Schneeflöckchen Weißröckchen. K. Spitschka. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: K. Spitschka
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847643654
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könnte?“

      „Nö. Wie gesagt, der war irgendwie sauer“.

      „Ich geh‘ jetzt ins Bett!“ „Kann ich bei dir schlafen? In deinem großen Wohnzimmer fühle ich mich einsam“.

      „Komm‘ mit! Aber fummel bloß nicht an mir rum!“

      Wir lagen kaum in den Federn, da klingelte das Telefon. 0Uhr22! Mann .Mann. Mann.

      „Bäumel?“

      „Ich kann nicht schlafen“.

      „Mick! Als ich ging sagtest du, du würdest mich in Ruhe lassen, damit wir beide nachdenken können“. „Ich habe gesagt, ich kann nicht schlafen!“

      „Aber ich bin müde! In sieben Stunden muss ich zur Arbeit! Bitte!“

      „Warum kannst du eigentlich schlafen? Ich wäre heute beinahe tödlich verunglückt! Dir ist das wohl total egal, was?“

      „Es ist mir nicht egal, aber es ist Gott sei Dank glimpflich ausgegangen. Mick ich bin müde. Ich habe Kopfschmerzen. Ich …“

      „GLIMPFLICH? Liegt das Arschloch etwa schon in unserem Bett? Ich kann es nicht fassen! GLIMPFLICH! Was tust du uns allen eigentlich an?“ schrie er.

      „Mick! Bitte hör‘ auf. Jack ist da, sonst niemand! Wir haben Wein getrunken, jetzt schläft sie bei mir. Bitte, …“

      „WEIN GETRUNKEN? EIN PROSIT AUF MEINEN CRASH? Du holst sofort Jack ans Telefon, falls nicht komme ich vorbei und tritt dir die Bude ein! Du blöde Schlampe!“

      „Mick! Jetzt hör‘ doch mal zu! Ich …“

      Jack riss mir den Hörer aus der Hand. „Jetzt mach mal deine Lauscher auf, du Pfeife! Ich schlafe bei Lisa, weil ich nicht mehr fahren kann und du hältst dich gefälligst an das was du mit ihr vereinbart hast. Was ist denn mit dir los? Willst du sie so zurückgewinnen? Wenn du jemanden zum Quatschen brauchst, kannst du gerne bei mir vorbeikommen. Wir sind doch Freunde, oder nicht? Lass uns Mädels jetzt pennen, klar? Mick? Er hat aufgelegt! Blöder Sack!“

      Sie stellte das Telefon zurück auf die Station und kuschelte sich in mein Bett. Ihre blauen Haare leuchteten krass unter meinem LED Sternenhimmel. „Wieso tust du uns allen das an? ... warum sagt er so was?“, sagte ich leise. „Ist doch logisch! Alles war palletti. Familie, Freunde, Umfeld. Jeder wusste, Mick und Lisa sind ein Paar. Irgendwann werden sie heiraten und …“

      Wieder klingelte das Telefon. Ich sprang zornig aus dem Bett. „Jetzt hör‘ mir mal zu du Arsch!“

      „Ab heute für immer!“ flüsterte eine dunkle rauchige Stimme.

      HERZKAMMERFLIMMERN!

      „Oh Entschuldigung! Ich habe mit Mick Schluss gemacht und jetzt dreht er anscheinen durch. Ich… vermisse dich!“ Er flüsterte, dass es ihm genauso ging. Er hätte den ganzen Tag an mich gedacht. Er hätte auch mal angerufen. Er hätte jetzt eine sturmfreie Bude und möchte mich sehen so schnell ich Zeit hatte. Heute Abend? Bei ihm? Die Adresse lautete …

      Was war nur mit meiner Atemtechnik? Mund zu… und einatmen. Mund auf… und ausatmen.

      „Ja! Ich bin um 20Uhr bei dir!“

      „Gut … Ich bekomme bestimmt bis morgen kein Auge zu!“ lachte er.

      Niemand würde glauben, dass Ben solche Sachen sagen konnte, wenn man ihn sah!

      „Ich auch nicht. Bis später! Ich freue mich sehr!“, flüsterte ich.

      Er lachte. „Ich tanze vor Freude! Schlaf schön!“

      Ich segelte im Walzertakt zurück ins Schlafzimmer. Jack war nicht mehr da. „Wenn du denkst, ich kann jetzt schlafen, irrst du! Prosi auf der Terrasse?“ „Klar!“, rief ich glücklich.

      Im Geschäft bekam ich nichts auf die Reihe. Ich hatte ein dummes Grinsen im Gesicht und zappelte herum. Vom ‚Nichts zustande bringen‘ hatte ich mir auch noch einen Nagel abgerissen und kaute darauf herum.

      Da schwebte Irmi in mein Büro, gefolgt von einem jungen Kerl mit Zäpfchen in den Ohren und einem Blumenstrauß in der Hand.

      „Hier ist die Glückliche!“, rief Irmi und deutete auf mich. Der Bote klatschte mir Rosen auf den Tisch und wippte im Takt mit den Hüften. Ich musste unterschreiben und das Kerlchen wippte ohne Gruß davon. Irmi spielte ungeduldig Klavier auf meinem Tisch. „Na?“ Ich öffnete die Karte. ‚Ich liebe dich! Mick. PS.: Ich werde dir täglich Blumen schicken!‘

      „Haben wir eine passende Vase?“, fragte ich.

      Irmi hatte rote Bäckchen bekommen. Oder war das zu viel Rouge? „Ja sicher! Ich besorge dir eine, wenn du mir sagst von wem diese herrlichen Rosen sind?“

      „Du kannst das Gestrüpp in der Teeküche auf einen Tisch stellen. Soll sich die Allgemeinheit daran erfreuen“.

      „Die sind von Mick habe ich Recht? Du willst den Strauß gar nicht in deinem Zimmer haben? Du bist gemein! Der gibt so viel Geld für dich aus und du …“, keifte Rotbäckchen.

      „Hat niemand von ihm verlangt!“ sagte ich und warf die Tür hinter ihr zu.

      Mann. Mann. Mann.

      Telefon!

      „Möchtest du Sushi heute Abend?“

      „Sehr gern!“

      „Gut“.

      „Gut“.

      Mit Ben zu reden war wie Sex!

      „Ich habe noch nie Sushi gegessen. Das ist glaube ich echt nicht meins!“

      „Wieso hast du ihm das nicht gesagt?“, fragte Jackson.

      „Ich kann mit diesem Mann nicht sprechen! Ich bin so überwältigt wenn ich seine Stimme höre, dass sich auf der Stelle mein Gehirn abschaltet und ich nur noch blubbere!“

      „Meine liebe selbstbewusste Freundin! Du bist einfach süß, wenn du durch den Wind bist! Glaube mir Sushi ist total lecker. Sag‘ ihm, du hättest das Zeug noch nie probiert, aber du bist fest entschlossen. Der Typ macht das schon! Der ist heiß! Geh‘ nach Hause. Nimm‘ dir Überstunden. Mach dich schön und fahr‘ zu ihm. Oder soll ich dich fahren?“

      „Nein! Ich muss ja auch wieder heim kommen!“

      „Ha, ha, ha, ha, ha! Der war gut!“, lachte Jack und legte auf.

      Ich ging zur Werner und bat sie gehen zu dürfen. „Mein Zeug habe ich für heute erledigt. Die Mädels sind in der Berufsschule. Liegt sonst was an?“ „Nein! Kein Problem! Frau Windisch wird die Stellung halten!“

      Ich schaltete mein Telefon auf Irmis Apparat und machte mich auf den Weg um der Frau Bescheid zu sagen. Ich traf sie auf dem Flur. Sie knutschte engumschlungen mit Robert!

      Ich räusperte mich. „Hallo Robert! Irmi, ich verschwinde. Heute ist nichts los und ich habe noch was vor. Ich bin bis 19Uhr zu Hause wenn es Probleme gibt. Okay?“

      „Du triffst dich mit Ben, stimmt‘s?“, fragte sie neugierig.

      „Kann sein!“

      „Na dann!“, sagte sie und gab Robert einen leidenschaftlichen Kuss den offensichtlich jeder sehen sollte. Während ich in die Tiefgarage zu meinem Mini ging dachte ich, dass dieser Robert viel Zeit hatte. Er arbeitete anscheinend nur nachts im ‚Hell’s‘. Irgendwie war mir der Typ nicht geheuer.

      Ich stand geduscht in meinem Ankleidezimmer vor offenen Schränken und hatte wiedermal nichts anzuziehen. Ich betrachtete mich im Spiegel. Dank des Solariums in unserem Keller konnte ich meine Urlaubsbräune halten. Meine langen blonden Haare waren sehr hell. Ich setzte mich nackt auf den Boden und rief bei Halu an.

      „Landvogt?“, meldete er sich außer Atem.

      „Hier ist Lisa! Halu ich brauche deinen Rat!“

      „Um was handelt