auf der Stelle vom Acker und erledige das!“

      Sie sah mich verzweifelt an. „Ich trau mich nicht!“

      „Kannst du nicht deinen Bruder anrufen?“, fragte ich.

      Sie kratzte sich wieder. „Nein! Ich habe ihn angelogen, weil er das ‚Hell’s‘ kennt und keineswegs begeistert ist von dem Laden“.

      „Gut! Dann fahren wir beide zusammen hin. Los komm‘!“

      Vor meinem Mini bekam sie Zweifel und zögerte. „Du steigst sofort ins Auto. Beeilung!“ Ich gab Gas. Als wir bei Irmi ankamen, konnten wir gerade noch sehen, dass Robert sich auf den Sozius eines Motorrades schwang und mit dem Fahrer davonbrauste.

      „Wer hat ihn da abgeholt?“, fragte ich Irmi.

      Sie tupfte mit dem Taschentuch ihren blutenden Arm ab. „Hunter! Glaube ich …“

      Dieser Hunter flog eindeutig unterm Radar!

      „Wir gehen rauf in deine Wohnung!“ Irmi öffnete; wir sahen uns alle Räume an. Alles normal. Sie sagte, dass nichts fehlen würde. „Möchtest du einen Kaffee?“, fragte sie, während sie den Vorhang aus der Maschine nahm. „Nein Danke. Ich muss zurück. Ben und ich fahren morgen mit Tina und Peter nach Italien. Ich habe noch was zu tun.“

      „Wo genau fährt ihr hin?“

      „Gardasee. Sirmione“.

      Sie knüllte den Vorhang zusammen.

      „Irmi! Den kannst du später ewig lange bügeln!“

      „Ich war in Limone und in Riva!“

      Ich nahm ihr den Vorhang aus der Hand und legte ihn über eine Stuhllehne.

      „Was ist? Fährst du wieder mit mir zurück oder nimmst du dir den Rest des Tages frei?“ Sie drückte wieder an dem Vorhang herum und blickte auf den Boden. „Können wir vielleicht doch reden?“, flüsterte sie.

      Ich ging genervt in ihr Wohnzimmer und setzte mich aufs Sofa. „Bring was zu trinken und setz dich. Klartext!“ Sie kam mit einer Flasche Wasser und schenkte zwei Gläser ein. Ihre Arme sahen bei dem hellen Licht schrecklich aus!

      „Ich war ganz aus dem Häuschen gewesen, weil sich endlich mal jemand in mich verliebt hat. Noch dazu ein cooler Barkeeper! Einer der jeden Abend eine Menge Mädchen kennenlernt! Er ist mit mir Essen gegangen und ins Kino. Ins Bett! Es war perfekt! Für mich! Robert war es nicht Recht, dass ich so oft im ‚Hell’s‘ auftauchte. Ich habe mich geschmeichelt gefühlt weil ich dachte er wäre eifersüchtig. Ich tanze immer alleine und ab und zu hat mich ein Typ angemacht. Robert muss hinter der Bar zusehen! Wenn er zu mir kam hatte er ab und zu mal einen Joint dabei. Den rauchten wir und guckten Pornos. Danach schliefen wir zusammen. Wenn ich ehrlich bin, gefiel mir Roberts abgefahrenes Programm! Dann brachte er Ketamin mit. Robert schluckt das Zeug öfter. Ich hatte keinen Bammel, das was passieren könnte. Aber mit diesen Tropfen ging’s mir nicht gut! Ich habe manchmal schon vorm Frühstück was genommen oder bevor ich zur Arbeit fuhr. Ich bin im Geschäft in der Tiefgarage zweimal mit dem Auto an die Wand gefahren! (Heiliger Bimbam!) Ich konnte irgendwie den Abstand nicht richtig einschätzen… Manchmal muss ich mich übergeben. Robert sagt, das gibt sich. Aber das gibt sich nicht!

      Wenn ich mich weigere was zu nehmen, findet er mich langweilig und kommt einfach ein paar Tage nicht! (Ich höre wohl nicht richtig!) Dann habe ich total Sehnsucht nach ihm. Ich habe ihm 1500 Euro geliehen! Ich glaube kaum, dass er mir das Geld zurückgibt. (Was ist los?) Er sagte er müsse Altschulden zahlen. Er wollte bei mir einziehen, damit er seine Schulden abbauen konnte, aber mein Bruder war